Der Abend brach herein und ich ließ das Gespräch mit Shelly revué passieren. Ihre Stimme, die ich unter tausenden sofort wieder erkennen würde. Ich musste nur an sie denken, um meinen Kreislauf an zu kurbeln. Im Nu pulsierte mein Herz schneller und mein Körper kribbelte. Ich freute mich wahnsinnig, dass sie bald kommen würde und doch würde ich es erst wirklich glauben, wenn sie da sein würde. Ich fragte mich, ob es wieder genau so schön sein würde, wie die Zeit, die wir miteinander in Vancouver hatten. Ich wohnte nicht annähernd so schön wie sie. Ob sie das stören würde? Würden wir hier entspannt ohne Verkleidung spazieren gehen können?
In mir bäumte sich eine übermäßige Sehnsucht nach ihr auf. Es tat weh, ich wollte mir beinahe die Haut vom Leib reißen, nur um bei ihr sein zu können. Ich brach in Tränen aus, tippte ihr eine ich-vermisse-dich-so-sehr Nachricht und beschloss mir erneut ein paar Folgen ihrer Serie an zu sehen. Ich wusste es nicht anders los zu werden, als eine Flasche Bier auf zu machen. Ich war so tief traurig. Es war überhaupt nicht meine Art, das Bier zu benutzen, um meinen Kummer zu ertränken. An diesem Abend fühlte ich mich so ausweglos, dass ich mir nicht anders zu helfen wusste. Ich hätte gerne Sandrine angerufen, mich ihr anvertrauen. Aber meine Angst, dass ich doch noch verraten könnte, um wen es geht war so groß, dass ich mich nicht wagte, den Hörer in die Hand zu nehmen. Ich war zu schwach, um konzentriert und wachsam zu sein. Schon die ersten Schlücke Bier zeigten schnell ihre Wirkung. Ich ließ die Serie laufen, eine Folge nach der anderen, begleitet von Freude im Wechsel mit Traurigkeit.
In der dritten Folge, die ich mir ansah, war eine Liebesszene zu sehen. Es ist nur ein Job, betete ich mir in Dauerschleife vor. Die Eifersucht bohrte dennoch in meinem Bauch. Ich bin mir sicher, wären wir nicht so weit voneinander entfernt gewesen, ich wäre nicht annähernd so eifersüchtig gewesen. Ich hatte das Gefühl, ohnmächtig zu sein. Nicht reagieren zu können, wenn jemand sich an sie ran machen würde. Aber hätte ich es tun können, wenn ich dort gewesen wäre? Nicht wirklich. Wir mussten unsere Beziehung geheim halten. Ich erinnerte mich, dass sie auch an diesem Tag eine Liebesszene spielen würde. Ich schüttelte mich und glaubte, mich allmählich selbst nicht mehr wieder zu erkennen. Ich redete auf mich selbst ein, wie dumm ich doch war, ihr nicht zu vertrauen. Und als hätte sie das gespürt, schrieb sie mir zurück. "Ich vermisse dich auch unendlich und ich darf nicht darüber nachdenken, wie weit mein Schatz von mir entfernt ist. Ich würde nicht mehr spielen können, nicht mehr schlafen, nicht mehr essen. Du bist meine beste, vergiss das nie!"
Sie rührte mich erneut zu Tränen. Durch dieses Gewirr an negativen Gefühlen drängelte sich ein ganz anderes Gefühl. Ich nahm wahr, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben bis über beide Ohren verliebt war. Noch nie hatte mich jemand so sehr beeindruckt, wie Shelly es tat. Sie hatte sich auch für mich entschieden, trotz allem Risiko, das damit verbunden war. Sie war so liebevoll und zärtlich, sorgte sich um mein Wohl, begehrte mich und vor allem sagte sie mir, dass sie mich liebte. Ich musste kurz auflachen. Aller Schmerz, alle Eifersucht, die sich in mir auftat, war meiner Angst geschuldet, sie verlieren zu können. Darüber hatte ich vergessen zu genießen, dass das jetzt in diesem Moment nicht der fall war. Ich beschloss meiner Angst einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten zu geben und Shelly zu hundert Prozent zu vertrauen. Ich atmete innerlich auf. Ich spürte wie sehr das alles doch in mir sein unwesen getrieben hatte. Ich liebte diese Frau und würde einen Teufel tun, das zu gefährden. Ich beschloss, ihr eine Freude zu machen und ihr einen Liebesbrief zu schreiben. Ich war etwas beduselt und schnappte mir dennoch ein Papier und einen Stift.
Meine liebste Shelly,
es ist einfach unglaublich, dass du in mein Leben gekommen bist.
Seit diesem Tag scheint sich meine ganze Welt verdreht zu haben.
Oder ist es mein Kopf, den du mir verdreht hast? Es ist einfach
wunderbar. Mein Herz pocht bei jedem Gedanken an dich wie wild.
Meine Körper vibriert bei dem Gedanken an deine Berührungen.
Mein Geist vermag an nichts anderes mehr zu denken als an dich.
Ich lebe meinen Alltag nicht annähernd wie zuvor. Ich bin belebt von
der Liebe, betört von deinem Duft, in den Bann deines Wesens
gezogen. Ich liebe es, deinen Worten zu horchen und mit jedem
einzelnen die Freude in mir wachsne zu spüren. Deinen Körper an
meinem zu spüren, ist der Gipfel der Leidenschaft, den nichts mehr
zu übertreffen vermag.
Ich liebe dich aus tiefstem Herzen, wie ich nie jemanden geliebt habe.
Ich kann kaum erwarten,
dich wieder in meinen Armen zu halten.
Deine Franzi
Ich schmunzelte vor mich hin und war mir sicher, dass Shelly sich freuen würde über meinen Brief. Ich fand ihn ein wenig kitschig, aber zum erstem Mal war ich auf voller Liebe kitschig. Ich freute mich schon jetzt wie eine Schneekönigin, ihn am nächsten Tag, gleich nach der Arbeit, zur Post zu bringen. Ich war schon jetzt gespannt wie sie ihn finden würde. Aber irgendwie war das auch völlig egal. Denn das, was ich sagen wollte, hatte ich gesagt. Ich liebte sie.
©lialight
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Ihr lieben,
Das nächste Kapital 21 ist nicht für alle zu sehen. Das liegt leider an einer Einstellung, die ich auch mit viel Hilfe (danke an Mausengel) und neu hoch laden etc.nicht verändern lässt leider.
Als follower über die URL (siehe hilfeportal private Geschichten) geht es. Wenn ihr darauf also nicht verzichten wollt dies als Info für euch.
viel Freude beim Lesen!eure lialight
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Meet and love (gxg)
RomanceEin Meet and Greet mit Folgen. Sie glaubte nicht daran, dass sie das Treffen mit ihren Stars gewinnen würde. Sie glaubte nicht daran, dass sie ihrem größten Star so nah kommen würde. Sie ahnte nicht, das sich daraus noch viel mehr entwickeln sollte...