37. The interview

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Franzi

Ich war weg genickt und auch Sandrine die bei mir war und den Laptop bereits fertig vorbereitet hatte schlummerte seelig neben mir auf dem Sofa. Ich träumte von Shelly, wie sie vor mir stand und mich mit ihrem schönsten Lächeln in ihre Arme schloss. Als hätte mich eine unsichtbare Hand geweckt, schreckte ich hoch. Ich sturmte vom Sofa und rannte zu meiner Uhr auf dem Sideboard. 2:30 Uhr las ich. Ich atmete tief durch, ich hatte das Interview noch nicht verpasst. Ich war nicht mehr zu halten. Etwas in mir war in Aufruhr und konnte es nicht mehr erwarten. Ich war total nervös und wusste nicht einzuordnen, was genau mich so unruhig machte. Es konnte nihct nur daran liegen, dass ich meine Frau wiedersehen würde. Etwas war im Gang, ich spürte es in jeder Zelle. Shelly, sie dachte an mich, ich fühlte es. Ich wollte etwas trinken, aß stattdessen. Ich ging zur Toilette, aber musste gar nicht. Ich kämte mir mein Haar, dabei ging ich gar nciht aus. Ich wusste nicht wohin mit mir und meinen Energien. Jede Sekunde blickte ich wieder auf die Uhr. Ich rüttelte Sandrine wach.

"Was? Wer?" schreckte sie hoch und erschrak mich gleich mit. Ich musste lachen. "Mist, ich bin eingepennt. Wie spät ist es?" fragte sie völlig verschlafen. "Es ist gleich soweit und ich bin total aufgeregt." quasselte ich los. "Dabei ist es doch nur ein stink normales Interview. ich verstehe mich selbst grade gar nicht. Ich könnte jetzt los rennen, bis nach Kanada. Ich weiß nicht, wie mir geschieht." und noch bevor ich zu Ende plappern konnte unterbrach mich Sandrine mit lautem Gelächter. Ich blickte drein wie ein begossener Pudel. Sie lachte mcih eindeutig aus. "Du bist ja süß. Franzi, du bist total verknallt. Da ist sie wieder, meine beste Freundin, die sich so einfach nicht geschlagen gibt. Du wirst dir diese Frau wieder holen. Und wenn ich selbst dich da hin fahren muss." Und wieder lachte sie und auch ich musste jetzt lachen. Die Zeit rückte immer mehr auf 3 Uhr zu und bald würde ich meinen Schatz wieder sehen.

Shelly

Wir gingen zum Auto und Madlin sprach kein Wort mit mir. Zugegeben war auch ich nicht gewillt ein Gespräch zu führen. Es war eine eiskalte Stimmung, die selbst dem Fahrer unangenehm zu sein schien. Sie hatte mir meinen Ausbruch übel genommen und ich hörte wieder Rons Worte in mir. Ja, sie hatte mich nicht mehr unter Kontrolle und das würde sie auch nicht mehr haben. Ich entschied mit mit ihr zu arbeiten, aber nicht mehr nur für sie. Ich würde nur noch auf Augenhöhe mit ihr Kommunzieren oder gar nicht. Mein Kollege kam dazu, der mit in diesem Interview sein würde und auch er verlor schnell sein strahlendes Lächeln, als er die Stimmung spürte. Wir setzten uns auf die Rückbank und Madlin setzte sich nach vorne neben den Fahrer. Mein Kollege versuchte gezwungen ein luftiges Gesprächa n zu leiern und er tat mir wirklich leid, dass er damit ins Leere lief. Madlin ergriff das Wort. Sie reichte uns Zettel nach hinten. "Ich habe euch die Fragen aufgelistet, die mit der Redaktion abgesprochen sind. Ich möchte euch bitten, dass ihr möglichst abwechselnd antwortet. Shelly, der Moderator wird vorwiegend dich ansprechen. Gib das Wort dann bitte auch immer mal ab." Es bohrte in mir, dass sie glaubte, mir das sagen zu müssen. Es war nicht das erste Mal, dass wir zu zweit geladen waren, selbstverständlich würde ich auch meinen Kollegen zu Wort kommen lassen. Ich antwortete knapp mit einem 'ja' und entschied mich, nicht noch ein Fass auf zu machen. Ich spürte, wie ich Madlin wirklich verabscheute. Konnte es wirklich sein, dass sie mich belogen hatte? Diese Frage kreiste in mir, aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie so etwas tun würde. Sie war meine Vertraute. Sie hatte sich nie etwas zu Schulden kommen lassen. Ich verdrängte den Gedanken und konzentrierte mich auf die Fragen, die ich gleich gestellt bekommen würde. Die üblichen Fragen zu den Rollen, die wir verkörperten und ob wir uns darin wieder finden und wie die Beziehung meiner Rolle sich entwickeln würde und so weiter. Das übliche. Wir sprachen uns kurz ab und dann machten uns Blitzlichter bereits darauf aufmerksam, dass wir am Studio angekommen waren. Einfach unerträglich, wie die Pressegeier versuchten ihre Rachen zu stopfen.

Meet and love (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt