17. Schmerzerfüllte Tränen

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I wish I could tell someone everything.
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Shy

      Heute ist es soweit. Heute ist mein Date mit Blaine.

      Meine Lust auf diesen Abend ließ zu wünschen übrigen. Am Morgen musste ich mich schon aus dem Bett quälen und meine Mutter machte mir den Tag noch schwerer. Immer wieder sagte sie mir, was ich tun soll bei dem Date und allmählich wurde es anstrengend ihr zuzuhören.

      Ich betrachtete mein Gesamtbild im Spiegel. Ich habe einen schwarz, weiß karierten Rock an und entschied mich dazu, ein weißes, langarm Shirt zu tragen, welches ich in den Rock hineinsteckte. Dazu trug ich weiße Sneaker. Meine Haare habe ich freiwillig offen gelassen, doch ich habe in meine Tasche einen Haargummi für den Notfall gesteckt. Schnell nahm ich mir noch meine graue Sweatshirt Jacke mit.

Mit einem Griff schnappte ich mir meine Tasche und wartete auf der Treppe vor meinem Haus auf Blaine.

Als ich zu dem Fenster von der Küche blickte, sah ich meine Mutter wie sie aus dem Fenster hinaus linste. Manchmal ist sie einfach zu neugierig und in diesen Momenten fühlt es sich so an als wäre sie eine normale Mutter, wie jede andere auch.

Der weiße Volvo von Blaine rollte vor das Gartentor. Wie viele Autos diese Familie besitzt, weiß ich mittlerweile selbst nicht mehr. Irgendetwas zwischen vier und acht.

Mit einem Lächeln auf den Lippen stieg ich in das Auto ein und zur Begrüßung schenkten wir uns eine Umarmung.

„Du siehst sehr... schlicht aus," versuchte Blaine ein Kompliment zu sagen, doch es hört sich eher negativ an.

„Ich dachte wir gehen vielleicht auf die Kirmes die momentan ist und danach in ein schickes Restaurant."

„Können wir auch einfach auf die Kirmes gehen und das Restaurant weglassen?" Fragte ich schüchtern und Blaine nickte verlegen.

Auf ein Restaurant habe ich einfach keine Lust, weil ich weiß, was Blaine mit schick meint. Damit meint er, dass wir in eins der teuersten Restaurants gehen, die man hier in der Gegend findet. Für so etwas bin ich weder passend gekleidet, noch habe ich Lust mich von den ganzen Schnöseln anstarren zu lassen.

Nervös spielte ich an einer meiner Haarsträhnen herum. Das ist mein erstes Date und ich hoffe, dass es gut enden wird.

Nach wenigen Minuten erreichten wir die Kirmes und der erste Weg führte zu Dosenwerfen. Eigentlich wollte ich werfen, doch Blaine hielt mich davon ab und warf selbst ein paar Dosen um. Schlussendlich hat es nur für eine kleine Plastikrose gereicht. Diese gab er mir mit einem verführerischen Lächeln auf dem Gesicht. Mit einem „danke," nahm ich die rote Rose entgegen.

Wir fuhren ein paar Runden auf dem Riesenrad und andauernd erzählt er nur über sich selbst. Er hat so viel Geld und sei jetzt schon so reich, obwohl er dafür noch nicht viel getan hat. Natürlich weiß ich, dass es nur das Geld von seinem Vater ist, doch trotzdem prahlt Blaine gerne damit.

Als der Abend langsam verstrich, standen wir unter einem Baum und beobachteten die vereinzelten Fahrgeschäfte.

Plötzlich ergriff Blaine meine Hände und drehte mich zögerlich zu sich.

Shy. So wie schüchternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt