Chapter 47

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POV Harry:
Nachdem Johannah die Küche stürmisch verlassen hatte, ist Lottie ihr hinterher und dann hörte man mehrere Türen knallen.

Trotz dessen, dass die beiden sich bestimmt vier Räume weiter weg befanden, konnte man ihre Diskussion klar und deutlich verstehen.

Louis' Dad saß uns immer noch gegenüber am Tisch und fing an zu frühstücken, als wäre das für ihn ein ganz normaler Samstagmorgen. Er aß sein Brötchen auf und wollte dann von uns wissen, ob irgendjemand noch Hunger hat, oder er schon den Tisch abräumen könnte.

Da Louis und ich sowieso einen leichten Kater haben, blieben wir bei unserer Tasse Tee. Niall hingegen, welcher noch gar nichts von dem Essen angerührt hat, schob sein Teller von sich weg, um somit zu signalisieren, dass er keinen Appetit habe.

Als dann auch unsere Tassen leer waren, stellte Louis diese neben den Geschirrspüler, welchen sein Dad bereits angeschalten hatte.

Anschließend machten er sich auf den Weg nach Draußen.

Vorsichtig legte ich Niall meine Hand auf die Schulter, um ihn aus seiner immer noch anhaltenden Schockstarre zu erwecken.

„Hm-?", stieß er sichtlich gedankenverloren aus.

Um ihn etwas zu beruhigen setzte ich ein lächeln auf und deutet mit meinen Kopf in die Richtung, in der Louis verschwunden ist.

„Kommst du mit?", frag ich und hoffe, dass seine bleiche anfängt aus seinem Gesicht zu weichen.

Ohne ein Wort von sich zu geben, steht er auf und folgt mir zur Haustür. Vorab schlüpften wir in unsere Schuhe und stellen uns danach zu meinem Freund.

Louis ist gerade dabei eine Zigarette, welche er mit seinen Lippen festhält, anzuzünden und lässt, gleich nachdem sie glüht, langsam Qualm aus seinem Mund.

„Wollen wir zu mir gehen?", schlage ich vor.

Der Blondschopf neben mir nickt nur bestätigend und als er mich kurz darauf ansieht, erkenne ich leichte Augenringe in seinem Gesicht. Sofort kommt mir der Gedanke in den Kopf, dass er gestern Abend bestimmt ewig wach lag. Sich überlegt haben muss, wie er sich für die Situation rechtfertigen oder zumindest erklären könnte und im Endeffekt kam das, was vor wenigen Minuten passiert ist, dabei raus.

„Kommt ihr?", fragt der Braunhaarige, welcher schon die Treppe heruntergegangen ist und nun vor der ersten Stufe darauf wartet, das wir uns in Bewegung setzten.

***

Inzwischen befanden wir uns auf dem Weg zu mir und Louis versuchte Niall zu erklären, wieso seine Mutter so reagiert hat.

Ich hingegen muss zurück an gestern Abend denken, an die Sachen, die mein Vater gesagt hat und an die, die er bestimmt am liebsten gesagt hätte, sich jedoch nur zusammengerissen hat, da Johannah und Lottie mit am Tisch saßen. Immerhin kann ich mich noch genau an den Blick erinnern, wie er Louis gemustert hat und ihm womöglich sonst was für Dinge an den Kopf geschmissen hätte. Allerdings verstehe ich auch nicht wieso er zu diesem Treffen, was meine Mutter organisiert hatte, zugestimmt hat.

„Harry?", höre ich meinen Namen und halte in meiner Bewegung inne. Sofort drehe ich mich um.

„Ja?"

„Ist das nicht das Auto von deinem Vater?"

Mit einem Blick zu unsrem Haus fällt mir sofort das besagte Auto ins Auge. Wenn man vom Teufel spricht, oder eher gesagt denkt.

Bevor ich mich wieder in Bewegung setze, atme ich kräftig ein, um mir Mithilfe der frischen Luft Mut in die Adern zu pumpen.

Wir bewegen uns auf die Haustür zu und ich ziehe aus meiner Hosentasche den Schlüssel, um ihn anschließend, nach einigen misslungenen Malen, in den Türschlitz zu schieben und die Tür zu öffnen.

„Hallo!", rufe ich instinktiv und hätte gleich darauf am liebsten die Worte wieder zurück genommen. Immerhin wussten meine Eltern, dass ich nun da war.

Die Stubentür wurde geöffnet und schon blickte ich in das Gesicht meiner Mutter.

„Du bist ja schon wieder zu Hause Schatz.", lächelte sie mich freundlich an. Dann sah sie zu den anderen beiden und schenkte ihnen ebenfalls ein Lächeln.

„Geht ihr schonmal hoch?", frage ich Louis und Niall.

Der Blonde nickt und ohne ein weiteres Wort von sich zu geben, geht er auf die Treppe zu und geht nach oben.

„Wenn etwas ist,...", beginn der Blauäugige, „...rufst du. Okay?", flüstert er mir zu und legt dabei seine Stirn gegen meine.

„Versprochen.", entgegne ich ihm in der selbigen Lautstärke.

Dann lösen wir uns. Louis geht ebenfalls die Treppe hoch in mein Zimmer und ich betrete, nachdem meine Mutter mir die Möglichkeit gibt, an ihr vorbei zugehen, die Stube.

Das erste was ich von meinem Vater wahr nehme, ist sein strenges holziges Parfüm. Mein Blick gleitet zum Sofa, auf welchem er sitzt und die Arme vor der Brust verschränkt hat.

„Harry.", sagt er nur.

Die gleiche Begrüßung, die er mir gestern auch schenkte. Ohne etwas zu erwidern, setzte ich mich zu ihm und lehnte mich zur Seite, damit ich ihn ansehen kann.

„Also.", fängt er an. Hält dann jedoch wieder inne und eine ganze Weile kommt nichts. Er räuspert sich und setzte erneut an. „Also. Ich sehe die Situation nicht so locker, wie deine Mutter." Wieder schweigt er einen Augenblick. „Für mich ist es einfach Falsch und einfach nur ...", er sucht nach dem richtigen Wort, als versucht er mich nich verletzen zu wollen, „... abartig. Gott hat nicht umsonst Mann und Frau geschaffen. Wie-..., wieso du?"

„Wieso ich?", wiederhole ich seine Frage und ziehe meine Augenbraue zusammen, „Du denkst immer noch, dass ich mir das ausgesucht hab, um euch zu ärgern, oder?"

„Nein. Natürlich denken wir das nicht.", kommt es sofort von meiner Mutter, welche sich hinter mir auf die Armlehne des Sofas setzt und mit ihren Händen behutsam über meine Schultern streicht.

Sobald mein Vater das sieht, schüttelt er seinen Kopf und massiert mit seinen Fingern seine Schläfen.

„Anne. Ich kann nicht nachvollziehen, wie du dich so von ihm beeindrucken lassen kannst."

Ich merke, wie der Griff von den Hände meiner Mutter, auf meinen Schultern intensiver wird.

„Desmond. Haben wir nicht darüber gesprochen?", höre ich sie nur monoton sagen. Mein Vater brummt nur, um somit ihre Aussage zu bestätigen.

Eine unangenehme Stille herrscht im Raum. Eine Stille, die für mich ruhig das Zeichen sein kann, dass dieses Gespräch nun beendet ist. Doch warum sollte es einfach sein? Immerhin bin ich zufrieden, dass meine Mutter es halbwegs hinnimmt, dass ich mit Louis zusammen bin. Mir entgeht zwar nicht, das sie es nicht gut findet, es aber mir zur liebe runter schluckt und versucht irgendwie zu akzeptieren. Es hinnimmt.

„Anne. Es geht einfach nicht.", sein Blick huscht von den Augen meiner Mutter zu meinen, „Es ist inakzeptabel und widerlich."

Mit den Worten steht es auf und verlässt das Wohnzimmer.

„Gib ihm etwas Zeit."

„Zeit?" Vielleicht hat sie recht und er braucht etwas länger, um mit dieser Situation umzugehen. Aber egal wie sehr ich mich versuche, in meinen Vater hineinzuversetzen, sehe ich irgendwie kein Licht am Ende des Tunnels.

Chapters | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt