Chapter 12

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POV Louis:
Mittlerweile saß ich bei mir zu Hause vor der Haustür auf dem Treppenabsatz und verfolgte die vorbeifahrenden Autos mit meinen Augen.

Ich hab mir bestimmt schon die dritte Zigarette angezündet. Immerhin hab ich mich jetzt schon etwas heruntergefahren und konnte wieder klar denken.

Aber bestimmt gelang mir das nur, weil ich nicht mehr in Harrys Nähe war.

Als ich mein Handy aus meiner Hosentasche holte, sah ich zuerst auf die Zeit, welche auf meinem Speerbildschirm aufleuchtete. 19:45 Uhr.

Danach öffnete ich den Chatverlauf von Liam und mir um nachzusehen, ob er meine Nachricht schon gelesen hat. Beide Hacken waren noch grau.

Augenrollend drückte ich meine Zigarette aus und machte mich auf den Weg nach drinnen.

Als ich im Flur stand, sah ich wie meine Eltern in der Stube vor dem Fernseher saßen und irgendeinen Film gucken.

„Ach, kommen wir auch mal rein?", spaßte mein Vater und setzte ein Lächeln auf.

„Essen steht schon in der Mikrowelle Hasemuckel.", ergänzte meine Mutter gleich darauf.

Ich hasse es, wenn sie mich so nennt.

Nachdem ich meine Jacke ausgezogen hatte, ging ich in die Küche und warf einen Blick in die Mikrowelle. Darin stand ein Teller Lasagne. Achselzuckens schloss ich wieder die Tür der Mikrowelle und stelle diese auf zwei Minuten.

Dann lehnte ich mich gegen den Schrank und beobachtete den Timer, wie dieser langsam herunterzählte.

Im selben Augenblick, wo die Mikrowelle mit einem Piepen signalisierte, dass mein Essen warm war, vibrierte mein Handy.

Sofort fand ich in der Mitteilungszentrale eine Nachricht.

- 5 Minuten -

Immer wenn Liam das schreibt, muss er noch etwas erledigen, bevor er mich anruft.

Vorsichtig holte ich das Essen aus der Mikrowelle und begann mit einer Gabel in der Lasagne herumzustochern.

Jetzt, wo ich weiß, dass ich mit Liam gleich reden werde, ist mir der Hunger total vergangen.

Wie auf das warten meiner eigenen Hinrichtung starrte ich mein Handy an und rieb mir ab und an die Stirn. Nun klingelte es endlich.

Liam: „Was los Tommo?"

Das Echo, welches man im Hintergrund hörte, verriet mir, dass er sich in seinem Badezimmer befindet.

„Wie lief es mit Ella?", fragte ich, um ein Gespräch zu starten und um bestmöglich ein anderes Thema zu beginnen.

„Was ist der wirkliche Grund?", wollte er sofort wissen.

Ich konnte mir vorstellen, dass er wohl gerade seine Augenbraue hochzog und mir so signalisieren wollte, nicht um den heißen Brei zu reden.

„Hast du gerade etwas vor? Irgendwie glaube ich, dass es einfacher wäre, persönlich mit dir darüber zureden..."

„Geh nach draußen, ich komm den Schleichweg zu dir."

Okay, nun gab es wirklich kein zurück mehr. Am besten überlege ich mir schon einmal, wie ich Liam das am besten erzähle, ohne wie der letzte Idiot dazustehen. Aber da ich jetzt weiß, dass er gleich hier sein wird, begann mein Herz immer schneller zu schlagen.

Zum einen finde ich es ja schon cool, dass Liam nahezu nebenan wohnt, aber in solchen Situationen wäre die Chance nach mehr Zeit schon Goldwert.

Ich schnappte mir meine Jacke und ging zu der kleinen Sackgasse, auch Schleichweg von uns genannt.

Wer hätte es gedacht, aber instinktiv und voller Nervosität holte ich meine Zigarettenpackung aus meiner Jackentasche.

In dem Moment, wo ich mir meine Zigarette angezündet hatte, kam auch schon Liam auf mich zu.

„So, was ist jetzt los?", fragte er und schnappte sich ebenfalls eine Zigarette aus meiner Packung.

„Es ist etwas passiert.", begann ich und knabberte nervös auf meiner Unterlippe herum, „Ich und Harry ...ähm-..."

Er zog die Augenbrauen hoch und strich sich die nassen Haare, welche ihm ins Gesicht gefallen sind, wieder hinters Ohr.

„Du hast du Wette durchgezogen? Respekt."

„Fuck man...", stieß ich als Antwort nur aus.

„Was hast du?", wollte er sofort wissen.

„Die Wette ist mir scheißegal!"

Das war bestimmt das erste Mal, dass ich so wütend war und ihn richtig anknurrte. Anders kann ich mir seinen Blick nicht erklären, denn dieser sah zum Teil verwirrt und zum Teil überrascht aus.

„Okay, was genau ist das Problem? Immerhin kommt es eher selten vor, dass du mir etwas persönlich sagen musst."

„Ich will es nochmal machen ....", stammelte ich kaum hörbar.

Nun setzte sich Liam auf den Stapel von Reifen, welche an einem der Zäune aufgetürmt war. Er hob kurz die Arme und zeigte mir somit, dass er keine Ahnung hatte, wovon ich rede und was ich jetzt genau sagen will.

„Sag mir einfach geradewegs heraus, was passiert ist.", forderte er.

Ich holte tief Luft und setzte mich neben ihn auf die Reifen. Dann erzählte ich ihm in einer groben Fassung, was vorgefallen war und hoffte, dass er nicht abwertend reagiert.

„Wow...", hauchte er und zog an seiner Zigarette, „Ich dachte du stehst auf Mädchen?"

Mit einem Achselzucken signalisierte ich ihm, dass ich selber verwirrt bin und sowieso keine Ahnung mehr hab, was ich eigentlich will.

„Was sagt Harry dazu?", fragte er nach.

„Nichts. Hab ihn nicht gefragt."

Kaum, nachdem ich meinen Satz beendet hatte sprang Liam auf und sah mich sarkastisch an: „Tommo, willst du mich verarschen? Ihr macht rum, du bläst ihm sogar einen und dann traust du dich nicht, ihn darauf anzusprechen, was das jetzt zu bedeuten hat? Ich mein, scheiß auf seine Mutter, aber seit wann ziehst du den Schwanz ein?"

Chapters | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt