POV Louis:
Gleich nachdem die Stunde rum war, sah ich wie Zayn vor Liam und mir das Klassenzimmer verlassen hatte.In der Hand hielt er eine kleine Tasche. Solche Taschen kenne ich normalerweise nur aus irgendwelchen Filmen und darin ist meist das Werkzeug, um sich vollzudröhnen oder komplett abzuschießen.
Normalerweise nimmt er nichts in der Schule, aber vielleicht hat er auch wieder angefangen, für seinen komischen Typen Stoff zu verkaufen. Wird sich ja mit der Zeit zeigen, was genau mit ihm los ist.
Ich schnappte mir meinen Rucksack und machte mich mit Liam auf den Weg nach draußen.
„Und? Hast du es Zayn gesagt?", fragte er, sobald wir an unserer besagten Bank standen.
Als Bestätigung nickte ich, konnte jedoch nicht genau sagen, wie er es aufgefasst hat. Immerhin war es eine Mischung aus Sarkasmus und Ekel, welche seine Lippen verließ.
„Und du?", war ich nun dran, „Was kam bei dir raus?"
Achselzucken wandte sich Liam seinem Rucksack zu und griff nach seiner Packung Zigaretten.
„Rein gar nichts."
„Ich komme gleich wieder.", meinte ich und machte mich auf den Weg.
„Wo willst du hin Tommo?", nuschelte er, da er gerade seine Zigarette anzündete.
„Wissen, was los ist.", erklärte ich nur.
Nachdem ich einmal quer über den Schulhof gelaufen bin, stand ich vor dem Zaun, wo mich ein blonder Typ mit einem, von Schokolade verschmierten Mund ansah. Gleich neben ihm saß der, mit dem ich reden wollte. Harry.
„Niall, hau Mal ab."
Keine Sekunde später, nachdem mein Satz beendet war, stand er auf und ging weg.
Zwar schielte er dabei noch ab und an zu uns, da er mehr als nur neugierig war, aber das veranlasste nur, dass ich ihm meinen Mittelfinder zeigte, bis er sich endlich umdrehte.
Ich wandte mich in Harrys Richtung: „Was ist heute los mit dir?"
„Was soll mit mir sein?"
Wieso setzt er ein so spielerisches Lächeln auf, welches seine eigentliche Verfassung überdecken soll?
„Du kannst mich nicht verarschen. Also sag es mir."
„Es ist wirklich nicht.", verteidigte er sich erneut.
Ich zog gekonnt die Augenbrauen hoch und lehnte mich zu ihm. Dabei stütze ich meine Ellbogen auf meinen Knien ab.
„Dann verrat mir doch Mal, wieso Niall dachte, dass wir mit dir irgendwas gemacht haben. Oder warte, noch besser. Du sagst mir direkt, was los ist."
„Blödsinn...", hauchte er.
„Blödsinn?", fragte ich mehr als nur verwirrt und legte meinen Kopf leicht schräg.
„Ja, du bist Blödsinn....", meinte er und sah mir in die Augen, „Das meinte zumindest meine Mutter ...."
Ich lehnte mich wieder zurück und da ich absolut gar nichts mit diesem Satz anfangen konnte, kam aus mir nur ein trockenes: „Okay?"
Harry knabberte kurz auf seiner Unterlippe und sah dann auf seine Hände, welche mittlerweile miteinander verschränkt waren.
„Heute morgen wollte meine Mutter wissen wieso ich gestern so spät zu Hause war. Als ich ihr sagte, dass ich bei dir war, hat das mein Vater gehört...", klärte er mich auf.
Damit ich seine Laune nachvollziehen konnte, erzählte er mir, wie seine Eltern und vor allem sein Vater reagiert hatten, als sie erfahren haben, dass er schwul ist.
Er begann mit seinem ersten Kuss, wie sein Vater ihn damals zurecht gewiesen hatte und dann berichtete er mir, was damals an seiner alten Schule alles vorgefallen ist.
Ich wurde wütend, als er mir davon erzählte, dass er in der Umkleidekabine zusammengeschlagen wurde, aber so richtig fing meine Wut an zu brodeln, als er sagte, was sein Vater diesbezüglich gemacht hat.
Jeder würde jetzt sagen: Auch wenn ich mit dem was mein Kind macht, nicht einverstanden bin, verteidige ich es bis aufs Blut.
Doch sein Vater sagte, er soll es wie ein Mann nehmen. Sich nicht so haben und vielleicht sollte er öfter zusammengeschlagen werden, damit aus ihm das „schwul sein" herausgeprügelt wird.
Sobald er sich die Seele aus dem Leib geredet hatte, kam er zu der Aussage seiner Mutter.
„Warte ..., sie sagte, dass das was wir machen, Ausrutscher von dir sind?"
Harry nickte: „Ja, ich mein für jeden hört sich das Wort „Ausrutscher" nicht so schlimm an, aber immerhin weiß ich, wie sie es meint. Sie betitelt meine Neigung als unnormal und widerlich und irgendwann nahm sie dafür dieses Wort."
Kaum nachdem er mir das erklärt hatte, war mein Kopf so mit Informationen gefüllt, welche unterschiedliche Emotionen mit sich trugen, dass ich keine Ahnung hatte, was ich zu ihm sagen soll.
Doch, Harry lächelte.
„Louis ...", meinte er, kurz bevor eine unangenehme Stille entstanden, „Ich finde dein Mum super. Ich war richtig überrascht, als sie so liebe Worte für mich hatte, als ich ihr sagte, dass ich schwul bin. Es war schön, Mal die andere Seite zu erleben."
Vorsichtig griff ich nach seiner Hand.
Wieso kann ich nicht sagen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das in diesem Moment einfach sein musste.
Gleich darauf hörte ich einen knackenden Ast. Als ich nach links schielte, aus welcher das Geräusch kam, sah ich Niall.
„Was?", knurrte ich ihn an.
Der blondhaarige trat hervor und kratzte sich verlegen am Kopf: „Alles wieder in Ordnung?"
Harry bejahte die Frage und signalisierte ihm, dass er sich wieder setzten kann.
Keine fünf Minuten später stand Liam mit Sack und Pack vor uns.
Er schmiss mir meinen Rucksack vor die Füße und funkelte mich wütend an.
„Wenn du lieber deine Zeit mit Harry verbringen willst, da ihr euch gestern ja nicht genug ablecken konntet, sag mir das vorher. Dann kann ich wenigstens mitkommen und mit dem blonden Nerd erzählen.", meinte er und deutete mit dem Kopf in seine Richtung, „Zayn ist schließlich wie die letzten Pausen verschwunden und ich hocke da schon 15 Minuten alleine rum. By the way, nächste Pause kommt ihr mit zu unserer Bank. Hier vorn kann man nicht rauchen, sonst bekommen wir stress mit der Schulleitung."
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Chapters | Larry Stylinson (AU)
FanfictionLouis, Liam und Zayn finden das laufende Schuljahr extrem langweilig und um die restliche Zeit zu überbrücken, schließen sie eine Wette ab. „Wer zuerst mit dem neuen Schüler rum macht, hat gewonnen." Doch zu Louis' Überraschung soll diese Wette kein...