10. Lovelights

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Am Abend in ihrer Wohnung angekommen, war sie sichtlich erschöpft. Dennoch kämpfte sie gegen ihre Müdigkeit an und wollte mich unbedingt verwöhnen.

„Shelly, lass uns einfach was bestellen und wir machen es uns auf dem Sofa gemütlich." Es brauchte nicht viel, um sie zu überzeugen und wir ließen uns etwas vom Lieferservice kommen.

„Ich habe mich im Studio vorhin mit Madlin unterhalten." erzählte ich ihr.

„Sie war da? Ich hab sie gar nicht gesehen." antwortete sie mit einem Fragezeichen auf der Stirn.

„Ich weiß, ich denke, es ging auch mehr um mich. Sie hat mich um ein Gespräch gebeten, als ihr grade beim Dreh wart."

Shelly richtete sich auf, jetzt wollte sie es genauer wissen. „Was wollte sie von dir?"

„Sie hat geraderaus gesagt, dass sie mich verklagt, sollte ich im Sinn haben, dein Image zu zerstören oder heimlich irgendwelche Fotos von dir mache und sie veröffentliche."

„Was? Sie hat dir gedroht?" polterte es erbost aus ihr heraus. Das Telfon schon in der Hand, konnte ich sie beinahe nicht davon abhalten, Madlins Nummer zu wählen."

„Beruhige dich, Süße, ich konnte sie überzeugen, dass ich nichts dergleichen im Schilde führe und ich habe ihr genau das gesagt, was ich denke und fühle. Am Ende haben wir sogar ein entspanntes Gespräch bei einem Kaffee führen können. Also alles wieder in Ordnung. Das glaube ich zumindest. Sie macht sich einfach Sorgen um dich und das ist verständlich."

Shelly beruhigte sich wieder und lehnte sich wieder in die Polster zurück.

„Ich hätte an ihrer Stelle auch Sorgen. Wir beiden wissen doch selbst nicht, wie uns geschieht, wie muss das dann für Madlin aussehen?"

„Ja, ich kann sie schon auch verstehen, aber ich lasse mir nicht auch noch mein Privatleben vorschreiben."

„Sollst du ja auch nicht. Du bist ein Star und das es Menschen gibt, die deinem Image schaden wollen, kann ich mir schon auch vorstellen. Da ist etwas Vorsicht nicht falsch."

Was ich gesagt hatte wirkte kurz nach und ich kraulte ihr den Nacken. „Magst du ein Glas Wein zum Essen?" unterbrach Shelly die Stille. „Gerne." antwortete ich ihr und sie machte sich daran, ihre müden Knochen auf zu richten. „Lass nur, ich werde ihn schon finden, mach es dir gemütlich." sagte ich und schob sie sanft zurück in die Kissen.

Das Essen war inzwischen eingetroffen. Hier gab es keine zur Tür Lieferung. Ich holte es am Tor ab unter strengen Blicken, dass mir niemand heimlich folgte. Ich fühlte mich fast wie ihr Bodyguard. Immer wachsamen Blickes zum Wohle meines Schützlings.

Zurück im Haus, zündete ich alle Kerzen im Wohnzimmer an und bettete und gemütlich mit dem Essen in der Hand und dem Wein auf dem kleinen Glastisch vor uns.

„Wieviel Tage haben wir noch miteinander?" fragte sie mich mit zerknirschtem Gesichtsausdruck.

„Denk nicht darüber nach, ich tue es auch nicht. Allein der Gedanke macht mich fertig."

„Darf ich dich in Deutschland besuchen?" fragte sie mich mit glitzernden Augen. Ich verschluckte mich kurz an meinem Reis, fing mich aber schnell wieder. Ich war so überrascht.

„Ist das ein nein?" fragte sie mich mit einem Ausflackern von Zweifel in den Augen.

„Nein, nein, also ich meine nein, also nein, kein nein." Shelly lachte. Ich drehte mich zu ihr, legte mein Essen aus der Hand und nahm ihre Hände. Ich blickte ihr tief in die Augen. „Das würdest du wirklich tun?" fragte ich voller Hoffnung, Freude und voller Liebe.

„Aber ja," antwortete sie eindringlich. „Natürlich. Dort kennt mich vermutlich auch kaum einer und wir können entspannt Zeit miteinander verbringen. Ich würde das wirklich gerne tun." Ich strahlte und konnte mein Glück kaum fassen. Nein, sie trieb keine Spielchen mit mir, ich war mir sicher, dass sie es ernst meinte. Ich fiel geradezu über sie her und übersähte sie mit zarten Küssen.

Das schimmern der Kerzen, die leicht und sachte flackerten und die leise Musik im Hintergrund lullte uns in eine weitere Reise der Sinne. Wir zogen den Schlaf lange hinaus und glaubte so möglichst viel Zeit zu nutzen. Wir wollten der Nacht einen Haken schlagen. Ein Vorhaben, an dem wir in den frühen Morgenstunden scheiterten.

Ein zartes Streicheln wiegte mich sanft aus den Wogen des Traumlandes.

„Du bist so schön." flüsterte mir eine zarte Stimme ins Ohr. Ich schmunzelte mit geschlossenen Augen und tastete mich an ihrem Körper entlang. „Hast du gut geschlafen?" fragte sie mich.

„Das wach werden war schöner." hauchte ich. Ich zog Shelly an mich und küsste sie. Wir waren auf dem Sofa eingeschlafen. Die Kerzen waren in den Gläser heruntergebrannt und die Sonne kitzelte unsere Nasenspitzen.

„Ich hab heute frei." flüsterte sie.

„Oh nein, ich habe dich den ganzen Tag an der Backe?" rief ich übertrieben theatralisch und hatte es kaum ganz ausgesprochen, als sie mich durchkitzelte.

Ich lächelte und streichelte ihr über die Wange. „Wie schön das ist. Wollen wir was unternehmen?"

„Ja, ich zeig dir die Gegend. Einverstanden."

„Na klar."

©lialight

Meet and love (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt