1996:
Mit unruhig zuckendem Bein, saß Lizzy Bein Professor Snape im Büro auf einem knarzendem Holzstuhl.
Ihre Hände läge in ihrem Schoß und ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet.
Snape saß ihr gegenüber und korrigierte in aller Seelen Ruhe die letzten Prüfungen ihrer Jahrgangsstufe. Seine Feder huschte schnell über die Pergamentrollen und hinterließ rote Tinte auf den Arbeiten. Das kratzende Geräusch der Feder machte sie ganz nervös.
"Sie können froh sein, Miss Black,-" setzte Snape, nach einer Ewigkeit des Schweigens an und Lizzy riss den Kopf zu ihm hoch.
Über zwei Standen hatte er kein Wort gesagt. Er hatte sie nur da sitzen lassen und hatte Unmengen an Arbeiten kontrolliert. Sie war überrascht, dass jemand so schnell schreiben konnte.
", dass ich es war, welcher Sie am Kamin erwischt hat." endete Snape seinen Satz und umrandete ein geschwungenes, in rot geschriebenes M für Mies, am unteren Ende des Aufsatzes.
Es war das Pergament einer Hufflepuff.
"Unglaublich." murmelte Snape mit leiser Stimme, rollte das Pergament zusammen und warf es in eine Kiste unter seinem Schreibtisch. Darin befanden sich bereits alle überprüften Arbeiten.
Er nahm die nächste Rolle zur Hand.
"Ein Wink des Schicksals, Miss Black. Das sind Sie." er hob ihren Aufsatz hoch.
"Ja Sir." murmelte Lizzy kleinlaut.
"Heute so Bescheiden? Das ist für mich, jetzt die Überraschung des Tages." Snape sah sie überrascht an, legte seine Feder bei Seite und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
"Ich fliege doch sowieso von der Schule, Sir." Lizzy zog die Lippen zu einem traurigem Lächeln.
Snape zog eine Augenbraue hoch.
"Wie kommen Sie darauf, Miss Black?" wollte er wissen, lehnte sich nach vorne und stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte.
"Als ob Sie es nicht melden, dass ich Mister Potter und die anderen durch den Kamin von Professor Umbridge nach London geschleust habe." sie lachte müde.
"Also, wenn Sie hier nichts mehr von mir brauchen,- würde ich jetzt gerne packen gehen." sie wollte aufstehen.
"Setzen Sie sich, Miss Black." hielt er sie auf.
Lizzy ließ sie zurück auf den Stuhl fallen.
"Sie packen am letzten Schultag, so wie alle anderen Schüler auch." er sah sie nicht an, während er das sagte und nahm seine Feder wieder zur Hand.
Dann sagte er eine Weile nichts mehr. Seine Feder schnellte wieder über die Pergamentrolle.
So schnell, dass Lizzy ganz schlecht wurde.
"Darf ich was fragen Sir?" wollte Lizzy schließlich wissen und rieb die schwitzigen Handflächen aneinander.
"Ich bin Freund von,-" es klopfte laut an der Tür und Snape stockte mitten im Satz.
"Was ist denn jetzt schon wieder." knurrte er, knallte seine Feder in das Tintenfass und stand auf.
"Ja!" rief er und Lizzy sah an der Lehne ihres Stuhls vorbei nach hinten zu der schwarzen Eichentüre des Büros.
Einen Moment geschah nichts.
"Bitte?!" fügte Snape lauter hinzu und trat um seinen Schreibtisch herum.
Nun wurde die Klinke schnell herunter gedrückt.
Ruckartig stand Lizzy aus ihrem Stuhl auf. Sie schnellte so schnell in die Höhe, dass ihre Knie gegen den ovalen Schreibtisch von Snape knallten.
Professor McGonagall betrat das Büro.
"Professor." keuchte Lizzy und sah Minerva schuldbewusst an. Kerzengerade stand Lizzy neben Professor Snape. Fest verkeilte Lizzy ihre Finger ineinander, sich innerlich auf die Standpauke ihres Lebens vorbereitend.
Minerva sagte nichts. Sie betrat nur das Büro, ohne die Tür hinter sich zu schließen.
Snape wollte schon Einspruch erheben. Er konnte es nicht leiden, wenn seine Bürotür offen stand.
Doch da kam Minerva mit schnellem und zielstrebigem Schritt auf ihn zu.
"Severus." ihre Stimme war Heiser, als sie ihm einen gefalteten Zettel reichte.
Irritiert, blickte Lizzy von Minerva zu Snape und zurück.
Snape zog eine Augenbraue hoch und nahm mit spitzen Fingern den Zettel entgegen. Locker klappte er ihn auf und überflog einen Moment den Inhalt. Schon sank seine Braue wieder und er sah langsam zu Minerva herunter.
Er schloss den Zettel wieder, steckte ihn in die Tasche seines Gehrocks, warf seinen Umhang über die Hüfte nach hinten und wandte sich ab.
Lizzy folgte ihm mit ihrem Blick. Er trat auf sein Zaubertrankregal zu.
"Lizzy, wir müssen reden." setzte Minerva an und versuchte zu lächeln.
"Minerva ich,-" wollte Lizzy etwas sagen.
"Hör einfach nur zu. Ich,- wir,- Kommen Sie rein." Bekam Minerva heraus und wandte sich zur Tür um. Mit langsamen Schritt, trat Remus Lupin durch die Tür
"Remus." stellte Lizzy verwirrt fest.
"Hallo Lizzy." er versuchte ein lächeln zu Stande zu bringen, während er den runden Raum durchschritt.
Er hielt die Hände hinter dem Rücken. "Wo ist Harry?" fragte Lizzy langsam, während ihr Blick zwischen Minerva und Remus hin und her flog.
"Bei Dumbledore. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut." erwiderte Remus und blieb zwei Schritte vor Lizzy stehen.
"Er ist zurück?" stieß Lizzy erleichtert aus.
Minerva nickte leicht.
Lizzy's Herz begann schnell zu schlagen und ihr Blick zuckte zu Snape, als dieser sein Regal durchsuchte und dabei Flaschen klapperten.
"Was ist los?" fragte Lizzy langsam und schluckte schwer.
"Lizzy,-" versuchte Minerva es erneut wandte sich dann jedoch ab. Tränen stiegen ihr in die Augen. Remus, welcher gehofft hatte Minerva würde etwas sagen, sah einen Moment zu Boden.
Erst jetzt sah Lizzy, das getrocknete Tränen auf den Wangen von Lupin lagen.
"Wo ist mein Dad?" platzte es schließlich aus Lizzy heraus. Geräuschvoll holte Minerva Luft, welche es vermied sie anzusehen.
Lizzy begann zu zittern.
"Remus?" fragte sie. Ihre Unterlippe begann zu zittern.
"Wo ist Dad!" wurde sie laut.
Remus zog die Hände hinter seinem Rücken hervor. Er hielt Sirius Zauberstab in den Händen und drehte ihn unsicher zwischen den Fingern, ehe er endlich zu ihr aufsah.
Lizzy's Augen wurden groß und bekamen sofort einen glasigen Glanz. Ein roter Kranz bildete sich um ihre Lider, als ihr die Tränen in die Augen schossen.
"Es tut mir so leid, Lizzy." hauchte Lupin und reichte Lizzy den Zauberstab mit zittrigen Händen. Mit klammen Fingern schloss Lizzy eine Hand um den schmalen Stab und starrte diesen einen Moment lang nur an.
"Nein." schüttelte sie leicht den Kopf und presste eine Hand über die blassen Lippen.
Ihr wurde mit einem Mal ganz schlecht.
Sie riss den Kopf zu Remus und Minerva hoch.
"Was ist passiert?" wollte sie wissen und trat näher an Remus heran. Den Zauberstab mit wenigen Fingern dabei fest umklammernd packte sie Remus an dem alten Jackett, welches er trug.
"Was ist passiert?!" schrie sie auf einmal und begann kurzatmig zu werden.
"Was ist passiert?!"wiederholte sie immer und immer wieder mit kreischender Stimme, schüttelte Remus dabei am Jackett, der sie mit einer Hand um die Taille fasste. Ihre Beine sackten weg.
"Lizzy." trat Minerva schnell an ihre Seite und wollte sie an den Schultern von Lupin wegziehen.
"Was passiert ist!" schrie Lizzy laut. Tränen liefen ihr über die Wangen, wie ein Wasserfall.
"Lizzy, Lizzy hör auf, du tust dir weh." versuchte Minerva sie nochmal zu beruhigen.
"Du drecks' Köter!" schrie Lizzy da und Remus sah nur noch einen Moment lang ihre Handfläche fliegen, ehe ihn diese mit voller Wucht auf die Wange traf. Ein stechender Schmerz schoss durch seine Wange und der Scharlachrote Abdruck ihrer Hand brannte auf seiner Wange.
"Du hast versprochen, du lässt nicht zu, dass ihm was passiert!" schrie Lizzy grell und wollte nochmal ausholen, da wurde sie an der Schulter gepackt.
"Tun Sie ihr nicht weh, Severus!" stieß Minerva aus und schlug eine Hand über den Mund.
Severus führte einen Arm von hinten unter ihrer Schulter hindurch, nach vorne, packte sie so von unten am Kinn, nicht zu fest aber fest genug, dass sie ihm nicht mehr aus konnte.
Er riss sie zu sich heran. Ihr Rücken prallte fest gegen seine Brust, ihr Kopf gegen seine Schulter. Er klemmte einen ihrer Arme zwischen seiner Seite und einem Arm ein und drückte mit gekonntem Griff, ihren Mund auf.
"Ganz ruhig, Miss Black." seine Stimme war sein gewohnten, ruhiges Schnurren. In der Hand, mit welchem Arm er ihren Fixierte, hielt er eine kleine Phiole. In ihr schwappte eine dunkelblaue Flüssigkeit.
"Ganz ruhig." wiederholte er, die verzweifelten Tritte von ihr in Richtung seiner Schienbeine ignorierend. Er kippte ihr schnell den Flascheninhalt in den Hals, ließ dann die Phiole einfach fallen, worauf diese auf dem Boden zerbracht, drückte ihr Kinn nach oben und hielt ihr dann Mund und Nase zu.
Lizzy begann zu strampeln und versuchte Severus von sich zu schlagen. Severus ließ sich davon nicht beirren und wartete, bis er spürte, dass sie verzweifelt schluckte.
Sofort zog er die Hand von Mund und Nase zurück.
"Er hat,- er hat es doch,-" begann Lizzy da schon zu lallen und versuchte auf Remus zu zeigen. Schnell fasste Severus sie um ihre Taille zu und ging mit ihr in die Knie.
"Shh, shh, shhh." machte er, während er sie langsam auf dem Boden ablegte. Er legte ihr eine Hand an den Hinterkopf, hielt ihn so von dem Stuhlbein weg, an dessen nähe sie lag, um sie so daran zu hintern, sich den Kopf am Stuhlbein anzuschlagen.
Erst als ihr die Augen immer wieder zufielen und Severus sehen konnte, dass sie gegen die immer größer werdende Müdigkeit, zunehmend schlechter ankämpfen konnte, ließ er langsam von ihr ab.
Als der Trank schließlich ihren Körper und Geist in einen tiefen Schlaf versetzt hatte, nahm Snape ihr den Zauberstab von Sirius aus der Hand und zog ihren Zauberstab aus der Innentasche ihres schwarzen Jacketts.
"Sie wird die nächsten Stunden schlafen, aber ich rate davon ab, ihr die nächsten Tage einen Zauberstab in die Hand zu geben." erklärte Snape und reichte Minerva die beiden Zauberstäbe.Sie fühlte sich wie auf Wolken. Als wäre ihr Kopf voll mit Watte. Doch war in Köper schwer. Viel Schwerer, als er sein sollte. Und es war dunkel.
"Guten Abend, Miss Black." drag seine tiefe, Stimme an ihre Ohren.
"Versuchen Sie, Ihre Augen zu öffnen." forderte er und sie konnte spüren, dass er sich etwas über sie lehnte.
Sie roch seinen Geruch, der ihr seit Anfang des Schuljahres vertraut war.
Die ganz leichte Note von Zigarettenrauch, Minze und kaltem Regen. Er roch auch an den sonnigsten Tagen immer nach kaltem Regen. Das alles konnte man genau riechen unter deinem wohl dosierten Aftershave.
"Miss Black." sprach er sie nochmal an. Sie kniff die Augen einen Moment zusammen und öffnete diese dann.
"Sehen Sie mich an." forderte Snape der, in wohlwissendem Abstand über ihr lehnte.
Mit trüben Blick sah sie zu ihm auf.
Sie lag im Krankenflügel, war ordentlich mit einer Decke zugedeckt und auf das Kissen unter ihrem Kopf gebettet.
"Wissen Sie wo Sie sind?" wollte Snape wissen. Lizzy konnte sehen, dass Madame Pomfrey hinter ihm stand.
Sie antwortete einen Moment lang nicht, sondern sah ihn nur an.
"Hab ich geträumt?" fragte sie schließlich mit rauer Stimme.
"Nein." erwiderte Snape ernst aber ruhig.
Lizzy sah ihn weiter an, ließ seine Antwort einen Moment lang auf sich wirken, dann drehte sie den Kopf von ihm weg und sah ins Leere. Sie sah einfach nur die weißen Vorhänge an, welche um ihr Bett herum aufgestellt waren."Was soll das heißen, sie spricht nicht?" wollte Molly wissen, welcher in Dumbledore's Büro saß.
"Sie sprich seit drei Tagen kein Wort. Mit niemandem." wiederholte Minerva. Sie sah müde aus. Erschöpft.
"Sie isst nicht, sie spricht nicht. Sie liegt seit drei Tagen nur in ihrem Bett und sieht die Vorhänge an." fügte Madame Pomfrey hinzu.
Molly griff langsam nach der Hand ihres Mannes.
"Wir haben es noch nicht gewagt, Mister Potter zu ihr zu lassen. Madame Pomfrey und ich sind der Überzeugung, dass Miss Black im Moment noch nicht in der Verfassung ist, ihn zu sehen." warf Snape ein, der neben Professor McGonagall stand.
"Was?" fragte Molly etwas spitz.
"Das Kind ist seit drei Tagen ganz allein?" ihr blieb einen Moment der Atem weg.
"Nein, Miss Lovegood ist bei ihr. Sie und Elisabeth hegen eine sehr enge Bindung zueinander." erwiderte Dumbledore mit freundlicher Stimme.
"Ich will sie sehen." forderte Molly und wollte aufstehen, doch Arthur hielt sie auf ihrem Stuhl.
"Das können Sie, sobald die Formalitäten geklärt sind." nickte Dumbledore.
"Formalitäten?" fragte Mister Weasley nach.
"Ihre Versetzung." brachte Minerva heraus.
"Was?" Molly sah schnell von Lehrer zu Lehrer, Madame Pommer und weiter zu ihrem mann.
Dumbledore atmete schwer aus.
"Wenn ich alles recht verstanden habe,-" begann er und stand auf. Er ging um seinen Schreibtisch herum und mit langsamen Schritten durch sein Büro.
"hat Miss Black am Anfang diesen Schuljahres, Sirius und Harry in allen Punkten sehr deutlich klar gemacht, dass sie mit dem all dem, was seit letztem Schuljahr begonnen hat, so wenig wie möglich zu tun haben möchte. Zumindest so lange sie noch Schülerin ist." erinnerte Dumbledore sich.
Molly nickte: "Ja sie und Sirius sprachen darüber. Sie wollte sich eher im Hintergrund an einem Widerstand beteiligen." stimmte Molly zu.
"Sirius zog in Erwägung mit ihr nach Amerika zu gehen, damit sie dort die Schule beenden könne. Er wollte etwas die verlorene Zeit nachholen." fügte Mister Weasley hinzu.
Dumbledore nickte.
"Minerva, Madame Pomfrey, Severus und ich haben lange darüber gesprochen und haben einen Entschluss gefasst." erklärte Dumbledore schließlich.
"Ein Ehemaliger Schüler von uns, sein Name ist Newt Scamander, hat sehr gute Kontakte über seine Frau, zu der Schule für Zauberei in Amerika und Elisabeth dort eingeschrieben. Elisabeth wird noch in den Schulferien nach Amerika gebracht." andere Minerva Dumbledore's Andeutungen.
"Sie trennen Harry und sie?" entwich es Molly entsetzt.
"Die Schule ist bereits über Miss Black's momentane Verfassung aufgeklärt und ist überaus gewillt, die junge Dame wieder auf die Beine zu bringen." fügte Snape hinzu.
"Momentane Verfassung." keifte Molly außer sich.
"Das Kind hat gerade ihren Vater verloren und da fällt ihnen allen nichts besseres ein, als sie an das andere Ende der Welt zu schicken!" Molly's Stimme wurde rasend, von dem bebendem Zorn in ihr. Mit einem Satz sprang sie auf und Mister Weasley riss wohlwissend die Hand von seiner Gattin zurück.
"Misses Weasley." trat nun Madame Pomfrey vor.
"Ich verstehe ihren Ärger wirklich, aber glauben Sie mir bitte. Es ist das Beste für Lizzy, wenn sie vorerst, etwas Abstand von all dem hier bekommt." versuchte die Krankenschwester sie zu beruhigen.
"In Amerika!" stieß Misses Weasley spitz aus, rauschte an Minerva und Snape vorbei, zur Tür hinaus und schlug diese mit einem Lauten Scheppern hinter sich zu.
"Liebes!" rief Arthur ihr noch hinterher.
Überfordert kratzte Mister Weasley sich am Hals.
"Wann wird sie,- Wann verlässt sie uns?" fragte er.
"Noch diese Woche." antwortete Minerva schnell.
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Summertime Sadness (Harry Potter; Snape FF)
FanfictionEr ist wie, ein Regenschauer im Sommer. Sie ist wie der Sonnenschein im Winter. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ziehen sich an, stoßen sich ab. Kreisen umeinander, wie die Erde um die Sonne, ohne dabei die Hand des anderen los zu l...