Kapitel 25

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Sicht Johanna:
Seit zehn Minuten saßen Jascha und ich jetzt hier und schwiegen uns an.
Julian kam wieder in die Küche und sah uns fassungslos an. „Ernsthaft? Habt ihr überhaupt ein Wort miteinander gewechselt?" rief Jule.
In dem Moment kam Jannis nach Hause und blieb in der Tür stehen. „Hallo? Siehst du nicht wie scheiße es den beiden geht? Musst sie dann noch anbrüllen?" schrie Jannis unseren Bruder an. „Die beiden reden nicht miteinander." meinte Julian trocken. „Als ob du was daran ändern kannst mit deinem Geschrei." warf ich dazwischen. „Ich bin die halbe Nacht durchgefahren um bei euch zu sein und ihr redet mal. Als ob ich da ruhig bleibe." „Hättest ja in Dortmund bleiben können." schrie ich und war den Tränen nahe. Das hier war einfach zu viel für mich. Ich wollte in mein Bett und mir nicht mehr dieses rümgeschreie anhören müssen. „Spinnst du?" schrie Jannis jetzt mich an. „Er ist nur hier weil du ihn gestern total verzweifelt angerufen hast." „Schrei meine Schwester nicht an." rief Jascha. „Halt du dich daraus." fuhr ich ihn an und stürmte die Treppe hoch. „Johanna!" rief mir Jannis hinterher. Wenn er mich so nannte war er richtig sauer. „Julian ist extra hergekommen weil es dir schlecht geht, Jascha nimmt dich ohne Grund in Schutz und behandelst beide so scheiße?" ich ignorierte ihn und knallte meine Zimmertür hinter mir zu.

Sicht Julian:
Ich ließ mich langsam am Schrank runterrutschen. Ich war doch nur für sie und Jascha die fünf Stunden hier hin gefahren. Jannis hatte mir geschrieben wie kacke es Jascha geht und von Jo hatte ich es ja selbst erfahren. Jannis setzte sich neben mich. „Sie meint es nicht so. Du weißt was sie alles so sagt wenn sie sauer ist." Plötzlich sprang Jascha auf. „Wo ist Nala?" fragte er alimentiert. Sofort sprang ich auf. „Fuck." „Hä? Die läuft hier irgendwo durchs Haus." meinte Jannis irritiert. „Nee, ich hab sie eben in den Vorgarten gelassen und dann wegen unserem Streit vergessen." ich fuhr mir überfordert durch die Haare. „Dann gucken wir jetzt ob sie da noch ist." zu dritt liegen wir vor dir Tür und mussten feststellen dass Nala weg war. „Ich wette sie ist wegen unserem Geschrei weggelaufen." meinte Jascha. Ich nickte und wir gingen langsam los richtig große Wiese. Das war eigentlich der einziger Ort wo sie hingelaufen sein könnte. „Wo warst du eben eigentlich?" fragte ich Jannis. „Hab Luana zur Schule gebracht." „Bus?" „Warum? Hab doch eh Zeit." „Ich wette wen du nicht auf dir stehen würdest, müsste sie mit dem Bus fahren." grinste ich.
Wir waren endlich an der wise angekommen und sofort kam uns Nala entgegen. Ich beäugte mich zu ihr runter und fing an sie zu streicheln. „Sorry wenn wir dir zu laut waren."

Als wir wieder zu Hause waren legte ich mich mit Nala aufs Sofa und musste sofort wieder an Jo denken. Ich spürte wie langsam die Tränen in mir aufstiegen und versuchte sie zu unterdrücken. Wäre es ihr echt lieber gewesen wenn ich in Dortmund geblieben wäre? Aber sie hatte sich doch gewünscht dass ich komme und Jascha hatte immer noch nicht erzählt was denn jetzt mit Emma ist. Mir gegenüber im Sessel saß er und blickte starr auf sein Handy. Jannis war noch in der Küche und saß da wahrscheinlich alleine und halb am heulen.

Sicht Luana:
Ich stieg aus dem Bus aus und lief die letzten paar Meter bis zum Haus der Familie Brandt. Als ich die Tür aufschloss fiel mir direkt diese erdrückende Stille auf. Ich fand Jannis in sich zusammengesunken am Küchentisch vor. Langsam ging ich auf ihn zu und kniete mich vor ihn. „Hey." flüsterte ich. „Was machst du hier?" fragte er genauso leise. „Die letzten zwei Stunden sind ausgefallen. Was ist hier los?" Als er nicht antwortete zog ich ihn auf die Beine und schob ihn ins Wohnzimmer wo schon Jascha und ein andere blonder junge saßen. Das musste dann wohl Julian sein. „Okay, was auch immer los ist, ihr sagt es mir jetzt." Julian zuckte zusammen und schaute auf. Ach du scheiße sah der mitgenommen aus. Man sah ihm deutlich an dass er am liebsten heulen würde. „Jo." rief ich. „Was?" kam es genervt zurück. „Du, runter, jetzt!" keine Minute später ließ sie sich auf die Sessellehne von Jascha fallen. Vorsichtig schob ich Jannis zum zweiten Sessel und setzte mich auf seinen Schoß. „Also, erzählt mal." eröffnete ich meine selbst eröffnete Therapierunde. Plötzlich sprang Jo auf und schmiss sich Jule in die Arme. „Tut mir Leid." murmelte sie und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. „Ich hab das nicht so gemeinte und bin froh dass du hier bist und du bist der aller beste Bruder der Welt weil du direkt hergekommen bist. „Na Danke auch." hörte man Jascha leise im Hintergrund. „Vor paar Tagen war ich noch der beste Bruder." ich sah dass er versuchte ernst zu bleiben, es aber nicht wirklich schaffte und auf Jule und seine Schwester zu ging um ein Gruppenkuscheln zu starten. „Jannis?" fragte Jo. Dieser erhob sich und zog mich mit zu seinen Geschwistern.

„Wie habt ihr das denn hinbekommen?" hörte ich die belustigte Stimme von Heike.
Langsam lösten wir die Gruppenumarmung.
Ich grinste. „Hab eben alle zusammen getrommelt und dann ging das von alleine." „Dann bist du bitte die neue Streitschlichterin. Bei mir dauert das ewig bis die überhaupt aus ihren Zimmern kommen. Eigentlich finde ich ja dir sind alt genug dass alleine zu klären, aber sie tun es nie. Dann sitzen hier Jo und Jascha Freitagsabends, machen ihren Bibi und Tina Marathon und schweigen sich dabei an." Überrascht und belustig zugleich sah ich die beiden. „Ich zieht euch jeden Freitag Abend alle vier Bibi und Tina Filme rein?"
Plötzlich sprang Jo auf. „Fuck ich hab Training. Und du auch Jascha." „Alles gut. Heute nicht, wir gehen essen." meinte Heike. Entsetzt sahen die beiden ihre Mutter an. „Aber Mama das geht nicht." „Doch! Julian ist nicht oft hier und wenn dann soll er was gescheites zu essen haben und hier haben wir nichts weil ich vergessen habe einkaufen zu gehen. In eineinhalb Stunden gehen wir los." „Dann können wir doch noch zum Training." rief Jascha. „Ihr braucht zwanzig Minuten um dahin zukommen, zwanzig Minuten um zurück zu kommen und müsst dann noch duschen und euch umziehen. Das macht keinen Sinn." Die beiden ließen ihre Köpfe hängen und erinnerten mich damit extrem an Nala wenn sie essen wollte.
„Ich spiel noch mit euch auf der Wiese, unter der Bedingung dass du neue Schuhe hast Jo." meinte Julian, erhob sich zog seine Schwester direkt mit hoch.
„Hä, warum?" fragte sie verwirrt. „Weil die beim angucken schon auseinander fallen und ich nicht angesprochen werden möchte, dass ich zu geizig wäre meiner Schwester anständige Schuhe zu kaufen." „Ich habe seit nem halben Jahr neue, aber Danke." „ich hoffe für dich." „Ja sorry die waren voll bequem. Lou kommst du auch mit?" Ich sah zu Jannis und schüttelte dann den Kopf. „Nee ich bleib mit Jannis hier."

Nachdem Julian mit Jo und Jascha verschwunden war setzte ich mich mit Jannis aufs Sofa und lehnte mich an ihn. „Hat Juli sich dir eigentlich vorgestellt?" „Nö." lachte ich. „Dieser depp ey. Immer nur Fußball und Fußball und Essen und zwischendurch mal Jo, Jascha und ich und an mehr denkt der auch nicht." „Ach lass ihn doch. Aber er sieht echt aus wie dieser Zwieback Junge." Jannis fing laut an zu lachen. In dem Moment kam auch Jürgen zur Tür rein. „Was ist so lustig?" fragte er misstrauisch nachdem er Heike begrüßt hatte. „Der Zwieback Junge." japste Jannis. „Was?" Jürgen sah mich irritiert an. Ich zuckte nur mit den Schultern und grinste.
Nach einer Stunde kamen Jascha, Hinzens Julian wieder rein und Jo und ich verschwinden nach oben in Jos Zimmer um uns umzuziehen.

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