Die Fläschchen, Phiolen und Reagenzgläschen bebten, als die Tür zum Labor mit einem Krachen aufflog und Neville griff schnell vor sich auf den Tish und hielt die zitternden Phiolen in ihren Halterungen fest.
Mit wehendem Umhang, kam Snape in das Labor geschossen, ging mit strammen Schritten zwischen den Tischen zu seinem Pult vor.
Ohne einen Blick auf seine Schüler zu werfen, setzte Snape sich hinter seinen Schreibtisch und ließ mit einem Wink, seines Zauberstabs das heutige Rezept auf der Tafel erscheinen.
Er öffnete sein Notizbuch und überflog die Bestandsliste der Tränke im Inneren, als ein aufforderndes Räuspern, ihn aufsehen ließ.
Hermine Granger stand vor ihm.
"Miss Granger?" fragte er und zog die Hand von der Feder zurück, welche er eben hatte greifen wollen.
Seit der Schlacht, war er ihr um einiges wohlgesonnener als damals.
"Der ist für Sie, Sir." erwiderte die Hexe, ohne ihn anzusehen und suchte unter mehreren Briefen den heraus, welcher an ihn andressiert war.
Er ruf das Siegel von Minerva.
Snape zog eine Braue hoch und nahm ihr den Umschlag aus der Hand.
"Danke, Sie können sich setzen." meinte Snape und machte eine abwinkende Bewegung.
"Sir." erwiderte Hermine mit einem Nicken und ging auf ihren Platz neben Weasley zurück.
"Suchen Sie ihre Zutaten. Wenn Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen zur Verfügung." meinte Snape, nahm seinen Brieföffner zur Hand und öffnete den Umschlag.
Schon rückten die Schüler ihre Stühle zurück und stürmten auf die Schränke zu.
"Moment!" stieß Snape da aus, als er über seine Schüler blickte und währenddessen den Brief aus dem Umschlag holte.
"Wo sind Mister Potter und Miss Black!?" fragte er mit scharfem Ton und sah über die Köpfe der Schüler hinweg, auf der Suche nach Potter und den braunen Locken von Miss Black.
"Das steht im Brief, Sir." erhob jemand die Stimme, von dem er es zu letzt erwartet hätte. Und nicht nur er!
Miss Granger, Mister Weasley und Longbottom rissen die Köpfe zu Draco Malfoy herum, welcher sich Nachtschatten aus dem Schrank nahm.
"Sie sind für heute vom Unterricht befreit." erklärte Draco und schloss den Schrank hinter sich.
Mit ungläubig aufgerissenen Augen, drahte sich Weasley zu Miss Granger um und sah dann wieder zu Draco.
"Warum das denn?" keifte Pans Parkinson und zog eine Braue argwöhnisch hoch.
"Das geht dich nichts an." erwiderte Draco harsch und ging zu seinem Tisch zurück.
Snape ließ diese Aussage so stehen und öffnete den Brief in seiner Hand.Hiermit entbinde ich Professor Minerva McGonagall,
die Schüler Harry- James Potter und Elisabeth- Destiny Black für den 31.10.1998 vom Unterricht.
Gezeichnet:
die Schulleitung
Schnell sah Snape zu dem Kalender auf seinem Tisch.
31.Oktober. 1998
Natürlich. Heute war der Todestag von den Potters und von Adeline Black. Snape ließ den Brief sinken und sah starr auf das Datum, welches sein Kalender anzeigte.
17 Jahre. Heute vor 17 Jahren, hatte er sie zu Minerva gebracht. Heute vor 17 Jahren, hatte sie das erste Mal gelacht. Für ihn. Sie hatte für ihn gelacht.Godric's Hollow:
Der beißende Wind, zog so fest an den Ästen der langsam licht werdenden Eichen, dass die brauen, rot und gelb verfärbten Blätter kreisend zu Boden fielen.
Lizzy hatte den Kragen, ihres dunkelblauen Mantels gegen den Wind aufgestellt und die langen Locken zu einer halb offenen Frisur geklammert, auf der vorne eine Strähne rausfiel.
Mit einer Scheuerbürste schrubbte sie über die Inschrift des Grabsteins von James und Lily Potter.
Harry schrubbte in dessen die Rückseite des Grabsteins ab.
Die beiden hatten sich bewusst dagegen entschieden die Gräber mit Magie zu reinigen. Nicht nur weil es hier überall nur so vor Muggel wimmelte. Sie wollten sich hierfür Zeit nehmen. Und zwar viel Zeit.
Die Scheuerbürste immer wieder ins Wasser tauchend fuhr Lizzy fest über die Stellen der Grabsteinvorderseite, auf der sich bereits Moos angesetzt hatte. Danach wusch sie mit einem nassen Lappen nochmal über den Stein und richtete sich dann auf. Sie ließ ihren Rücken einmal knacken und trat dann zurück.
Sie und Harry hatten in der naheliegenden Gärtnerei ein paar Winterfeste Pflanzen gekauft, mit welchen sie über den Winter die Gräber bepflanzen wollten.
Während Harry, welcher mit der Rückseite des Steins nun auch fertig war, die verwelkten Blätter vom Grab rechte, buddelte Lizzy mehrere kleine Löcher aus und setzte die in lila-rot blühenden Pflanzen hinein.
"Schau mal. So?" fragte Lizzy nach einer halben Ewigkeit des Schweigens. Harry wandte sich um, blinkte auf die Blumen und nickte.
Lizzy sah ihn, aus der Hocke, einen Moment an. Er trug das Haar heute schwungvoll nach hinten gekämmt, mit etwas Haar-Gel, hatte den Kragen seiner schwarzen Lederjacke über seinem Schal hochgeschlagen und sich vor wenigen Tagen das letzte mal rasiert.
"Du siehst aus, wie James."
Harry stockte und sah zu Lizzy runter.
"Was?" fragte er.
"Du siehst genau aus wie dein Vater." wiederholte Lizzy und lächelte leicht.
Harry zog einen Mundwinkel zu einem Lächeln hoch und stellte den Rechen bei Seite, ehe er neben ihr in die Knie ging und begann die Wurzel der Pflanzen mit Erde zu Bedecken.
"Wem siehst du ähnlich?" fragte Harry und sah zu Lizzy auf.
Lizzy zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Minerva sagt immer ich hab das Lachen von ihr. Von Mom. Sie spricht nicht oft über sie. Ich denke es tut Minerva weh, an Mom zu denken." erwiderte Lizzy und klopfte die Erde fest.
"Wie war sie? Adeline." wollte Harry wissen und lehnte sich auf seine Knie.
Lizzy lachte verhalten und biss sich auf die Unterlippe.
"Warst du schon in Hogwarts, als ich vom Treppengeländer gefallen bin?" sie sah ihn mit einem Glitzern in den Augen an.
Harry zog die Brauen hoch.
"Nein!" stieß er mit einem Lachen aus und sah sie nun erwartend an.
"Das hast du mir nie erzählt." fügte er hinzu.
"Dad auch nicht." gestand Lizzy und verkniff sich ein Lachen und drahte den kopf zu Seite.
Neben dem Grab von Lily und James Potter, war ein weiteres. Es war ein dunkelgrauer Stein, ebenso Rechteckig geschnitten wie der von den Potters. Er war überzogen mit Gravuren von vereinzelten Sternen und Sternen Bildern. Nicht zu viel aber dennoch so viele, dass der Stein unter den anderen etwas hervorstach.
Die beiden Namen, welche in den Stein eingraviert waren, waren dazwischen mit einer kleinen, liegenden acht verbunden.
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Summertime Sadness (Harry Potter; Snape FF)
FanfictionEr ist wie, ein Regenschauer im Sommer. Sie ist wie der Sonnenschein im Winter. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ziehen sich an, stoßen sich ab. Kreisen umeinander, wie die Erde um die Sonne, ohne dabei die Hand des anderen los zu l...