Chapter 19

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POV Louis:
„Ich dachte er an sowas wie gestern Abend.", verbesserte ich meine vorherige Frage.

Wieso um alles in der Welt sollte ich daran interessiert sein, etwas für die Schule zu machen? Ja gut, die Aufgabe muss bestimmt bald abgegeben werden, aber darum kann sich der Louis von morgen Gedanken machen.

Harry antwortete auf meine Frage nur mit einem leichten Schulterzucken.

Irgendwie kam er mir bedrückt vor, aber vielleicht deute ich das auch nur falsch.

Anschließend, nahm ich das T-Shirt entgegen und streifte mir dieses über.

Der Lockenkopf hat in der Zwischenzeit das Zimmer verlassen und ist in die Küche gegangen.

Dorthin folgte ich ihm, nachdem ich soweit war und lehnte mich in den Türrahmen. Irgendwas hat er doch. Anders kann ich mir dieses Verhalten nicht erklären.

Während ich ihn so beobachtete, sah ich wie er bestimmt drei Mal in den Kühlschrank sah und diesen wieder geschlossen hatte. Außerdem standen schon zwei volle Gläser Wasser neben dem Herd und das nächste wurde gerade befüllt.

„Harry? Was machst du da?", wollte ich schließlich wissen.

Nun schien er aus seiner Trance wach zu werden. Er schüttelte kurz den Kopf und sah dann leicht verwirrt zu mir.

„Oh, willst du auch was trinken?", fragte er und lehnte sich zum Schrank um mir ein Glas herauszuholen.

„Alles gut. Ich nehm einfach eins von denen.", meinte ich und deutete auf die bereits gefüllten Gläser.

Jetzt konnte man ein riesiges Fragezeichen in Harrys Gesicht erkennen.

„War ich das?"

„Ja? Alter, was ist los mit dir?", entgegnete ich sarkastisch.

Dann lief ich einmal quer durch die Küche, um zu ihm zu gelangen.

„Also?", raunte ich und legte mein Kopf leicht schräg.

„Ich bin nur etwas verwirrt.", nuschelte er kleinlaut.

„Weil?"

„Egal.", sagte er kaum hörbar und sah auf das Glas, welches er in der Hand hielt.

Augenrollend stellte ich mein Getränk wieder ab und hob Harrys Kinn mit meinen Fingern an: „Was ist los?"

„Mit wem hast du da vorhin telefoniert?", flüsterte er schon fast.

Ich runzelte meine Augenbrauen und sah ihn fragend an. Das soll der Grund sein, wieso er so durch den Wind ist?

„Mit Lottie.", antwortete ich ehrlich.

Mit einem Nicken signalisierte er mir, dass er mich verstanden hat. Sein Verhalten hat sich dennoch nicht verändert.

Vielleicht lag es doch nicht daran, dass ich mit meiner Schwester telefoniert hab. Aber gut. Abwarten und Tee trinken. Irgendwann wird er mir schon sagen, was ihn bedrückt.

Als wir auf dem Weg zur Schule waren, versuchte ich zwar einige Konversationen zu starten, aber Harry war nach wie vor nicht in der Stimmung viel zu reden.

Kaum nachdem wir vor der Schule angekommen waren, trennten sich unsere Wege.

Harry ging zu Niall, welcher schon auf ihn wartete.

Ich konnte sehen, wie er von jetzt auf gleich anfing wie ein Wasserfall zu reden.

Liegt es vielleicht an mir oder habe ich irgendwas gemacht?

Während ich am grübeln war, wühlte ich in meiner Schultasche nach meiner Packung Zigaretten.

Erst in dem großen Fach, wo eigentlich Schulbücher zu finden sein sollten. Naja, ich hatte zumindest einen linierten und karierten Block dabei. Außerdem lagen vereinzelt drei vier Kugelschreiber am Boden meines Rucksacks.

„Ahh-...", stieß ich aus, nachdem ich jedenfalls mein Feuerzeug gefunden hatte.

Doch verdammt nochmal, wo sind meine Kippen?!

Danach öffnete ich mein vorderes Fach. Darin befanden sich Kaugummis und ...ein Zopfgummi?

„Lottie...", knurrte ich und zog meinen Rucksack wieder zu.

Mein Feuerzeug ließ ich in meine Hosentasche gleiten und machte mich auf dem Weg zur Bank.

Dort setzte ich mich hin und hoffte, dass Liam oder Zayn bald auftauchten.

Der beginnende Nikotinentzug macht sich nämlich langsam bemerkbar. Wahrscheinlich war das der Grund, wieso ich mit meinem Bein ununterbrochen wippte.

Fast zehn Minuten später tauchte endlich ein mir bekanntes Gesicht auf.

Der Halbpakistani, welcher schlurfend auf die Bank zukam, sah aus, als hätte man ihn durch den Fleischwolf gedreht.

„Was ist denn mit dir passiert?", grinste ich.

Nachdem er sich hat auf die Bank fallen lassen, sah er mich aus toten Augen an.

„Ich sag dir eins Tommo, lass sie Finger von gepulvertem Hustensaft."

Fragend sah ich ihn an. Hustensaft als Metapher für Absinth ist klar. Aber gepulvert?

Natürlich ist Zayn mein Blick nicht entgangen: „Absinth mit Koks. Das Zeug kickt voll, aber laugt dich danach mehr als nur aus."

„Also wirst du heute wieder im Unterricht pennen?"

Mit einem leichten lächeln auf den Lippen lehnte er sich auf der Bank zurück. Eine andere Art ja zu sagen.

Aber anhand seines Aussehens konnte man erkennen, dass er dieses Zeug wohl zum ersten Mal genommen hat.

Normalerweise geht er nicht mit ungestylten Haaren aus dem Haus.

Nun kam auch endlich Liam auf uns zu. Seine Augen waren mit einer Sonnenbrille bedeckt. Anscheinend hab ich gestern eine echt gute Party verpasst.

„Fick dich Tommo.", grummelte Liam und ließ seine Schultasche auf den Boden fallen, „Wo zur Hölle warst du gestern?"

„Wieso? Schaffst du es nicht, deine Weiber allein aufzureißen?", spaßte ich.

„Junge, deine Schwester war gestern auf der Party. Die hat mich ausgefragt, wo du warst. Nur zu dumm, dass ich das Ziel kannte, nur nicht den Weg. Du weißt wie hartnäckig Lottie sein kann.", beschwerte er sich.

„Was hast du ihr gesagt?"

„Was soll ich ihr schon gesagt haben? Nur das, was sie ohnehin schon weiß."

Doch bevor ich darauf irgendwas antworten konnte, hörte ich neben mir ein leichtes schnarchen.

Eigentlich dachte ich, dass Zayn es wenigstens noch bis zur ersten Stunde schafft wach zu bleiben. 

„Wollen wir ihn aufwecken?", fragte Liam leicht verwirrt.

„Lass mich vorher noch eine rauchen."

Als Liam dann meinen erwartungsvollen Blick sah, wusste er, dass ich von ihm eine Zigarette haben möchte.

„Jetzt wo unser Drogenbaron schläft, kann ich ja fragen. Wie lief es gestern mit Harry?", kam es von dem braunäugigen, welcher sich ebenfalls eine Zigarette aus seiner Packung nahm.

Ich drehte mich leicht zur Seite und zog mein T-Shirt etwas hoch, sodass er die Kratzspuren auf meinem Rücken sehen konnte.

Er schob seine Sonnenbrille leicht nach oben und fing an zu grinsen: „Alles klar. Harry ist ja ein ganz wilder. Aber wie heißt es so schön: Stille Wasser sind tief."

Chapters | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt