While I was so full of love you were simply full of shit
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Shy
Seit zehn Minuten laß ich mir die E-Mail auf meinem Laptop immer wieder von neuem durch, als wären die Wörter auf meinem Bildschirm nicht echt.
Wir freuen uns sehr, Sie nach Oxford einzuladen und ein Gespräch mit Ihnen führen zu können.
Ein erlösender Schrei von mir durchflutete mein Zimmer und ich riss meinem Laptop von meinem Schreibtisch. Schnell warf ich meine Tür auf und Lilly blickte erschrocken aus einem Spalt von ihrer Tür heraus.
„Sie wollen ein Interviewgespräch mit mir!" Schrie ich meiner kleinen Schwester entgegen und sprintete die Treppen herunter. Dabei übersprang ich die letzten Zwei und kam erst in der Küche zum Stehen. Meine Eltern blickten mich beide erschrocken an und Wortlos stellte ich meinen Laptop auf den Esstisch. Angestrengt laßen sie die E-Mail und auf den Lippen von meinem Vater bildete sich ein stolzes Lächeln. Kaum hatte er die Mail fertig gelesen, sprang er von seinem Stuhl auf und umarmte mich fest. Dabei hob er mich ein Stück in die Höhe und drehte sich mit mir in seinen Armen.
Meine Mutter brachte nur ein uninteressiertes Geräusch aus ihrem Mund, doch von diesem ließ ich mich nicht unterkriegen, denn ich hatte meine erste Zusage für Oxford. Nun musste ich nur noch durch die Interviews kommen und möglicherweise konnte ich im Herbst anfangen auf meiner Traumuni zu studieren.
Schnell zückte ich mein Handy und tippte auf den obersten Chat, doch kurz nachdem ich die ersten Wörter getippt hatte, ließ ich das Telefon wieder sinken. Mein erster Kontakt in meiner Chatliste war Aiden und mich strahlte der lange Text an, den ich ihm letztens geschrieben hatte. Die zwei blauen Hacken verrieten mir, dass er ihn zumindest kurz angesehen haben musste, doch ob er die Worte gelesen hatte, konnte ich nicht sagen. Mittlerweile hatte ich ihn das letzte Mal vor zwei Wochen gesehen. Der Tag, an dem ich vor ihm regelrecht geflüchtet war.
Die Schmerzen taten nicht mehr so sehr weh wie am Anfang, doch sie waren noch immer präsent und spürbar. In manchen Situationen bemerkte ich sie mehr als in anderen, aber sie waren ein ständiger Wegbegleiter. Nachdem Aiden regelrecht aus meinem Leben verschwunden war, fühlte sich vieles nicht mehr richtig an und ich wusste, das etwas fehlte. Manchmal wollte ich es noch nicht einmal wahrhaben, dass es nicht mehr so wie Früher ist.
Damit meine Eltern nicht bemerkten, das es mir schon wieder nicht gut ging, verließ ich die Küche und stolzierte in das Wohnzimmer. Dort setzte ich mich auf die gemütliche Couch und starrte weiterhin meinen Laptop an. Mein Handy lag noch immer in meiner Hand und ich wählte die Nummer von Avery. Nach dem ersten Tuten hob sie ab und begrüßte mich mit einem freudigen: „Hallöchen."
„Ich muss dir etwas vorlesen und du musst genau zuhören!" Ich machte eine kurze Pause, damit ich verschnaufen konnte und setzte wieder an um meinen nächsten Satz zu sprechen, „wir freuen uns sehr, Sie nach Oxford einzuladen und ein Gespräch mit Ihnen führen zu können," mein Lächeln auf den Lippen wurde immer breiter, nachdem es auf der anderen Seite vom Hörer still wurde.
„Du verarscht mich," waren Averys ersten Worte, doch ich schüttelte heftig mit meinem Kopf als würde sie direkt vor mir sitzen und sehen, was für eine Bewegung ich machte. „Das muss gefeiert werden! Ich sage Ethan bescheid und wir gehen heute ins Lounge," schrie sie in den Hörer und kurz darauf legte sie auf. Verwundert starrte ich mein Handy an, doch trotzdem bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Mit meinen Freunden Zeit zu verbringen und die Einladung zu feiern, wird mir bestimmt gut tun und vielleicht schweifen meine Gedanken dann nicht mehr zu Aiden.
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Shy. So wie schüchtern
Teen Fiction„Bevor ich dich getroffen habe, hat es mir nichts ausgemacht, allein zu sein," schrie ich ihn an. Noch immer prasselte der Regen auf uns hinab und ich fing an zu zittern, doch nicht wegen der Kälte, welche sich hier Draußen bemerkbar machte, s...