Es war noch der gleiche Tag, als Lizzy von der Schulleitung, ins Büro bestellt wurde.
Wundernde Blicke flogen Lizzy zu, als Mister Filch die junge Gryffindor aus dem Zauberkunstunterricht holte. Nicht weniger überrascht, hatte Lizzy nur ihre Sachen in ihre Tasche geworfen und war dem Hausmeister zur Tür hinaus gefolgt.
Nun saß Lizzy mit überschlagenen Beinen auf dem gepolsterten Sofa des Nebenraumes, hatte den Kopf zurück gegen die Lehne des Sogas gelegt und starrte die Decke an.
Sie hörte Minerva nur immer wieder mit einer Feder kratzend ein Pergament beschriften.
Minerva hatte sie noch nicht Mal richtig angesehen, als sie zur Tür herein gekommen war. Sie hatte nur mit der Feder auf den Nebenraum gezeigt und Lizzy angewiesen da drinnen zu warten.
Müde schloss Lizzy die Augen und lauschte dem Kratzen der Feder.
Sie wollte eigentlich nur schlafen, nur eine Weile.
"Elisabeth?"
Lizzy schreckte noch. Minerva stand in dem Durchgang zu ihrem Büro, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah Lizzy an.
"Bin wach." murmelte Lizzy nur und setzte sich auf.
Minerva trat Lizzy langsam gegenüber und setze sich auf das Sofa, das dem von Lizzy gegenüber stand.
"Egal was im Schloss kaputt gegangen ist, ich war es nicht." gähnte Lizzy hinter vorgehaltener Hand und streckte sich einmal.
"Nein, darum geht es nicht." erwiderte Minerva langsam und rieb unsicher die Hände aneinander.
"Es geht um etwas anderes." fügte Minerva hinzu und zückte ihren Zauberstab.
"Ich muss dich ein paar Dinge fragen, Lizzy." Minerva wischte einmal mit ihrem Zauberstab und Lizzy setzte sich aufrecht hin. Nacheinander flogen ein kleines Päckchen Briefe und eine Stoffkatze in das Nebenzimmer.
Lautlos glitten die beiden Sachen vor ihr auf den Tisch und Lizzy zog die Brauen irritiert zusammen.
Wortlos griff Lizzy nach der Stoffkatze und drehte sie in den Händen.
"Was soll ich mit der?" fragte Lizzy und strich der Katze über die Ohren.
Sie sah Will sehr ähnlich.
"Du wirst dich nicht mehr an sie erinnern, du warst noch zu klein." erwiderte Minerva und griff in ihre Umhangtasche.
"Das war deine Josy." fuhr Minerva fort und reichte ein Foto über den Tisch an Lizzy.
Es war die Fotographie, welche Snape in seiner Truhe aufbewahrt hatte.
"Elisabeth, erster Geburtstag." las Lizzy laut und musterte das Bild von ihr und der Stoffkatze.
"Warte Mal, das hängt doch bei uns zuhause über dem Kamin." murmelte Lizzy und sah von dem Bild zu der Stoffkatze und zurück.
Es konnte nicht das gleiche Bild sein. Dieses hier, war an dein Seiten etwas eingerissen und verknickt. Das von Minerva war in einem ordentlichen Rahmen aufbewahrt und hing seit Jahren über dem Kamin.
"Das habe ich woanders gefunden, zusammen mit Josy." erklärte Minerva.
"Remus hat mir Josy geschenkt, als ich auf die Welt gekommen bin oder?" fragte Lizzy und stellte die Katze wieder vor sich auf dem Tisch ab.
"James." verbesserte Minerva sie und schob die Briefe über den Tisch.
"Weißt du was das ist?" fragte Minerva vorsichtig und zog die Hand von den Briefen zurück.
Die Fotographie weiter in der Hand haltend nahm Lizzy die Briefe in die Hand und drehte sie zweimal, um die Vorder- und Rückseite ordentlich ansehen zu können.
Sofort nahm Lizzy's Gesicht eine etwas blasse Gesichtsfarbe an, als sie das grüne Siegelwachs auf den Umschlägen erkannte.
"Wo hast du die her?" fragte Lizzy langsam und legte Briefe und Fotographie weg.
"Willst du mir erstmal Erzählen, was das ist?" stellte Minerva die Gegenfrage.
Lizzy verschränkte die Finger ineinander und biss sich auf die Unterlippe.
"Erinnerst du dich noch, an die ersten Briefe die du mir geschrieben hast?" fragte Lizzy vorsichtig und zog die Schultern zurück.
Minerva nickte.
"Du hast mir damals geschrieben, dass du mir nichts über die Situation in England damals schreiben wolltest. Zumindest nichts genaueres. Wenige Wochen, als ich wieder wach war ging es damit los, dass Briefe an mich zugestellt wurden. Von wem weiß ich nicht. Ich hab die Briefe immer nur an dem dunkelgrünen Wachs erkannt." begann Lizzy zu erklären und sah Minerva an.
"Hast du sie gelesen?"
"Nein." antwortete Minerva und sah Lizzy aufmerksam an.
Lizzy nickte verstehend und setzte sich etwas aufrechter hin.
"Die Briefe enthielten sehr detaillierte Informationen über das, was in England zu der Zeit vorging. Vor allem über die Bewegungen und Pläne von Ihm. Im Vergangenen Jahr nahmen die Briefe von Monat zu Monat zu. Gegen Ende erhielt ich zwei bis drei Briefe pro Monat. Die Briefe wurden immer mit einer anderen Eule übermittelt, nie mit der gleichen und nie mit einer die ich kannte. Auch waren die Briefe nie unterschrieben." fuhr Lizzy fort und lehnte sich in die Polster zurück.
"Und dann kam die Nachricht über die anstehende Schlacht. Dieser Brief kam über einen Schnellteleportzauber. Dementsprechend sah der Brief auch aus. Zerknickt und eingerissen, fiel er mir an dem Tag auf den Schoß." erklärte Lizzy und strich sich das Haar nach hinten.
Minerva's Mine zog sich zu einem ernsten Ausdruck zusammen.
"Er war kürzer gefasst, als die Briefe davor nur wenige Schlagzeilen, welche knapp zusammenfassten, was gerade in Hogwarts vor sich ging." fuhr Lizzy fort.
"Es war ein Hilferuf." schlussfolgerte Minerva und Lizzy nickte.
"Der funktioniert hat. Ich wurde in den Kongress für Zauberei gebracht und dort dem Präsidenten vorgestellt." erinnerte Lizzy sich und strich mit dem Daumen über das grüne Siegelwachs.
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Summertime Sadness (Harry Potter; Snape FF)
FanfictionEr ist wie, ein Regenschauer im Sommer. Sie ist wie der Sonnenschein im Winter. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ziehen sich an, stoßen sich ab. Kreisen umeinander, wie die Erde um die Sonne, ohne dabei die Hand des anderen los zu l...