Chapter 22

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POV Louis:
Als ich meine Zimmertür öffnete, sah ich Harry auf meinem Bett sitzen. Er starrte auf seine Hände und drehte die Daumen.

Um mich bemerkbar zu machen schloss ich die Tür, ohne die Klinke zu benutzten, sodass ein hörbares Klacken ertönte.

Er schrak auf. Anscheinend hab ich ihn erneut aus seinen Gedanken gerissen.

Worüber denkt er denn so akribisch nach? Erst heute morgen, wo er von einem Moment zum nächsten wie ausgewechselt war. Dann in der Schule und jetzt hier. Das ist doch nicht normal.

„Also?", fragte ich und stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn hin.

„Ihr habt ein echt nettes Haus."

„Alter! Jetzt sag mir endlich was los ist.", knurrte ich leicht wütend.

Er holte tief Luft und sah wieder von mir weg. Sein Blick richtete sich erneut auf seine Hände: „Ich finde es nicht okay..."

Ich legte meine Stirn in Falten und sah ihn fragend an: „Was genau?"

„Das was hier zwischen uns abläuft. Ich mein, was ist mit Lottie?"

„Ist doch egal, was mit ihr ist.", antwortete ich auf seine Frage.

Nun sahen mich grüne Augen, welche eine leichte rötlich Färbung angenommen hatten, an.

„Egal? B-bin ich etwa dein ..., dein Zeitvertreib, wenn sie gerade mal nicht will?", sammelte er.

Ich ging auf ihn zu und setzte mich neben ihn aufs Bett. Verwirrt fragte ich ihn, von was, um alles in der Welt, er gerade spricht.

„Von deiner Freundin?!", zischte Harry.

Sofort sprang ich wieder vom Bett auf: „Meiner Was?!", rief ich, „Denkst du ich fick mit dir, weil ich lange Weile hab?!"

Nun sah er zu mir auf und ich konnte deutlich erkennen, wie ihm eine Träne an der Wange herunterlief, welche er jedoch in binnen weniger Sekunden wegwischte.

„Na, was ist dann bitte mit Lottie?!"

„Was hat meine Schwester damit zu tun?!"

Kaum nachdem dieser Satz viel, vergrub Harry sein Gesicht in seinen Händen. „Oh Gott, bin ich blöd...", flüsterte er.

Mittlerweile weiß ich gar nicht, ob ich noch wütend sein soll. Irgendwie musste ich mir sogar mein Lachen verkneifen.

Dachte er allen ernstes, dass Lottie meine Freundin ist?

Man sieht doch, dass wir Geschwister sind, oder nicht?

„Du bist echt blöd.", bestätigte ich ihn, damit keine unangenehme Stille entsteht.

Als ich ihn immer noch schniefen hörte, setzte ich mich wieder zu ihm und legte eine Hand auf seinen Rücken.

Anschließend zog ich ihn in eine Umarmung.

Eigentlich kenne ich mich gar nicht so, dass ich auch nett sein kann, um jemanden zu trösten. Jedenfalls wird das das Erste und letzte Mal sein. Ich seh mich einfach nicht in dieser Rolle.

Allmählich beruhigte er sich wieder.

Vorsichtig löste ich mich von ihm, nur um ihn gleich darauf in einen Kuss zu verwickeln.

Ohne große Überlegung erwiderte er diesen.

Gerade, wo ich den Kuss intensiver werden lassen wollte, öffnete Lottie meine Zimmer Tür: „Essen ist .... AHHH!!! SORRY! SORRY! ICH HAB NICHTS GESEHEN! EINFACH WEITER MACHEN JUNGS!!!"

Dann wurde die Tür mit einem Ruck zugeschlagen.

POV Harry:
„Fuck, Lottie ist so eine Nervensäge ...", stöhnte Louis und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

Mit einem kurzen nicken deutete er auf die Tür, damit ich wusste, dass wir in die Küche gehen.

„Geh schon Mal vor. Ich brauch noch kurz.", erklärte ich ihm.

Sein Blick wanderte von meinen Augen herunter zum Mittelpunkt meiner Hose.

Als er begann zu grinsen hielt ich sofort meine Hände vor mein bestes Stück.

Es wäre ganz gut, wenn ich endlich etwas Beherrschung lerne. Immerhin kann ich doch nicht jedes Mal hard werden, wenn Louis mich nur ansieht oder küsst.

Nachdem der Blauäugige das Zimmer lachend und kopfschüttelnd verlassen hat, musste ich das Problem weg bekommen.

Vorsichtig öffnete ich meinen Hosenknopf, welcher schon selber kurz davor war einfach aufzuspringen.

Doch bevor ich meine Hand in meine Boxershorts gleiten lassen wollte, verharrte ich in meiner Bewegung.

Ich kann mir doch schlecht in Louis Zimmer einen runter holen...

Rückwerts ließ ich mich auf sein Bett fallen und starrte die Decke an.

Ob ich vielleicht ...? Immerhin hat es letztes Mal auch funktioniert.

Meine Hand wanderte wie von selbst zu meiner Hosentasche und zog mein Handy heraus.

Anschließend entsperrte ich dieses und öffnete mein Telefonbuch, um Niall anzurufen.

Kurz überlegte ich noch einmal, ob das die Richtige Entscheidung ist, doch bevor ich meine Meinung ändern konnte, hörte ich einen geschockten Blondschopf am anderen Ende des Hörers: „Was ist passiert?! Sag's mir nicht! Die Tussi ist seine Freundin! Richtig?"

Mit meiner Hand gab ich mir ein facepalm gegen die Stirn und fing an zu grinsen. Noch nie hab ich ihn so wütend am Telefon meckern hören.

„Niall...", begann ich, „Lottie und Louis sind Geschwister."

Abrupt hörte man ein dumpfes Geräusch, gefolgt von einem kurzen Kratzen und ein leises Fluchen. Ist ihm gerade vor erstaunen sein Handy aus den Händen gefallen? Oh Gott Niall.

„Geschwister?", krächzte er in den Hörer.

Instinktiv nickte ich.

„Rufst du jetzt nur an, um mir das mitzuteilen?"

„Louis Mum hat gekocht und ich liege in seinem Bett mit ... naja."

„ ... einem Ständer?", kam es fassungslos von ihm, „Wieso kümmert sich Louis nicht darum?"

Mein bester Freund versuchte zwar ernst herüberzukommen, was ihm auch beinahe gelungen wäre, wenn man seine Stimme nicht hätte beben hören können.

„Also soll ich Louis wieder hoch ordern?", fragte ich schon fast panisch.

Das kann ich doch nicht bringen. Was werden dann bitte seine Mutter und Schwester denken. Den ersten Tag hier und schon einen prägenden Eindruck hinterlassen.

„Oder es geht an die gute alte Handarbeit.", platze es aus ihm heraus, „Viel Spaß!"

Kaum nachdem er das gesagt hat, legte er auf.

Ich richtete mich auf und sah durch Louis Zimmer. Ist das da ein kleiner Kühlschrank?

So schnell ich konnte bewegte ich mich auf diesen zu und riss die Tür auf.

„War klar, dass der leer ist ...", flüsterte ich.

Nachdenklich knabberte ich auf meiner Unterlippe umher und suchte nach einer weiteren Lösung.

Während ich am überlegen war, sah ich die Gitarre und schlagartig viel mir die Situation von der Party ein, wo Ella mich die Treppe hoch, in dieses Zimmer geschleppt hat und begonnen hat mich zu befummeln.

Allein der Gedanke an ihren kläglichen Versuch ließ mich wieder herunter fahren und beruhigend ein und wieder aus atmen.

Chapters | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt