14. Shelly's world (Part1)

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Der Tag brach herein und wieder hatte ich eine fast schlaflose Nacht hinter mich gebracht. Ich konnte immer wieder nur an sie denken. Meine Franzi. Ich war nicht müde, ich freute mich auf den Tag, wenngleich er auch sehr stressig werden würde. Etliche Interviews standen auf dem Plan zur Promotion unserer neuen Serienstaffel. Inzwischen hatten wir die dritte Staffel ab gedreht. Der Fanandrang war enorm und unser Erfolg steigerte sich von Staffel zu Staffel. Ich drehte und wendete meinen Terminplan und hoffte noch vor Interviewbeginn mit ihr skypen zu können. Inzwischen war ich ein Profi im Berechnen der Uhrzeit in Deutschland. Ich erahnte schon, dass es heute schwierig werden könnte mit dem Skypen. Vorsichtshalber schickte ich ihr eine Nachricht, damit sie sich keine Sorgen machte. Ich wusste, dass sie auf der Arbeit war und an Handy konnte.

Ich bereitete mich vor für den Tag. Das Schminken konnte ich getrost lassen, denn für die Interviews würde ich sowieso in die Maske müssen und vor jedem neuen Gesprächspartner würde ich wieder gepudert und gepinselt werden. Jedes Interview sollte aussehen, als wäre es mein erstes, auch wenn nach dem xten schwer fiel, die immer gleichen Fragen, immer wieder motiviert zu beantworten. Ich war froh, dass ich zumindest in dreien meine beiden Kollegen mit dabei haben würde. Aber die restlichen 20 musste ich alleine bestreiten. So ein Interviewmarathon war wirklich anstrengend. Wenn die Reporter zu uns kamen, hatte das zumindest den Vorteil, dass ich nicht durch die Gegend fahren musste. Ich fragte mich wo sie stattfinden würden. Vor zwei Wochen hatten wir Fotos für das neue Cover gemacht. Das sollte heute als Hintergrund dienen und ich würde es selbst heute zum ersten Mal sehen.

Schon eine Stunde später befand ich mich im Studio und steuerte direkt in die Maske zu Ron, der wie immer gut gelaunt mit Puder und Pinsel in der Hand bereits auf mich wartete.

"Hey Süße," begrüßte er mich. "Wo hast du denn das kleine Schnuckelchen gelassen?" begrüßte er mich. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen. Ich versuchte sie zu schlucken und möglichst cool zu wirken. "Sie ist wieder zurück in Deutschland." antwortete ich betont beiläufig. Ron ließ die Antwort nicht gelten, er kannte mich einfach zu gut.

"Süße, du bist verliebt in sie, stimmt?" Ich glaube, ich wurde zum ersten Mal knall rot in seiner Gegenwart. "Komm schon, ich seh das doch. " bohrte er weiter.

"Bitte Ron, dass darf niemand wissen, versprichst du es mir?" flehte ich ihn an.

"Na klar, von mir erfährt keiner was. Erzähl schon, läuft da was?" grinste er.

Ich konnte mir ein grinsen ebenfalls nicht unterdrücken und freute mich, mit ihm darüber sprechen zu können. "Ja, ich hab mich wahnsinnig in sie verliebt. Sie ist einfach unglaublich."

"Wow Shell, so kenne ich dich ja gar nicht. Aber das du auf Frauen stehst dachte ich mir schon länger." er untermalte das Gesagte mit einem Augenzwinkern.

"Nun ja, deswegen solls ja auch keiner wissen. Wäre nicht gut für mein Image." sagte ich und blickte zu Boden, weil mir wieder einmal klar wurde, wie eingeschränkt ich doch war.

"Ist sie nicht auch ein wenig zu weit weg?" fragte Ron, den es schon beim Fragen das Herz zerriss.

"Ja, das ist so traurig." mir stiegen wieder die Tränen in die Augen.

"Süße, wollen wir das Thema wechseln? Sonst kriegen wir das heute nicht hin mit dem Schminken. Und die Journalisten warten nicht." sagte er mit zerknautschtem Gesicht.

"Ja, du hast Recht." antwortete ich ihm und riss mich so gut ich konnte zusammen.

"Babe, lass uns einfach später reden, dann ist die Schminke wenigstens egal. Ok? ein Bier auf die Liebe?"

"Ja, geht in Ordnung." sagte ich, während ich meine Augen nach oben rollte und die restlichen Tränen in meinen Augenlidern verteilte.

"Nur eins noch, ne Sahneschnitte haste da. Guter Geschmack, Süße, guter Geschmack." grinste er und brachte mich unversehens zum Lachen.

Ja, so war ich bereit für den Tag, mit einem Lächeln im Gesicht, der Erleichterung, dass ich einen Vertrauten hatte und der wunderbaren Aussicht auf ein Bierchen mit Ron. Herrlich. Jetzt wollte ich nur noch einen Skyp mit meiner Franzi unter kriegen, dann würde alles gute sein.

©Lialight

Meet and love (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt