Summertime Sadness (Harry Potter; Snape FF)

2. "Lizzy." "Hallo Harry."

Mit angewinkelten Beinen saß sie auf den Stufen, welche zum Schloss hinaufführten.
Sie hatte ihren Gryffindorumhang um sich gezogen und die Ellenbogen auf ihre Knie gestützt.
n der Ferne konnte sie bereits die Boote über den schwarzen See schwimmen und die Laternen der Kutschen in der Nacht hin und her schwenken sehen.
Drei Jahre hatte sie hier auf diesen Stufen, Jahr für Jahr auf sie gewartet. Immer war sie auf Stufe fünf gesessen und hier gewartet.
Sie waren immer mit der fünften oder vierten Kutsche gekommen.
Nun saß sie wieder hier, sah den Kutschen entgegen, als die ersten zwei Kutschen in den Innenhof einrollten.
Sie stemmte sich von der kalten Stufe hoch und trat diese langsam runter. Fragende Gesichter sahen sie an. Schüler stiegen aus ihren Kutschen, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen.
Mit skeptischen Blicken, musterten sie die Schülerin, im Gryffindorumhang.
Sie hatte einen ernsten Ausdruck im Gesicht, das Haar zu einem lockeren Dutt zusammengenommen, die Lippen mit einem dunkelroten Lippenstift nachgezogen, die Wimpern sanft getuscht. Um ihre Taille lag ein Gürtel mit zwei Zauberstabholstern.
Ein Zauberstab war aus braunem Holz und war von oben bis unten mit Zauberruhnen überzogen.
Der andere war aus schwarzem Ebenholz. Mondsicheln, Sternbilder und Pentagramme waren in das Holz des Stabes eingraviert.
Die Absätze ihrer hohen, schwarzen Lederstiefel, hallten auf dem steinernen Boden laut wieder, als sie langsam auf die Kutschen zutrat.
Getuschel machte sich leise unter den Schülern breit. Viele konnten sie nicht zuordnen, andere konnten nicht glauben, sie nach zwei Jahren wieder im Innenhof der Schule stehen zu sehen.
Ein Wort sagte keiner zu ihr. Sie warfen ihr nur skeptische Blicke zu, während sie bewundernswert langsam an ihr vorbeiliefen.
Sie legte die Hände hinter dem Rücken übereinander und ließ den Blick über die Schüler schweifen.
Sie sah einige aus ihrem damaligen Kurs. Diesen fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, während sie über den Hof gingen, ihren Mitschülern so in die Hacken stiegen und so ungeniert ansahen, das sie schon fast lächeln musste.
"Lizzy?" es war eine heisere Stimme, welche das fragte. Ihm war vor Überraschung wohl die Stimme im Hals stecken geblieben.
Sie drehte sich nach hinten um.
"Lizzy." wiederholte er. Sein braunes Haar, sah noch genauso zerrupft wie damals aus. Die Brille saß leicht schief auf der Nase, und sein Rucksack, rutschte ihm mit einem Scheppern, seiner Bücher im Inneren, von seiner Schulter herunter auf den Boden.
Hermine, welche hinter zusammen mit Ron schräg hinter ihm stand, hatte ganz glasige Augen.
Sie klammerte sich an der Hand von Ron fest, suchte bei ihm ungläubig nach Halt und starrte sie nicht weniger ungläubig an, als Ron.
Mit einem schiefen Lächeln sah Lizzy ihn an.
"Hallo Harry." erwiderte sie leise.
Er trat seinen Rucksack aus dem Weg, breitete die Arme aus und stolperte auf sie zu.
"Hey." lächelte sie und warf erschrocken die Arme um Harry's Hals, als dieser fest die Arme um ihre Taille warf und so so fest an sich zog, dass ihre Beine vom Boden abhoben.
Er zog sie so fest an sich, dass es ihr fast die Luft raubte. Er presste eine Hand an ihren Nacken, krallte sich mit der anderen an ihrem Rücken fest, drückte das Gesicht in ihre Schulter.
Brennende Tränen stiegen ihr in die Augen, während sie ihm über das Haar strich.
"Du bist echt." murmelte Harry, sah auf und gab ihr einen festen Kuss auf die Wange.
Sie nickte, mit zusammengepressten Lippen.
"Du hast mir so gefehlt,- Lizzy." flüsterte er, ohne sie los zu lassen.
"Ich bin zuhause, alles wieder gut." erwiderte sie leise und zog sich noch fester an ihn heran.
Er wagte es nicht sie los zu lassen.
Was wenn sie wieder verschwinden würde?
Was wenn das von vor zwei Jahren sich wiederholen würde?
Was wenn sie ihn wieder verlassen würde, ohne das er sich von ihr verabschieden konnte?
Das sechste Jahr in Hogwarts hatte er schon ohne sie überstehen müssen. Sein siebtes Schuljahr hatte er, genau wie Hermine und Ron ausgesetzt um die Horkruxe zu suchen. Auch ohne sie.
Nun nachdem der Krieg zu Ende war und er das siebte Schuljahr nachholen wollte war sie selbst aus den Staaten zurückgekehrt um hier ihren Schulabschuss nachzuholen.
Zuhause, dort wo sie hingehörte.
Was wenn sie wieder verschwinden würde?
Einfach so?