33. Reaction

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Franzi

Ich saß vor meinem gedeckten Tisch und musste mir jeden Bissen runter zwingen. Aber ich tat es. Ich wusste, würde ich das nicht tun, ich würde keine Kraft mehr aufbringen, das alles aus zu halten. Während ich mich also voll stopfte mit Nahrungsmitteln, klingelte mein Handy. Ich sprang sofort auf, hoffte ich doch so sehr, dass es Shelly war. Es war Sandrine. Ich ging ran und spürte bereits, wie aufgeregt sie war. "Franzi, du glaubst nicht, was hier los ist." war ihre Begrüßung. Ich war völlig aus meinem nur-noch-ein Bissen-Film gerissen und konnte mir so gar nicht vorstellen, was los war. "Hey Sandrine," begrüßte ich sie erstmal. "was ist denn? Wo bist du?" Was ich nun zu hören bekam, zog mir fast die Socken aus. "Hier klingelt laufend das Telefon. Irgendwelche Pressefutzis, die nach dir fragen und dich sprechen wollen. Die rufen sogar beim Chef an. Der hat mich gefragt, ob ich weiß, was die wollen." Ich spürte, wie mir die Farbe aus dem Gesicht lief. Ich war einmal mehr entsetzt, was für Wellen diese Schlagzeile geworfen hatte. Mir war auch sofort klar, dass sie mich privat nicht anrufen konnten, meine Nummer war eine Geheimnummer. Irgendwer musste spitz gekriegt haben, dass ich dort arbeitete. "Was hast du ihm gesagt?" fragte ich aufgeregt. "Na gar nichts, aber er will dich anrufen und her bestellen. Ich wollte dich nur vorwarnen. Gott, Süße, du tust mir so leid." Sandrine war mindestens genauso aufgeregt wie ich. Das konnte ich deutlich hören. "Schon okay, jetzt warte ich erstmal ab und dann kriege ich das schon hin." Beschwichtigte ich Sandrine, aber irgendwie auch mich selbst. "Gut, melde dich, wenn was ist und ich komm später wieder zu dir. Halt die Ohren steif." "Ja, das mache ich." verabschiedete ich mich von ihr. Kaum hatte ich aufgelegt, bimmelte es nun gleich wieder. Das war eindeutig die Nummer von meinem Chef. Mein Herz schlug mindestens dreifach so schnell. Ich hob ab und tat erstmal so, als wüsste ich nicht was los ist. "Franzi, ich störe dich nur ungern in deinem Urlaub, aber ich möchte dich bitten hierher zu kommen. Es ist dringend." Mehr verriet er mir nicht, aber auch er klag äußerst aufgebracht. Ich zitterte etwas uns bot ihm an, in einer Stunde im Büro zu sein. Er war einverstanden. Ich tippte Sandrine eine kurze Nachricht, was der Stand der Dinge war und musste ersteinmal tief durchatmen und versuchte meinen Adrenalinspiegel wieder runter zu fahren. Presse, was sollte ich jetzt tun? Ich wusste nicht, wie man mit Journalisten um ging und schon gar nicht mit denen von der Yellowpress.

Die Zeit war geradezu davon gerast und schon parkte ich mein Auto auf dem Firmenparkplatz. Ich hatte wirklich Angst. Mein Chef war ein echt netter Kerl, aber jetzt hatte ich Angst, was auf mich zukommen könnte. Ich stieg aus und beobachtete ein paar Autos weiter zwei Leute, die parallel auch aus ihrem Auto stiegen. Ich machte mir erstmal keine Gedanken darüber, aber als sie direkt auf mich zu kamen, ahnte ich bereits, um wen es sich handelte. "Guten Tag, dürfen wir sie etwas fragen?" Kam der eine von den beiden Männern auf mich zu. "Was wollen sie fragen?" Ich ahnte gleich, dass ich mir die Frage besser geklemmt hätte. "Wir suchen eine Frau Franziska Bremer. Kennen sie die?" ich setzte mich unversehens wieder in Bewegung und versuchte den beiden zu entkommen. Sie liefen mir hinterher. "Keine Ahnung." versuchte ich sie ab zu schütteln. "Sind sie das?" fragte jetzt der andere. "Das geht sie gar nichts an." schoss es aus mir raus. Jetzt waren die beiden erst recht angestachelt und wusste sicher, dass ich die Person war, die sie suchten. "Wir sind vom Stadtanzeiger. Wir möchten ihre Seite der Geschichte hören. Ist es wahr, dass sie ein Verhältnis mit dem Shelly Palmer haben?" Gott, das konnte doch einfach nicht war sein. Ich hatte mir eingebildet, dass nicht so viele Menschen sie kannten und hatte mich damit wirklich verschätzt. "Kein Kommentar." war alles, was ich dazu noch sagen konnte und wollte. So hatte ich das doch schon x Mal im Fernsehen gesehen. So konnte man Journalisten doch abwimmelt. Fehlanzeige. Sie bombardierten mich mit Fragen und verfolgten mich, bis ich es ins Gebäude geschafft hatte. Ich musste mich erstmal sammeln. Das war der Wahnsinn, der absolute Wahnsinn, wo war ich da nur rein geraten? Die war ich zunächst mal los und ich hoffte, mich ihnen nicht mehr stellen zu müssen. Nun musste ich erstmal zu meinem Chef. Ich war gespannt bis in die letzte Faser meines Körpers.

Meet and love (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt