Kapitel 49

995 18 0
                                    



Sicht Johanna:
Am nächsten Morgen erschien Lou schon zum Frühstück. Jannis würde heute Abend wieder zurück fahren und die beiden wollten bis dahin noch so viel Zeit wie möglich verbringen.
Ich setzte mich in Julians Zimmer auf den Balkon. Es war das einzige Zimmer mit Balkon und ich fühlte mich dadurch leicht verarscht. Ich machte es mir auf einem Stuhl bequem und in dem Moment rief Mason an. Wir redeten viel und lange, bis ich plötzlich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm. „Julian." rief ich und zuckte zusammen. „Was machst du hier?" schob ich nach. „Das ist mein Zimmer." meinte er mit einem grinsen. „mit wem telefonierst du?" fragte er. „Mason." er verzog das Gesicht. Seufzend verabschiedete ich mich von Mason und wandte mich Julian zu. „Was ist dein Problem?" fragte ich. Er raufte sich die Haare. „Es ist einfach... warum Mason? Er wohnt so weit weg und ihr kennt euch doch kaum. Und er ist viel älter als du. Wenn du schon der Meinung bist du müsstest was mit nem Typ haben dann hast du doch bestimmt ein paar nette bei dir in der Schule. Muss es unbedingt ein so bekannter Fußballer sein?" ich lachte auf. „Ich habe all diese Kontakte nur wegen dir. Also beschwer dich mal nicht. Und was hast du jetzt plötzlich gegen Fußballer? Du bist selbst einer. Komm mal mit deiner Logik klar." „Mir ist egal ob du nen Fußballer heiratest oder einen Straßkehrer. Mir geht es darum, dass du immer gesagt hast du hast kein Bock auf die Presse und die Öffentlichkeit und jetzt bist du zu mir gezogen und spielst im Dortmund. Das findet die Presse wahnsinnig spannend und wie du weißt denkt die halbe Welt du hättest was mit Kai und für die Presse wäre es einfach der Hammer wenn du da jetzt mit Mason ankommen würdest. Die ganzen Havertz Fangirls werden dir ewig nachsagen dass du Kai betrogen, hintergangen oder sitzen gelassen hättest. Und genau das will ich nicht. Können wir vielleicht reingehen? Die alte Dame von nebenan guckt zu uns." ich fing an zu lachen und ging mit ihm in sein Zimmer. „Weißt du immer noch nicht wie die heißt?" er schüttelte den Kopf. Ich kuschelte mich in einen Sessel der ziemlich traurig im Zimmer rum stand. „Also hättest du gerne dass ich mit nem Typ aus meiner Schule zusammen wäre und der den ganzen Tag hier chillt und hofft dass irgendwelche Jungs aus deiner Mannschaft hier auftauchen?" fragte ich skeptisch. „Da gibt es doch bestimmt ein paar normale bei dir in der Schule oder? Es kann doch nicht jeder auf ein Haaland Trikot hoffen." ich schnaubte. „Und selbst wenn es die geben würde, ich kann ja wohl selbst entscheiden wen ich liebe." überrascht sah Julian mich an. „Du liebst den Typ?" fragte er leicht fassungslos. „Hab ich nie gesagt." „Du kennst ihn seit einer Woche." rief Jule. „Ja und? Wann habe ich gesagt dass ich ihn lieben würde? Und guck dir mal Lou und Jannis an. Die waren nach vier Tagen zusammen." versuchte ich mich zu verteidigen. „Jannis und Lou ist was völlig anderes. Und ja ich mag Mason, aber..." In dem Moment klingelte mein Handy. „Mason?" fragte Juli. Ich schüttelte den Kopf. „Kai." „Na dann geh ran. Ich hab gleich Training." er erhob sich und verließ sein Zimmer.
„Kaiiiiiii." rief ich. Er lachte. „Hey Kleine. Wie gehts?" „Supi. Bei Aldi gibt es nächste Woche Heißluftfritteusen. Ich muss mir so eine kaufen." „Ahja. Warte mal kurz." ich hörte wie er mit einer Person sprach. Die Stimme klang weiblich, ich kannte sie aber nicht. „Okay da bin ich wieder. Eine Heißluftfritteuse?" „Genau. Wer war das gerade?" es ging mich zwar echt nichts an, aber es interessierte mich. „Kyra. Sie ist ne Freundin von Mason. Die beiden kennen sich seit drei Monaten oder so und seit wir wieder hier sind haben die noch mehr Kontakt als sonst." antwortete er mir lachend. „Ah okay. Ja also ich will Juli überreden diese Fritteuse zu kaufen." ich hörte wie Kai anfing zu lachen und musste sofort mitlachen. „Glaubst du, du schaffst es ihn zu überreden?" fragte er, als er sich wieder beruhigt hatte. „Ja natürlich." wieder mussten wir lachen. Wir redeten noch ungefähr zwei Stunden, dann musste Kai auflegen weil er Training hatte. Ich warf mich auf Julis Bett und plötzlich fiel mir wieder diese Kyra ein. Mason hatte mir gesagt, er hätte aktuell kaum Freizeit weil er so oft Training hätte. Das bisschen Zeit was er hat würde er dafür nutzen, mit mir zu telefonieren oder zu schreiben. Aber wann hatte er dann Zeit für Kyra?
Eigentlich wusste ich es längst, wollte es aber einfach nicht wahr haben.
Irgendwann hörte ich, wie sich die Zimmertür langsam öffnete und das Bett sich neben mir senkte. Ich hob den Kopf. „Alles gut?" fragte Julian, der wohl gerade vom Training zurück kam. Ich nickte und schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. Skeptisch sah er mich an. „Du sitzt seit über fünf Stunden in meinem Zimmer und willst mir sagen das alles gut ist?" ich nickte erneut. „Hab ja mit Kai telefoniert und dabei die Zeit vergessen." „Kai hat seit eineinhalb Stunden Training." ließ er meine Lüge auffliegen. Überrascht sah ich ihn an. „So lange schon?" er nickte. „Saßt du die ganze Zeit hier rum?" er drehte mich an der Schulter zu sich um. „Was ist passiert?" fragte er schließlich. „Er hat gelogen." flüsterte ich schließlich.

Thousand moments Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt