POV Harry:
Schnellen Schrittes hüpfte ich die Treppe herunter, bis ich vor der Küche stand. Dort saßen schon alle am Tisch.Lottie betrachtete ihre Haare, so als würde ihr die jeweilige Farbe nicht mehr gefallen.
Louis hingegen saß zurückgelehnt im Stuhl und spielte an seinem Handy herum.
Die Mum der beiden stellte gerade den Topf Nudeln und die dazugehörige Soße auf den Tisch.
„Ach da bist du ja Harry.", lächelte sie mich an.
Gleich nachdem ich mich gesetzt hab, schnappte sie sich zuerst meinen Teller und tat mir eine ordentliche Portion drauf.
„Und, was sagt er jetzt?", nörgelte Lottie und begann mittlerweile ihre Nägel zu begutachten.
„Ich bin noch am klären!", zischte Louis, „Hättest du ihn auf der gestrigen Party nicht so genervt, hätte er bestimmt nichts dagegen."
Eine Party? Schon wieder? Hat Louis nicht erst gestern von Liam eine Einladung zu einer gehabt?
„Wie bitte?! Ich nerv doch nicht!", verteidigte die Blondine sich sofort.
„Handy weg. Wir essen jetzt.", erklärte Johanna, während sie sich Louis' Teller nahm, um diesen zu füllen.
Ohne ein Wiederwort legte er es beiseite.
„Was hat er jetzt gesagt?", quietschte sie und fixierte das Handy immer noch mit beiden Augen, als wolle es jemand stehlen.
„Nerv nicht.", rollte Louis mit den Augen.
„LOUIS!", quengelte sie.
„Lottie.", meinte ihre Mutter und warf ihr einen bösen Blick zu.
Noch im selben Augenblick war sie still, nahm sich ihre Gabel und begann zu essen.
Nach wenigen Minuten wendete sich Johanna mir zu: „Warum bist du eigentlich mitten im Schuljahr auf eine andere Schule gewechselt?"
Ich stocherte in meinem Essen herum und sah zu ihr auf. „Ich hatte ein paar Probleme an meiner Schule und da die sich nicht besserten, haben mich meine Eltern von der Schule genommen.", erklärte ich ihr.
„Was denn für Probleme?", wollte Lottie sofort wissen.
„Ich wurde gemobbt."
Jetzt sah auch Louis mich fragend an.
„Wieso das denn?", schoss sie gleich hinterher.
Da ich fertig mit essen war, schob ich meinen Teller ein Stück von mir weg. Eigentlich hab ich keine Lust, über dieses Thema zu reden, aber ich möchte ihre Frage auch nicht unbeantwortet lassen.
„Weil ich schwul bin.", meinte ich trocken.
Nun herrschte kurzes Schweigen am Tisch. Wie es aussah, wusste keiner, was er dazu sagen soll, um die Situation wieder in eine angenehmere zu verwandeln.
Letztendlich nahm Johanna meine Hand und strich behutsam mit ihrem Daumen über meinen Handrücken. „Harry, so wie ich dich heute kennen gelernt hab, kann ich nur sagen, dass du eine wundervolle Person bist. Ganz egal, was andere über dich sagen."
Ihre netten Worte sorgten dazu, dass sich auf meinen Lippen ein lächeln abzeichnete.
Aber ich war auch überrascht, dass sie es so gut aufnimmt, dass ich schwul bin. Wenn ich zu dem Tag zurückdenke, wo ich es meinen Eltern erzählt habe, meinten diese, dass es nur eine Phase ist und sich das schon wieder legt.
Als ich dann zum ersten Mal ein Date hatte, war mein Vater richtig aufgeregt. Allerdings nur, da er dachte, dass ich mit irgendeinem Mädchen was unternehme.
Wo mich jedoch ein Junge nach Hause gebracht hat und dieser mich auch noch vor unserer Haustür mit einem Kuss verabschiedet hatte, wurde die Tür aufgerissen und mein Vater ist förmlich explodiert. Er beschimpfte ihn und zog mich so schnell er konnte ins Haus.
Dort durfte ich mir erstmal ein Vortag anhören, wobei er sehr darauf einging, dass schwul sein ekelhaft, unnatürlich und falsch ist.
Da der Wutausbruch meines Vaters noch nicht genug war, gab er zudem noch meiner Mutter schuld daran, da sie mich wohl angeblich zu weich erzogen hatte.
Meinen ersten Kuss hab ich mir eigentlich anders vorgestellt.
Natürlich war das nicht alles, denn am nächsten Morgen in der Schule, hatte ich das Gefühl, von allen angestarrt und beobachtet zu werden. Es wurde sogar getuschelt und mir dabei direkt in die Augen gestarrt. Somit war mir klar, dass es nur um mich gehen konnte.
An meinem Schließfach bekam ich dann meine Antwort: Dort stand in großen Buchstaben -Schwuchtel- dran und darunter war das Kussbild vom gestrigen Abend gepinnt.
Ich riss es ab und zerknüllte es in meinen Händen, was nur dazu führte, dass die anderen Schüler, welche sich in einem Halbkreis um mich herum versammelt hatten, anfingen zu lachen.
Die Streiche, welche mir daraufhin noch so gespielt wurden, wurden von Mal zu Mal extremer.
Als dann endlich die langersehnten Sommerferien begonnen hatten, hoffte ich eigentlich, dass sich alles in der Zeit wieder legen wird. Falsch gedacht.
Es ging genau da weiter, wo es kurz vorher aufgehört hatte.
Eines Tages kam es dazu, dass mich drei Jungs in der Umkleidekabine der Sporthalle zusammengeschlagen haben, da sie der Meinung waren, dass ich sie beobachtet hätte, um mich an ihnen aufzugeilen. Natürlich war dem nicht so, aber sie haben mir trotzdem kein Glauben geschenkt.
Das nächste, woran ich mich erinnern konnte war, dass ich im Krankenhaus mit einer Gehirnerschütterung und einem gebrochenen Arm aufgewacht bin und das waren gerade Mal die ersten Wochen des neuen Schuljahres.
Das ist außerdem der Grund, warum ich von Tag zu Tag ruhiger und introvertierter geworden bin. Ich wollte einfach nicht groß auffallen, versuchte immer dort zu sein, wo ich keinem zur Last falle und nahezu unsichtbar für die übrigen Schüler war.
Da mir das aber nicht immer gelang und von einer Besserung der Situation in keiner Weise die Rede war, nahmen mich meine Eltern von der Schule.
„Ja, Mum hat recht. Lass dir bloß nichts von irgendwelchen Idioten einreden.", bestärkte Lottie die Aussage ihrer Mutter.
Louis hingegen sah mich einfach nur an. Man konnte richtig sehen, dass er keine Ahnung hatte, was er sagen soll.
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Chapters | Larry Stylinson (AU)
FanficLouis, Liam und Zayn finden das laufende Schuljahr extrem langweilig und um die restliche Zeit zu überbrücken, schließen sie eine Wette ab. „Wer zuerst mit dem neuen Schüler rum macht, hat gewonnen." Doch zu Louis' Überraschung soll diese Wette kein...