32. Eine zu große Nummer

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Get up! Clear your desk. Tie your hair, and just start.
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Shy

      Das Gespräch mit Aiden ließ mich auch die Woche danach nicht in Ruhe. Avery und Ethan versuchte ich best möglichst aus dem Weg zu gehen, doch ich glaube, sie haben keine Ahnung was passiert ist. Ihre Blicke lagen im Unterricht immer nur mitleidig und fragend auf mir. In den Pausen versteckte ich mich, wie früher, wieder in der Bibliothek. Meine Lust auf andere Menschen hielt sich in Grenzen.

      Diese Lust bekam mein Lehrer im Balletttraining nicht weniger zu spüren. Mittlerweile macht er mit mir nur noch einzel Stunden, denn vor der Gruppe war ich so schlecht wie noch nie.

Gerade wollte ich meine Bücher in meinen Spind legen als ich spürte, wie mir die Tränen herunter liefen und als ich meinen Namen hinter mir hörte, versuchte ich sie so schnell wegzuwischen, wie es mir möglich war. Glücklicherweise war meine Spindtür offen und keiner konnte erkennen, dass ich gerade geweint habe.

      Mit einem aufgesetzten Lächeln drehte ich mich um und sah in die beiden Augenpaare meiner Freunde.

      „Wir machen heute eine Pyjama Party bei mir und dann erzählst du uns alles," erzählte mir Avery von ihrem Plan und wieder bildeten sich Tränen in meinen Augen. Nicht mal wegen Blaine habe ich so viele Tränen vergossen.

      „Ach Shy," Ethan schnappte sich meinen Arm und zog mich in eine liebevolle Umarmung. Wie froh ich bin, dass schon Schulschluss ist. Niemals hätte ich mich freiwillig in ein volles Klassenzimmer gesetzt mit meinem verweinten Gesicht.

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      Vorsichtig betätigte ich den Knopf der Klingel. Meinen Eltern habe ich erzählt, dass ich bei Monika schlafe und wir die ganze Nacht lernen wollen. Niemals würden sie es befürworten, wenn ich mich mit Avery privat treffe.

      Meine blauhaarige Freundin machte mir die Tür auf und zog mich in das Haus. Gemeinsam liefen wir nach oben und als wir an John vorbeiliefen, begrüßte ich ihn kurz. Noch immer hatte ich keine Ahnung wie ich John einschätzen soll, aber ich sehe ihn die meiste Zeit auch gar nicht.

      Wir betraten das Zimmer von Avery und Ethan saß schon in Jogginghose auf dem Bett. Auch ich habe gleich eine Jogginghose angezogen, da wir es bei der Fahrt nach Hause so abgemacht haben.

      „So meine süße Shy. Du erzählst uns jetzt, warum es dir so scheisse geht im Moment," Avery drückte mich auf das Bett und setzte sich mit verschränkten Armen auf einen Stuhl, der vor dem Bett platziert wurde. Mit einem langen Seufzer blickte ich von der blauhaarigen zu Ethan. Sie lassen nicht locker, wenn ich es ihnen nicht sage.

      „Wie fühlt es sich an, wenn man verliebt ist?" Fragte ich und unsicher blickte ich zwischen meinen Freunden umher.

      „Naja, da ist dieses Kribbeln in deinem Bauch, egal was die Person tut. Du möchtest all deine Zeit nur noch mit ihr verbringen und in deinen Augen, gibt es keinen besseren Menschen," erzählte mir Ethan und verstehend nickte ich.

      „Und warum tut es dann so weh? Er wollte mich küssen und das weiß ich. Seine billige Ausrede war, dass er mich bloß umarmen wollte. Er würde sich niemals in jemanden wie mich verlieben."

Shy. So wie schüchternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt