5. Time together

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"Ich kann das einfach gar nicht glauben. Ich sehe dich an und kann es einfach nicht glauben." sagte Shelly, als sie in meinen Armen lag. Ich musste laut los lachen. Das klang so unglaublich süß verliebt.

„Was soll ich denn da sagen." lachte ich. "Bis vor ein paar Tagen noch mein Megastar und galaktisch weit weg und jetzt so nah, hautnah." Shelly wurde ernst. Sie schwieg und rollte sich etwas aus meinem Arm.

„Was ist?" fragte ich sie besorgt.

„Das hier passiert nicht nur weil ich...nun ja, ein Star bin, oder?" Ich konnte verstehen, dass sie das fragte. Ich drehte mich zu ihr und stützte mich auf meine Unterarme, sodass ich in ihre Augen sehen konnte.

„Süße, ich habe überhaupt keine Ahnung, was hier passiert. Mit mir passiert. Ich glaube, ich verstehe im Ansatz, was die Leute mit Liebe auf den ersten Blick meinen. So schnell, so viel Gefühl habe ich noch nie erlebt. Dein Star sein ist mir sowas von piep egal grade."

„Echt?" fragte sie mit verschmitztem Lächeln im Gesicht. "Dann habe ich also keinen Starbonus, wenn dich was nervt."

„Nein, definitiv nicht! Also immer schön die Zahnpastatube zu machen, sonst lernst du die Zicke in mir kennen." antwortete ich scherzhaft.

„Zicke klingt vielversprechend." zwinkerte sie mir zu.

Nach einer ausgiebigen Kuschelrunde pellten wir uns wieder aus der Muschel und gingen ins Haus. Sie zog sich unter die Dusche zurück, während ich mir einen Bademantel von ihr über zog. Nach ihr würde auch ich mich erfrischen. Ich ging in die offene Küche und inspizierte ihren Kühlschrank. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, etwas leckeres zu zaubern. Plötzlich überkam mich das Gefühl, dass es vielleicht noch jemanden geben könnte, der Zutritt zu dem Haus hat. Was würde ich sagen, wenn dem so wäre? Ich fühlte mich mit einem Mal sehr unwohl in dem Haus, in der Küche und ohne Klamotten. Alles hier war fremd, sogar die Frau, die eben noch an meinen Körper geschmiegt war. Ich flüchtete in Richtung Bad. An der Tür, die halb geöffnet war, drang der Klang von rauschendem Wasser in mein Ohr.

„Süße?" rief ich.

„Ja?" blubberte sie mir entgegen.

„Du hast nicht zufällig noch ein paar Feen, die einen Haustürschlüssel besitzen und hier rein kommen könnten?" Ich hörte sie kichern.

„Nein, keine Sorge. Heute bleiben wir ungestört." beruhigte sie mich.

„Gut." flötete ich deutlich erleichtert und machte mich wieder daran, meinen eigentlichen Plan zu verfolgen. Ich ging wieder zurück in die Küche und nahm Paprika, Zucchini und diverse andere Gemüsesorten aus dem Kühlschrank. Ich suchte mich durch die Schubladen und nahm mir ein Messer zur Hand. Ein Schneidebrett fand ich auch und so konnte ich mich daran machen, die Zutaten zu schneiden. Das vermeintlich kleine Küchenradio brachte ich auch an und fuhr kurz zusammen, als es laut losschallte und offenbar an ein Surround System angeschlossen war und das ganze Haus beschallte. Sie hatte beim letzten Ausschalten die Lautstärke nicht runter reguliert. Ich schnibbelte und trällerte vor mich hin. Beflügelt von dem Kribbeln, das meinen Körper erfasste, wenn ich an Shelly dachte. Diese tolle Frau, die mir im Handumdrehen mein Herz geküsst hatte. Kein einziger Gedanke an Zuhause. Im Achterbahntempo war ich in eine neue Welt gerauscht. Ich hatte mir zuvor so sehr das Glück in mein Leben gewünscht und jetzt war ich hier. Angekommen im Glück. Mein Ratio setzte sofort seinen Fuß auf meine Träumerei: 'Wer weiß wie lange das anhält, wahrscheinlich bist du abgeschrieben, sobald du in den Flieger steigst.' hörte ich es in mir. Ich ließ diesen Gedanken gehen, genau so schnell wie er wieder zurück kam. Ich wollte jetzt nicht an so etwas denken. Trotzdem entbrannte in mir ein Engelchen-Teufelchen-Gespräch. Völlig in diese Diskussion versunken erschrak ich, als sich Shellys Hände von hinten um meinen Bauch schlängelten. Ich ließ das Messer auf der Stelle fallen. Shelly umfasste mich fester: "Entschuldige, Franzi, ich wollte dich nicht erschrecken." sagte sie."Was machst du?"

„Ich koche uns was schönes. Hast du hunger?"

„Ja. Nach dir." küsste sie mich. Zack war das Teufelchen verpufft und hielt endlich seinen Schnabel.

„Da musst du dich noch gedulden. Nachtisch gibt's erst später." Sie ließ nicht ab und drehte mich zu sich. Sie küsste mich und ich roch ihren frischen Duft nach Duschgel. Ich konnte mich kaum beherrschen. Sie machte mich beinahe süchtig. Ich machte mich los von ihr, gab ihr einen Kuss auf die Nase und drückte ihr das Messer in die Hand.

„Jetzt gehe ich duschen." grinste ich sie frech an.

„Nicht dein Ernst." mimte sie den sterbenden Schwan. Auch ihr theatralischer Kniefall konnte mich nicht umstimmen.

„Bis gleich." sagte ich, pustete ihr einen Kuss zu und machte mich auf den Weg ins Bad.

©Lialight

Meet and love (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt