Als ich am nächsten Morgen auf mein Handy sah, hatte ich eine Nachricht von Sandrine. Ich las und rätselte, las wieder. Plötzlich spürte ich zwei wohlig warme Hände an meinen Hüften, die sich zu meinem Bauch vor arbeiteten und mich umarmten. Ein Kuss in meinen Nacken und ein verknautschtes "Guten Morgen." zauberten mir sofort ein Lächeln ins Gesicht.
"Guten Morgen meine Süße." antwortete ich ihr und drehte mich um. Ich gab ihr einen Kuss und sah eine wunderbar entspannte Shelly vor mir. Meine Stirn schien sich in Falten gelegt zu haben.
"Was ist los Fran? Ist was passiert?" fragte Shelly mich mit besorgtem Ausdruck.
"Sandrine will heute Abend zu Besuch kommen und ich weiß grade nicht, welche Ausrede ich ihr auftischen soll."
"Das ist doch die aus dem Klamottenladen. Die war doch recht sympathisch. Lass sie doch kommen."
"Shell, sie ist eine Superspürnase. Sie hat vermutlich eh schon Lunte gerochen, als wir sie getroffen haben. Sie wird sofort durchschauen, wer du bist und das wir zusammen sind."
"Hast du jemals mit jemandem darüber gesprochen?" fragte sie ernst.
"Nein. Ich hab vor Sandrine nur zugegeben, dass ich verliebt bin, aber um wen es sich handelt weiß sie nicht." Shelly nickte wissend mit ihrem Kopf. Sie wirkte verständnisvoll. "Ron hat uns auch durchschaut." grinste sie. "Das ist doch der Maskenmensch. Der, der dich schminkt, oder?" fragte ich.
"Ja, genau der. Der ist auch so ein Radargerät. Der kennt mich in und auswendig und wusste sofort was Sache ist, als ich dich mit zum Set gebracht habe." erzählte sie mir.
"Das dachte ich mir schon, wie er mich musterte und mir zu zwinkerte, war mir das auch klar."
"Ist sie vertrauenswürdig? Also ich meine, wird sie sich an die Presse wenden?" fragte sie faktisch.
"Nein, das glaube ich nicht, aber hundert Prozent kann ich das nicht sagen."
"Möchtest du sie gerne einweihen? Ich weiß, wie gut mir das getan hat, mit jemandem zu sprechen." fragte sie und hatte gleichzeitig Sorge in ihrem Ausdruck.
"Ich .. ich weiß nicht... ich möchte gerne mein Glück mitteilen, ja. Aber ich würde nichts tun, was unsere Beziehung gefährden könnte." Shelly dachte kurz nach. Sie ging auf und ab im Raum. Nach einer Weile ergriff sie das Wort. "Lad sie ein. Ich möchte deine beste Freundin kennen lernen. Ich lass meine Mütze und Brille auf und dann wird sie mich schon nicht erkennen. Und wenn sie fragt, warum ich die Sachen an habe, sage ich einfach, ich habe eine Lichterkrankung oder so. Für sie bin ich einfach Isa."
Ich musste lachen. "Na das kann ja heiter werden. Ich bin jetzt schon überfordert von den Fragen, die dann auf mich einprasseln werden." Wir lachten. "Aber ich fand es wirklich schön, wenn ihr euch kennen lernen würdet."
"Na dann, ruf sie an." forderte Shelly mich auf.
Gesagt getan, ich rief Sandrine an und lud sie zum Abendessen ein und erklärte ihre, dass meine Freundin aus Kanada noch da sei. Sandrine fand das super, das konnte ich an ihrer Stimme hören und ich war mir sich, sie würde neugierig auf sie sein.
Shelly und ich machten uns daran, die Wohnung auf Vordermann zu bringen und uns ein leckeres Menü zum Abend einfallen zu lassen. "Und du bist dir wirklich sicher, dass du das willst?" fragte ich sie noch einmal prüfen. "Ja, das bin ich." beschwichtigte sie meine Befürchtungen.
Wir genossen den Tag draußen und ließen uns von der Sonne verwöhnen. Wir machten uns auf in den Supermarkt und mussten uns eilen, rechtseitig wieder zu Hause zu sein. Ich wurde zunehmend nervöser, fragte mich, ob es wirklich eine gute Entscheidung war. Aber es gab kein zurück mehr. Es war ausgemacht und ich hätte ihr nicht absagen wollen. Shelly schien völlig entspannt, schnipselte Gemüse, deckte den Tisch ein und ich musste sie immer wieder ansehen. Jedesmal, wenn sich unsere Blicke trafen, jackte es mir einen Schwarm von Schmetterlingen durch den Körper. Wir bereiteten ein Mahl voller Liebe. Wir harmonirten wortlos. Wir wussten, was wer wie wann tat und hatten unsere rechte Freude daran.
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Meet and love (gxg)
RomanceEin Meet and Greet mit Folgen. Sie glaubte nicht daran, dass sie das Treffen mit ihren Stars gewinnen würde. Sie glaubte nicht daran, dass sie ihrem größten Star so nah kommen würde. Sie ahnte nicht, das sich daraus noch viel mehr entwickeln sollte...