Chapter 39

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POV Harry:
Gemeinsam machte ich mich mit Louis auf den Weg nach unten in die Küche.

Johannah platzierte gerade die Teller, mit den dazugehörigen Besteck und Gläsern auf den Tisch, während meine Mutter den Ofen ausschaltete und den Kartoffelauflauf herausholte. Mithilfe von Ofenhandschuhen nahm sie ihn vorsichtig heraus, sodass sie sich nicht ihre Hände verbrennt und stellte ihn auf den Untersetzter aus Kork, welcher bereits auf dem Tisch lag.

„Soll ich dir noch irgendwie behilflich sein?", wollte ich wissen, als meine Mutter sich fragend umsah und darüber nachdachte, was sie eigentlich gerade machen wollte.

Sie hielt in ihrer Position inne und deute mir ihrer Hand auf die Tür. Sofort wusste ich, dass ich aus dem Vorratsraum Getränke holen soll.

Während ich in den kleinen Nebenraum marschierte, nahm Louis neben seiner Schwester platz, welche gedankenverloren an ihrem Handy herumtippte.

Ich schaltete des Licht an und ging zu unseren Getränkekisten. Mit einer Cola, einer Sprite und einer Flasche Wasser bewaffnet, kam ich wieder in die Küche und stellte diese auf den Tisch.

Lottie ließ von ihrem Handy ab und schnappte sich eines der Getränke und füllte ihr Glas mit der nahezu braunen Flüssigkeit. Dann sah sie ihren Bruder fragend an, der ihr mithilfe eines Nicken signalisierte, dass sie ihm auch etwas einschenken darf.

Da ich süße Getränke nicht so zum Essen und vor allem nicht zu dem, was meine Mutter gerade zubereitet hat, mag, schnappte ich mir das Wasser. Sobald mein Becher damit voll war, nahm ich einen kräftigen Schluck und ließ mein Blick über den Tisch gleiten.

Dabei wurde ich stutzig. Insgesamt sind wir fünf Personen, der Tisch ist allerdings für sechs eingedeckt. Aber warum?

„Mum?", stieß ich aus, „Für wen ist der sechste Teller?"

Diese fing an zu lächeln und brachte das gedünstete Gemüse zum Tisch.

„Setz dich Schatz.", sagte sie und nahm ebenfalls platz, „Dein Vater kommt heute auch zum essen."

„Wie er kommt zum Essen?"

„Was hast du denn gedacht?", lächelte sie, „Er möchte doch bestimmt auch alle kennen lernen."

Dann machte sie sich bereit, den ersten Teller zu füllen.

Nachdem Lottie ihr ihren Teller reichte, klingelte es auch schon.

„Machst du bitte auf?"

Ohne irgendetwas auf die Frage meiner Mutter zu antworten, ging ich zur Tür und öffnete diese.

„Harry.", begrüßte mich mein Vater und betrat den Hausflur.

Er legte seine Jacke ab und streifte sich die Schuhe aus und schlüpfte anschließend in seine Pantoffeln hinein. Kurz bevor er in die Küche ging, blieb er im Türrahmen stehen, mustere unsere Gäste und setzte dann seinen Weg fort.

Neben meiner Mutter setzte er sich an den Tisch und betrachtete Johannah, dann Lottie und anschließend Louis, bei welchem sein Blick auch hängen blieb.

„Kommt ihr euch nicht ein wenig lächerlich vor?", stieß er gute 15 Minuten später aus.

Sein Blick war immer noch starr auf Louis gerichtet, welcher gleich darauf eine Augenbraue hochzog.

„Ihr seid 16 Jahre alt.", begann er weiter zu sprechen, „Mit 16 Jahren weiß man noch nicht, was man will."

„17.", korrigierte der blauäugige sein Alter und nahm ein Schluck von seiner Cola.

„Selbst mit 17 bezweifle ich, dass du schon Vorstellungen davon hast, was du genau möchtest."

„Was soll das heißen?", wollte Johannah wissen und presste die Worte so freundlich, wie es ihr nur möglich war, durch zusammengebissene Zähne heraus.

„Sie, als Elternteil, denken sich doch bestimmt eh das gleiche, wie wir.", winkte mein Vater ab.

Louis Mum verschenkte die Arme und lehnte sich auf die Tischkante: „Ach so, fragen sie sich etwa auch gerade, wann der Idiot aufhört zu sprechen?"

Der Blick von meinem Vater sah nicht begeistert, von dieser Aussage, aus.

„Seien sie doch nicht so naiv. Sie selber machen sich doch bereist Gedanken, was passieren sollte, wenn die beiden auf andere Ideen kommen, welche über das Küssen hinaus gehen."

Augenblicklich nahm Lottie ihr Handy in die Hand und meine nur: „Niall ruft mich an.".

Zwar hat ihr Handy nicht geklingelt, aber an ihrer Stelle, hätte ich mir auch eine Ausrede einfallen lassen, um vom Tisch zu verschwinden.

Johannah lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Sie wirkte wie ein Raubkatze, welcher darauf wartete, dass ihre Beute nur einen Fehler begeht, um zuschlagen zu können.

„Dad ..., können wir einfach das Thema wechseln", versuchte ich etwas Ruhe in die Situation zu bringen.

Dem stimmte meine Mutter zu und wollte gerade etwas sagen, bevor ihr mein Vater wieder zuvor gekommen ist.

„Findest du das Thema etwa unangenehm?"

„Nein, mehr als nur überflüssig.", rollte Louis mit den Augen und verschränkte nun ebenfalls, wie seine Mum, die Arme vor der Brust.

„Wieso das denn Louis?"

„Nun ja, ich denke und da bin ich bestimmt nicht der Einzige hier, dass sie uns ganz bestimmt keine Tipps und Tricks bezüglich dieses Themas verraten können. Es sei denn, sie wollen gern eine heimliche Leidenschaft offenbaren.", grinste er frech.

Ich merkte, wie sich eine unangenehme Stimmung ausbreitete. Zum einen hat Louis meinen Vater gerade indirekt als schwul betitelt, andererseits, wirkte die Atmosphäre, wie am Montagabend.

Desmond ballte wütend seine Hände zu Fäusten.

„Ich denke, du gehst mit Louis am besten in dein Zimmer."

„Phh Anne. Die beiden gehen ganz bestimmt nicht allein in Harrys Zimmer!", knurrte mein Vater.

„Die beiden gehen in sein Zimmer und du gehst am besten auch wieder. Ich dachte, dass wir das hier vielleicht schaffen können. Das es klappen könnte. Aber da hab ich mich wohl geirrt.", erklärte meine Mutter, mit konsequentem Ton.

In dem Moment, wo ich mit Louis vor meiner Zimmertür stand, hörte ich die Haustür laut ins Schloss fallen und anschließend meine Mutter, die sich immer und immer wieder bei Johannah für das Verhalten meines Vaters entschuldigte.

Chapters | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt