𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝓈𝑒𝓋𝑒𝓃𝓉𝑒𝑒𝓃

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"He's gotta be strong and he's gotta be fast. I need a hero" Holding Out for a Hero - Bonnie Tyler


"Ich liebe die Wochenenden mit dir, an denen wir einfach den ganzen Tag im Bett rumgammeln können", grinste Harry verträumt, ehe er seine Lippen sanft auf meine legte.

Wir waren jetzt schon über zwei Wochen zusammen und das sogar öffentlich. Und damit meinte ich, dass wir Händchen haltend durch das Schloss und durch die Schule liefen, dass wir uns in der Öffentlichkeit küssten und dass wir jede Nacht zusammen in unserem "Doppelbett" schliefen. Es war einfach wunderbar und irgendwie viel zu schön, um wahr zu sein.

Das Beste daran war, dass keiner irgendwie blöd reagiert hatte. Unsere Freunde freuten sich riesig für uns, einzig und allein Liam fand die Sache ein wenig kritisch. Es war schließlich seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir nichts "unartiges" anstellten und er konnte uns schlecht die ganze Zeit in unserem Zimmer überwachen.

Ein plötzliches Grummeln aus der Richtung von Harrys Magen, ließ mich schmunzeln.

"Tut mir leid", nuschelte er zerknirscht.

"Ich geh mal schauen, ob ich in der Küche irgendetwas essbares finde", grinste ich und erhob mich.

"Danke", lächelte der Lockenkopf und strahlte mich aus seinen grünen Augen verliebt an, "Aber beeile dich, sonst fühle ich mich so alleine."

"Jaja, ich bin sofort wieder da", versprach ich und hauchte ihm noch einen sanften Kuss auf die Stirn, ehe ich das Zimmer verließ, die Tür hinter mir schloss und hinaus auf den Flur ging.

Als ich gerade in Richtung Küche ging, wurde mir mit einem mal eine Hand auf den Mund gepresst und ich riss panisch die Augen auf. Doch gerade als ich mich wehren wollte, spürte ich plötzlich den Lauf einer Pistole an meiner Schläfe und hielt den Atem an.

"Wenn du artig bist, passiert dir nichts", hörte ich eine sanfte Stimme, die ich nur allzu gut kannte. David, Kendalls Freund.

Dann wurde mir plötzlich ein Sack über den Kopf gestülpt und ich wurde unsanft nach vorne geschubst. Das ging eine ganze Ewigkeit so, bis es irgendwann kühler um uns herum wurde und wir anscheinend eine ganze Weile draußen unterwegs waren. Bald verlor ich die Orientierung vollständig und als mir der Sack wieder vom Kopf gerissen wurde, befand ich mich in einem Raum mit Gemeinschaftsduschen.

"Was wollt ihr von mir?", wimmerte ich leise, als mich Davids beiden Freunde unsanft gegen die Wand unter einer Dusche schubsten.

"Keine Angst Louis, die ist nicht echt", grinste David und auch ich erkannte nun an dem billigen Plastik in seiner Hand, dass es sich um eine Spielzeugpistole handelte, "Ich wollte bloß, dass du deine Klappe hältst. Ich möchte mich nur kurz mit dir unterhalten."

Ich fackelte nicht lange und schlug mit Händen und Füßen um mich während ich laut um Hilfe rief, doch Davids Freunde waren deutlich stärker als ich und ihr Anführer belächelte mich mitleidig.

"Wir sind in der Sporthalle, Louis, Schätzchen. Hier ist am Wochenende keine Menschenseele, niemand wird kommen, um dich zu retten."

"Was habe ich dir getan?", wimmerte ich leise und spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.

"Was du mir getan hast?", fragte mein Gegenüber aufgebracht, "Du hast meiner Freundin ein Bild von deinem fucking Schwanz geschickt und jetzt tu nicht so unschuldig. Sag mir verdammt nochmal, was da zwischen euch läuft!"

"Ich habe w-was?"

"Ach hast du nicht?", lächelte David ironisch, "Wieso war dann dein Name eingespeichert huh? Wieso hängst du dann so oft mit ihr herum? Lass deine dreckigen Pfoten von Kendall!"

"Ich habe ihr nichts geschickt", versuchte ich mich zu verteidigen. Wie denn auch. Ich habe gar keinen Schwanz, du Hohlpfeife.

"Und kannst du das auch beweisen? Los, runter mit der Hose!", rief er wütend.

"Das können wir doch bestimmt auch anders lösen...", murmelte ich verzweifelt.

"Wieso? Wenn du nichts zu verbergen hast, ist das doch sicher kein Problem oder?"

Plötzlich trat er einen Schritt auf mich zu und drehte den Wasserhahn auf, sodass das auf eiskalt eingestellte Wasser direkt auf mich hinunter prasselte und meine Kleidung innerhalb von Sekunden durchnässte.

"Los, zieht ihm die Hose runter! Ich will wissen, ob es sein Schwanz war und wenn ja, dann kannst du was erleben, Freundchen."

Verzweifelt versuchte ich, mich zu wehren, was jedoch vergebens war. Aus dem Augenwinkel konnte ich nun einen dritten Freund von David erkennen, der, wenn ich mich nicht versah, seine Handykamera auf mich richtete.

"Du krankes Schwein!", schrie ich wütend, während sich einer von Davids Freunden an meinem Gürtel zu schaffen machte und der andere mich weiterhin festhielt.

Dann wurde mir meine Hose plötzlich mitsamt meiner Boxershorts hinunter gezogen und ich stand völlig entblößt vor David, der mich erschrocken anstarrte.

"Das gibt's ja gar nicht, du bist ja nh Mädchen!", rief er belustigt, während mir die Tränen inzwischen in Strömen über die Wangen liefen.

"Zufrieden?", schrie ich laut und trat einmal heftig nach ihm, verfehlte allerdings mein Ziel.

"Er ist ein Mädchen!", wiederholte David lachend und auch seine Kumpels stimmten jetzt mit ein.

"Ich bin kein Mädchen!", fauchte ich unter Tränen, woraufhin er mich nur mitleidig belächelte.

"Doch Tomlinson, so leid es mir tut, das bist du."

"Wenn er sagt, er ist kein Mädchen, ist er das auch nicht."

An der Ruhe, mit der er diese Worte aussprach, erkannte ich ihn sofort. Harry. Mein Harry.

"Raus hier, aber sofort!"

Liam.

Ich spürte, wie sich die starken Griffe um meine Handgelenke lockerten und ich sackte auf dem nassen Fliesenboden unter dem kalten Wasserstrahl zusammen, wie ein kleines Häufchen Elend. Ich war ein kleines Häufchen Elend.

Schluchzend schlug ich mir die Hände vors Gesicht. Jetzt war alles vorbei.

"Seid ihr völlig gestört? Das könnt ihr jetzt aber mal schön dem Direktor erklären Jungs!"

Noch nie hatte ich einen solchen Zorn in Liams Stimme gehört. Schritte entfernten sich. Dann wurde der Wasserstrahl abgestellt. Zitternd und wimmernd schluchzte ich vor mich hin.

"Heilige Scheiße... Lou, steh auf. Komm... steh auf."

Ich spürte, wie Harry mir sanft unter die Arme griff und mir half, mich aufzurichten. Warum tat er das? Warum war er noch hier?

"Komm her", hauchte er leise und zog mich zaghaft aus der Pfütze, "Zieh die Kleidung aus, du erkältest dich noch oder bekommst eine Blasenentzündung... Mein Gott, du zitterst ja am ganzen Körper..."

Mich ausziehen? War ich nicht schon nackt genug?

"Ich guck auch nicht, versprochen", murmelte er sanft, ehe er sich umdrehte, sich seinen Hoodie über den Kopf zog und ihn mir hinter seinem Rücken hin hielt.

Unsicher kam ich seiner Bitte nach und entledigte mich vollständig meiner Kleidung. Auch den Binder legte ich ab. Das war jetzt eh egal. Mit zittrigen Fingern griff ich nach seinem Hoodie und nachdem ich ihn über gezogen hatte, stellte ich fest, dass er mir bis zu den Knien reichte und ich nicht komplett unbedeckt war.

Ein lautes Schluchzen drang aus meiner Kehle und ich ließ meine Stirn weinend gegen Harrys nackten Rücken sinken. Es war mir egal, ob er mich jetzt hassen würde. In diesem Moment brauchte ich einfach nur seine Nähe.

Plötzlich tat er etwas, womit ich niemals gerechnet hätte: Er drehte sich zu mir um und nahm mich einfach in den Arm. Zitternd schlang ich meine Arme um seine Taille und presste mein Gesicht gegen seine Brust, während er mir liebevoll über den Rücken streichelte.

"Alles wird gut, Love."

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1198 Wörter - Ivy


Sweet Creature - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt