"Nochmal, was willst du?" fragte Hermine nach und zog ihre Jacke fester um sich.
Eine eiskalte Brise zog zum offenen Fenster hinein, an dem Lizzy stand und den Rauch ihrer Zigarette hinausstieß.
"Mach hin, du bist krank." fügte sie hinzu.
Lizzy, welche eine Hand in ihre Manteltasche gesteckt hatte, sah nachdenklich zum Fenster raus, während sie ihre Zigarette zwischen den Fingern drehte.
"Ich kann nicht nur zusehen." murmelte sie, ohne ihren Blick von der unbestimmten Stelle zu lösen, welche sie mit ihren Augen fixierte.
"Soweit komm ich mit. Aber was willst du jetzt nochmal genau machen?" wiederholte Hermine ihre Frage.
"Ich muss einen Brief in die Staaten schicken. Nach New York um genau zu sein." erwiderte Lizzy und blickte Hermine nun an.
"Frag Harry, ob er dir Hedwig leiht oder nimm eine Eule aus der Eulerei." schlug Hermine vor und zuckte die Schultern. Lizzy schüttelte den Kopf. "Das dauert zu lange. Der Brief muss heute noch ankommen." sie warf einen Blick auf die Uhr.
Es war kurz nach Acht.
Sie waren den Staaten sechs Stunden voraus. Sie hatte noch zwei Stunden.
"Was willst du denn in den Staaten?" fragte Hermine weiter und rieb sich fröstelnd die Oberarme.
Lizzy schnippte die Asche von ihrer Zigarette und nahm noch einen Zug.
"In den Staaten ist jemand, der ihm helfen kann. Frag nicht weiter." erwiderte Lizzy und sah wieder zum Fenster raus.
"Hat Minerva euch irgendwas gesagt, warum er verhaftet wurde?" Lizzy sah Hermine erwartend an, die verschränkte die Arme vor der Brust.
"Harry hat Professor McGonagall einen Moment abgepasst. Sie sagte, sie könne uns nichts genaueres sagen aber wir können aus ausrechnen, was sie Snape alles vorwerfen werden." erwiderte diese und legte den Kopf einen Moment in den Nacken.
"Und genau aus diesem Grund, brauche ich deine Hilfe, Mine." wiederholte Lizzy.
Die Gryffindor ihr gegenüber sah sie nur unsicher an.
"Halt dich da raus, Lizzy. Das wird nicht gut enden." murmelte Hermine.
Doch Lizzy schüttelte den Kopf. "Mine, ich verspreche dir, irgendwann erzähl ich dir, warum das hier so wichtig für mich ist. Aber jetzt musst du mir helfen. Bitte." in dem Blick der jungen Black lag schon einahe etwas flehendes.Severus atmete tief durch, als er die Arme ausbreitete und ein Auror diese abzutasten begann.
Er fuhr die Arme entlang, unter den Schultern runter, über den Brustkorb, die Taille weiter bis zur Hüfte und beide Beine nach unten.
Snape warf einen Blick aus dem Augenwinkel auf seinen Zauberstab, welcher in einer schwarzen Metallbox lag, zusammen mit anderen Gegenständen, welche die Auroren aus seinen Taschen gezogen hatten.
"Tragen Sie sonst noch etwas bei sich?" fragte der Auror streng und trat einen Schritt von Severus zurück.
Severus ließ die Arme sinken.
"Ja." erwiderte er und ließ den Blick kurz über die anderen Auroren schweifen, welche drohend ihre Zauberstäbe auf ihn richteten.
Langsam hob er eine Hand an und führte diese zu seinem Hals.
Er öffnete den obersten Knopf seines Gehrocks und führte zwei Finger unter dessen Kragen. Er hackte die Finger unter eine feingliedrige Silberkette und hob diese an.
Zum Vorschein kam ein runder, silberner Anhänger, welcher an der Kette hing. Nachdem Severus die Kette vollständig unter seinem Gehrock hervorgezogen hatte, ließ er von der Kette ab und der Anhänger fiel zurück gegen seine Brust.
Der Anhänger war nicht größer als eine Galleone und aus seinem Silber. Es war ein Medaillon auf dessen Deckel das Wappen von Slytherin geprägt war. Bis auf einen kleinen Smaragd, welcher im Auge der zischenden Schlange saß, war es nicht weiter verziert.
"Nehmen Sie es ab." forderte der Auror und hielt Severus die Hand hin. Wieder atmete Snape tief durch und schloss einen Moment die Augen, ehe er die Hände anhob, den Verschluss der Kette öffnete und die Halskette abnahm.
Die Glieder der Kette klimperten, als er die Kette in der Hand des Autors ablegte.
"Sein Sie vorsichtig damit." murmelte Snape, strich noch einmal über den Anhänger und zog dann die Hand davor zurück. Der Auror zog nur die Braue hoch und wandte sich zu der Ministeriumsmitarbeiterin um, welche sein Hab und Gut dokumentierte und in die Metallbox legte.
Die junge Dame, das blonde Haar zu einem formellen Dutt gedreht, wischte ihre Hände einmal an ihrem grauen Rock ab und nahm dann vorsichtig das Medaillon entgegen. Mit interessiertem Blick musterte sie die Gravur und drückte dann ihren Fingernagel in die kleine Rille zwischen Boden und Deckel des Anhängers.
Mit einem leisen Klicken, schnappte der Anhänger auf und sie klappte die Hälften auseinander.
Die Deckelhälfte des Anhängers war leer die Bodenhälfte nicht. Hinter einer Glasscheibe, auf dunkelgrünen Samt gebettet lag eine dunkelbraune, kleine Haarlocke, welche mit einem kleinen Stück grünem Band zusammengehalten wurde.
Die Dame zog die Lippen zu einem leichten Lächeln, bevor sie den Anhänger schloss und ganz sich zu Snape umwandte.
"Soll ich das Ihrer Frau zurückgeben?" fragte sie mit sanfter Stimme und zeigte auf die Kette.
Ehe Snape antworten konnte, blaffte der Auror: "Er ist ledig."
Die Ministeriumsdame reagierte nicht sondern sah Snape weiter an. Er schüttelte tonlos den Kopf.
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Summertime Sadness (Harry Potter; Snape FF)
FanfictionEr ist wie, ein Regenschauer im Sommer. Sie ist wie der Sonnenschein im Winter. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ziehen sich an, stoßen sich ab. Kreisen umeinander, wie die Erde um die Sonne, ohne dabei die Hand des anderen los zu l...