Sweet Creature - Larry Stylinson

𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 𝓉𝓌𝑒𝓃𝓉𝓎𝓈𝑒𝓋𝑒𝓃

"'Cause you were never mine, never mine" august - Taylor Swift

Ein lautes Klopfen an der Tür ließ mich zusammen zucken.

"Louis? Kann ich reinkommen?"

Lotti.

"Ähh... ja warte, gleich", nuschelte ich, ein wenig überfordert, ehe ich Harry von mir runter schubste, der mir daraufhin grinsend die Hand reichte, um mir beim Aufstehen zu helfen.

"Louuuu", quengelte meine Schwester von draußen, "Es gibt nichts, was ich nicht schon gesehen hätte, also lass mich reinkommen."

"Ja warte... fuuuck."

Schmerzerfüllt kniff ich die Augen zusammen, als ich langsam aufstand. Warum tat mein Hintern denn gerade jetzt so höllisch weh? Und warum zur Hölle waren ausgerechnet jetzt meine Klamotten auf dem gesamten Fußboden verteilt?

"Ich komm jetzt rein, oder masturbierst du etwa?"

Schnell zog Harry sich den Hoodie über den Kopf und stülpte ihn mir über, ehe meine Schwester auch schon ungeduldig die Tür auf riss. Zum Glück reichte er mir fast bis zu den Knien.

"Lou!", rief sie freudig, bevor sie mir auch schon in die Arme fiel, "Ich hab dich so vermisst, das glaubst du gar nicht."

"Ich dich auch", seufzte ich leise in ihre weichen Haare und legte meine Arme liebevoll um ihren Körper, während ich versuchte, diese höllischen Schmerzen in meinem Unterleib zu ignorieren.

Als sie sich wieder von mir löste, fiel ihr Blick auf Harry, der jetzt nur noch seine Boxershorts trug und den sie grinsend beäugte.

"Hi", quiekte sie leise, bevor sie sich flüsternd zu mir umwendete, "Er ist wirklich hot as fuck."

"Lotti", schmunzelte ich verlegen und piekste sie liebevoll in die Seite, "Halt ja die Klappe, okay?"

"Hi, ich bin Harry", lächelte er nun freundlich und reichte ihr die Hand.

"Jaja, weiß ich doch", grinste sie und erwiderte seinen Händedruck, "Lotti. Zieh dir mal etwas an, Mum möchte mit dir reden, sie ist noch unten bei diesem Linus oder so."

"Liam", korrigierte Harry schmunzelnd, ehe er zum Kleiderschrank ging und begann, sich anzuziehen.

Meine Mum wollte mit ihm reden? Warum?

Ohh.

Wahrscheinlich, weil der Direktor sie angerufen hatte, kurz bevor ich wieder zu Harry ins Zimmer gezogen war. Bekam er jetzt noch ein Aufklärungsgespräch? Unter vier Augen mit meiner Mum? Oh Gott der Arme.

"Bis gleich", lächelte er liebevoll und hauchte mir noch einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, ehe er das Zimmer verließ.

"Oh. Mein. Gott.", quiekte Lotti leise, als er die Tür hinter sich schloss, "Ich liebe ihn jetzt schon."

Das fiel ihr Blick auf meine nackten Beine. Auf die verstreuten Klamotten auf dem Fußboden. Und schließlich auf die unordentlich zusammengeknüllte Bettwäsche auf der Matratze.

"Warte... habt ihr etwa... Oh mein Gott. Als ich geklopft habe?", beschämt legte sie ihre Hände vor das Gesicht, "Ich bin verstört..."

Prüfend sah sie mich an, während ich begann, meine Kleidungsstücke vom Boden zu sammeln und mich langsam wieder anzuziehen. Natürlich bis auf den Hoodie. Den würde Harry so schnell nicht wieder sehen.

"Ihr habt doch hoffentlich verhütet oder? Wobei so ein kleiner Zwerg wäre schon auch niedlich..."

"Lotti!", zischte ich grinsend, bevor ich sie an den Schultern packte und raus in den Flur schob, "Das war definitiv zu viel für deine minderjährigen Augen..."

"Du bist doch auch erst siebzehn...", murrte sie genervt, während ich die Richtung in Liams Büro ansteuerte und sie leise hinter mir her tapste.

Hoffentlich konnte ich Harry noch vor dem schlimmsten bewahren...

"Ich glaube sie hat gesagt, sie wollte mit ihm in den Aufenthaltsraum", meinte Lotti leise, woraufhin ich prompt die Richtung änderte und die Treppen ansteuerte, von wo aus wir in das Erdgeschoss kamen, in dem die Aufenthaltsräume lagen.

"Ist übrigens echt schön hier...", murmelte sie verträumt und ließ ihren Blick über die alten Steinwände und die vielen gerahmten Bilder wandern.

"Ja oder?" erwiderte ich lächelnd, als wir auch schon angekommen waren.

Aus einem Raum konnte man Stimmen hören. Zielstrebig steuerte ich ihn an und... erstarrte.

Als ich einen Blick durch die etwas geöffnete Tür warf, sah ich, wie meine Mum Harry Geldscheine reichte, die er einsteckte und anschließend, wie sie sich gegenseitig die Hand schüttelten. Wieso gab sie ihm Geld? Eine böse Vorahnung schlich sich in meine Gedanken und ich spürte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten.

Nein. Das konnte, das durfte nicht stimmen...

"Lou! Warte!", hörte ich Lotti rufen, als ich auf dem Absatz kehrt machte und davon rannte.

Mir war egal, wohin ich rannte. Ich wollte einfach nur weg hier.

"Lou!"

Harry.

"Lou, bleib stehen, bitte!"

Abrupt machte ich halt, woraufhin er unsanft gegen mich fiel. Mit Tränen in den Augen drehte ich mich zu ihm um und sah ihn prüfend an.

"Sag mir, das es nicht das ist, was ich glaube, was es ist", schluchzte ich leise.

"Was glaubst du denn?", fragte er tonlos und ließ seinen Blick unsicher über mein Gesicht gleiten.

"Hat meine Mum dich dafür bezahlt, dass du mit mir befreundet bist?"

Schweigen.

Ich spürte, wie die Tränen nun langsam meine Wangen hinunter liefen.

"Also ja."

Erneutes Schweigen.

In diesem Moment spürte ich, wie irgendetwas in mir brach. Seine gesamte Zuneigung, seine Liebe, die sanften Blicke, die er mir zugeworfen hatte. All das war reine Show gewesen.

"Lou ich... bitte lass es mich erklären...", hauchte er und ich konnte nun sehen, dass es auch in seinen Augen verdächtig glitzerte.

"Ja los, erklär es mir", schluchzte ich wütend, "Wie war das huh? Erstmal eine Anzahlung und dann nen Bonus oben drauf, wenn du es schaffst, mich zu ficken?"

Ich merkte, wie mir immer mehr heiße Tränen die Wangen hinunter liefen.

"Ich habe dir verdammt nochmal vertraut!"

"Lou, ich...", vorsichtig streckte er seine Hand nach mir aus.

"Fass mich nicht an!", zischte ich unter Tränen und schlug wütend seine Hand mit meiner weg.

Feindselig funkelte ich ihn an.

"Weißt du was? Du kannst mir sowas von gestohlen bleiben!"

-

947 Wörter - Ivy