4. Discovered

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Auf einem schmalen Weg fuhren wir auf ein Haus zu. Wider meiner Erwartung war es äußerlich eher schlicht und lud zu gemütlichem Verweilen ein. Es erinnerte an ein altes, gut saniertes Farmhaus mit viel Holz und einer großen Veranda. Wir stiegen aus dem Auto und ich konnte kaum erwarten zu sehen, was mich innen erwarten würde.

Shelly schloss die Tür auf und kaum war sie wieder in ihre Angeln gefallen, überfiel sie mich mit einem innigen Kuss. Mein Blut pulsierte abermals und ich fragte mich, wieviel ein Mensch davon aushalten könne. Sie drückte mich gegen die Tür und ließ ihre Hände über meinen Körper gleiten. Mit geschlossenen Augen, war ich entführt in die Wogen der Liebe und Leidenschaft.

Das Räuspern einer weiblichen Person riss uns wieder in das hier und jetzt zurück. Shelly schnellte rum und wir beide zuckten etwas erschrocken zusammen.

„Grace, du bist noch da?" fragte Shelly überrascht.

„Ja, ich bin aber jetzt fertig. Wenn du mich also nicht mehr brauchst, dann würde ich jetzt gehen." antwortete Grace mit verschämtem Blick auf den Boden. Ich stand da wie ein altrömisches Gemälde. Unbewegt mit eingefrorenem Grinsen im Gesicht. Ich hatte keine Ahnung, wer das war. Ich hätte mich gerne unsichtbar gemacht, aber so wie Grace mich musterte, wollte es mir wohl nicht recht gelingen.

„Nein, danke, mach dir einen schönen Tag." sagte Shelly.

„Ja, dann bin ich mal weg." verabschiedete sich Grace und mogelte sich an uns vorbei. Ich wage zu behaupten, dass ich auch ihr erleichtertes Ausatmen hören konnte, nachdem sie das Haus verlassen hatte. Mit verkniffenen Lippen blickte ich zu Shelly, die deutlich errötet war.

„Das äh war meine Haushaltsfee. Ich ... also normalerweise ist sie um diese Zeit nicht mehr da... glaube ich." Schweigen. Im selben Moment brach es in lautem Gelächter aus uns raus. Wir krümten uns und hielten uns die Bäuche. Hatten wir uns doch so bemüht, nicht von irgendwelchen Fotografen erwischt zu werden und rannten Shellys Haushaltsfee quasi direkt in die Arme. Das war einfach urkomisch.

Nachdem wir uns beruhigt hatten, führte sie mich durch das Haus und zeigte mir all ihre Räume. Es war wirklich schön eingerichtet. Auch hier fand sie die gemütliche Schlichtheit wieder.

„Komm, ich zeig dir den Garten." sagte sie und zog mich an der Hand auf die Terrasse an der Rückseite des Hauses. Eine riesige Muschelform schmückte den hölzernen Boden. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, was das war. An der Vorderseite der Muschel war eine Öffnung die den Blick ins Innere gewährte. Das Innere, dass ausgepolstert war und eine kleine Liegewiese offenbarte.

Ein Meer aus unendlich vielen Grüntönen, gespickt mit roten, gelben und weißen Blüten erstreckte sich vor mir im Garten. Eine wunderschöne, parkartige Anlage, die sicher auch von einem Gärtner gepflegt wurde.

„Gefällt es dir?" fragte sie mich.

„Mehr als das." sagte ich.

Ich trat hinter sie und umarmte sie. Unser Atem schwang sich auf einander ein und glichen sich in ihren Rhythmen an. Ich schob ihr dunkelbraunes, mittellanges Haar zur Seite biss vorsichtig und zart in ihr Ohrläppchen. Ich fühlte, wie ihre Hände nach hinten griffen und an meinen Hüften entlang streichelten. Ich ließ meine Hände über ihre Bauch gleiten und drehte sie zu mir um. Stück für Stück tasteten wir uns zu der Muschel vor und gaben uns unserer Anziehung hin.

©Lialight

Meet and love (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt