54. Gefühle, die ich noch nie spürte

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loving me must be so fucking hard and I'm so fucking sorry
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Aiden

      „Und ihr habt euch nicht mehr bei dem Anderen gemeldet nach dem Tag?" Fragte Logan verwirrt und lehnte sich an die Wand gegenüber von dem Boxsack auf den ich einschlug.

      Shy und ich haben seit zwei Tagen nicht mehr miteinander gesprochen. Nachdem ich wieder bei mir zu Hause war, war sie verschwunden. Ich wusste, ich hätte mich melden sollen, doch ich sah keinen Grund weswegen ich mich entschuldigen sollte oder zuerst ein Lebenszeichen vor mir geben sollte. In meinen Augen habe ich nichts falsches getan, sondern habe so gehandelt, wie ich es sonst auch getan hätte. Früher hat sie sich auch nicht dafür interessiert.

Verärgert schüttelte ich mit meinem Kopf und schlug weiterhin gegen den Boxsack.

„Wenn man von dem Teufel spricht," nuschelte Logan und ein herzhaftes Lachen ertönte in der Halle. Augenverdrehend blickte ich zu dem Eingang und zwischen der Halle und der Doppeltür standen Ethan, Avery und Shy. Das Lachen ging von Avery aus und sie verstummte sobald sie meinen Blick sah.

      Shy schenkte mir ein kurzes und liebevolles Lächeln, doch ich konnte es ihr einfach nicht abkaufen, denn ich hatte nicht vergessen, was sie zu mir gesagt hat. Eigentlich sollte ich mich nicht aufführen wie ein kleines Kind, doch ich konnte sie nicht verstehen, warum sie solche Worte zu mir gesagt hat, obwohl sie weiß wie ich bin.

      Avery und Ethan würdigten mir keinen weiteren Blick, sondern setzten sich auf eine Bank an der Seite von der Halle. Unsere Freundesgruppe war schon lang nicht mehr die selbe wie vor ein paar Monaten. James lässt sich kaum noch blicken, Avery und Ethan hängen nur noch zu zweit rum und schleppen Shy überall hin mit, Elijah kommt auch nur noch, wenn man ihn anfleht, denn er hätte ein Mädchen kennengelernt und dieses sei im anscheinend extrem wichtig. Logan und ich waren die Einzigen, die aus dieser Gruppe übriggeblieben waren.

      Da ich so vertieft in meinen Gedanken war, bemerkte ich nicht, dass Shy vor mir stand. Diese bemerkte ich erst als sie mich mit ihrer zarten Stimme ansprach.

      „Können wir reden?" Fragte sie mich und blinzelte mir einige Male entgegen als würde sie ihren Worten damit noch ein wenig Ausdruck verleien.

      Ohne ein weiteres Wort lief ich voran in der Hoffnung sie wäre schlau genug und würde von allein hinterherlaufen. Wie immer lief ich in die Umkleiden und lehnte mich dort an eine Wand. Leise schloss Shy hinter sich die Tür und funkelte mich anschließend mit ihren grünen Augen an.

      „Wir sollten unsere Auseinandersetzung klären," fing sie an und schaute dabei verlegen auf den Boden. Dabei glühten ihre Wangen in einem leichten Rosaton, weswegen ich mir mein Grinsen nicht mehr verdrücken konnte.

      „Es tut mir leid was ich gesagt habe, das war falsch. Eigentlich hätte ich dich verstehen müssen," erklärte sie mir und nickte mit meinem Kopf, denn sie hatte recht, sie hätte mich verstehen müssen, da sie mich mittlerweile am besten kennt.

      „Mir tut es auch leid, was ich zu dir gesagt habe. Wir haben beide Fehler gemacht," verstärkte ich ihre Entschuldigung und erntete ein freudiges Grinsen von ihr. Dabei strahlten ihre Augen wie die schönsten Sterne in der dunklsten Nacht. Dieser Anblick bereitete mir das ungewohnte Kribbeln in meinem Bauch, welches immer weiter hinunter zu meinen Füßen wanderte, damit diese mich kaum noch aufrecht stehen ließen. In meinem Hals bildete sich ein Klos, denn ich wollte kein falsches Wort sagen und die Situtation zerstören, da in diesem Moment zwischen uns nicht eine Anziehung herrschte, die ich auf Ewig versprüen wollte.

Shy. So wie schüchternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt