Chapter 31

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POV Harry:
Wenige Meter vor dem Haus meiner Eltern blieb ich stehen und erkannte, dass das Licht noch brannte.

Von dem Punkt aus, wo ich gerade stand, hatte ich eine perfekte Sicht in das Wohnzimmer. Dort lief der Fernseher, wo meine Mutter irgendeine Polizeireportage sah und mein Vater blätterte in einer Zeitung.

Bereits jetzt zog ich schon meinen Haustürschlüssel aus der Hosentasche, damit ich vor der Tür nicht allzu laut bin.

Immerhin hatte ich noch die Hoffnung, dass sie mich nicht kommen hören würden.

Mit einem klacken sprang die Tür auf und dahinter stand schon mein Vater.

„Sagten wir nicht, dass du 22:30 Uhr zu Hause sein sollst, junger Mann?", tadelte er, „Guck dir die Zeit an. Vom Prinzip her, brauchen wir uns gar nicht mehr hinlegen."

Ich ging bis zur Garderobe und versuchte dort meine Jacke auszuziehen, ohne dabei mein Gesicht zu verzerren.

Wenig später stand auch schon meine Mutter in der Wohnzimmertür. Sie runzelte die Stirn und rümpfte auffällig ihre Nase. Anschließend blieb ihr Blick auf mir liegen.

„Hast du Alkohol getrunken?", fragte sie geschockt.

„Ein wenig."

„Harry Edward Styles. Rauf in dein Zimmer! Du wirst dieses Haus für den nächsten Monat nicht mehr verlassen, hast du mich gehört! Nach der Schule geht es gleich nach Hause!"

Nichtssagend nahm ich es hin und lief die Treppe hoch. Ich verschwand in meiner Zimmertür und stellte mich vor den Spiegel, welcher sich an meinem Schrank befand.

An meinen Armen konnte ich noch rote Abdrücke erkennen, die daran erinnerten, was Zayn getan hat.

Langsam zog ich darauf mein T-Shirt nach oben und betrachtete meinen Oberkörper.

An meinem linken oberen Bauch konnte ich einen blauen Fleck erkennen. Er brannte noch genau so stark, wie in dem Augenklick, wo der Halbpakistani zugetreten hatte.

Mein Oberteil zog ich komplett aus und ließ es auf den Boden fallen. Dann öffnete ich meinen Hosenknopf und streifte mir meine Jeans ebenfalls ab. Diese landete gleich darauf neben dem anderen Stofffetzen.

Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett sinken und ließ den Tag erneut revue passieren.

Was um alles in der Welt ist nur mit mir los? Wieso will mein Körper, dass ich diesen Schmerz immer und immer wieder aufs neue durchlebe?

Ich schnappte mir mein Handy und ließ mein Blick in die Anruferliste fallen.

„Hätte ich dich nicht weggedrückt, was wäre dann gewesen?", hauchte ich.

Da ich wusste, dass ich eh nicht einschlafen kann, öffnete ich Instagram.

Zuerst ging ich wieder auf Niall sein Profil und über dieses dann auf das von Liam. Der Kreis um seinem Profilbild leuchtete auf, wodurch ich wusste, dass er etwas gepostet hat.

Das erste Bild, welches in seiner Story zu sehen war, waren die zwei Biere, welche er mit diesem Typen um die Wette trank. Danach sah man noch die dreizehn, nebeneinander aufgereihten, Tequilashots. Sobald der Boomerang vom Tequila auf Louis schwenkte, verließ ich die Story sofort.

Ich kann ihn nicht mal auf Bilder oder eher gesagt Videos ansehen, ohne dass meine Brust beginnt zu schmerzen.

Am besten rufe ich Niall an. Mit irgendjemanden muss ich jetzt einfach reden.

Auf meinen Handy tippte ich seine Nummer an und schon wählte es.

„Harry?", brüllte er in den Hörer, „Bist du das?"

„Ja"

„Warte, ich geh in den Garten, damit ich dich besser verstehen kann!"

Gleich darauf folgte ein kurzes rascheln und rauschen und schon erklang wieder seine Stimme.

„Wie geht es dir?", fragte er sofort, „Ich hab von der Wette erfahren. So ein Scheiß aber auch."

Bevor ich ihm antwortete, richtete ich mich im Bett auf und atmete einmal tief durch: „ Es geht so. Ich fühle mich einfach nur dumm. Weißt du Niall, ich mag Louis wirklich ...", kurz hielt ich inne und verbesserte mich darauf, „ ... ich mein, ich liebe ihn."

Unser Gespräch ging noch gut 47 Minuten. Er versuchte in der Zeit meine Laune etwas zu bessern und ich erzählte ihm, kurz bevor wir aufgelegt haben, was auf meinem Heimweg noch alles passiert ist und mir durch den Kopf ging.

POV Louis:
Mit riesigen Kopfschmerzen wurde ich wach.

Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare und sah mich im Zimmer um.

Ernüchternd musste ich feststellen, dass ich leider keinen Filmriss hatte. Den gestrigen Abend hätte ich nur zu gern aus meinem Gedächtnis gelöscht.

„Wo ist mein T-Shirt?", murmelte ich und stand vorsichtig auf.

Doch anstatt langsam in den Tag zu starten, lief ich Lottie im Türrahmen in die Arme.

Sie gab mir eine Backpfeife und funkelte mich wütend an. Schlag am besten nochmal zu, ich hab es mehr als nur verdient.

„DAS IST KRANK!", schrie sie.

Ich lehnte mich am Türrahmen an und sah zum Boden: „Ich weiß, dass die Wette mehr als nur scheiße war. Aber ..."

„Niall hat es mir eben erzählt!"

Jetzt war ich raus. Sofort sah ich Lottie in die Augen, nur um sehen zu können, dass diese mich ansahen, als wäre ich ein Fremder.

„Was?"

„Tu nicht so blöd! Wann habt ihr die beschlossen? Weißt du, es ist mir egal. Ich will dich nur wissen lassen, dass Zayn dieses Mal gewonnen hat."

Sie drehte sich um und war gerade wieder dabei die Treppen herunterzuhüpfen, doch ich folgte ihr schnellen Schrittes, griff sie an der Schulter und drehte sie zu mir herum.

„Wovon redest du?"

Gekonnt zog sie eine ihrer Augenbrauen hoch. Noch nie hab ich jemanden gesehen, bei dem es so gefährlich aussah, wie bei ihr.

„Das Zayn Harry geküsst hat. JETZT LASS MICH LOS!", zischte sie.

„Er hat was? Fuck! WAS HAT ER GEMACHT?!", knurrte ich.

Je weiter ich die Treppe herunter ging, umso wütender wurde ich.

Er hat Harry geküsst? Meinen Harry?! Ich mache den Typen fertig und dieses Mal hält mich keiner auf!

In der Küche angekommen, setzte Liam gerade seine Tasse ab und lächelte mich an: „Na, Rausch ausgeschlafen?"

„Wo ist Zayn?!"

„Ganz ruhig brauner. Der ist gestern Abend, nachdem Ella seine Nase gekühlt hat verschwunden. Wieso fragst du?"

Ich nahm an dem Holztisch platz und versuchte ruhig zu bleiben.

„Zayn hat Harry geküsst.", knirschte ich mit den Zähnen.

Kaum nachdem ich das ausgesprochen hatte, hörte ich, wie sich der braunäugige an seinem Getränk verschluckte und einen Hustenanfall bekam.

„Bitte was?", stammelte er.

Chapters | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt