Thousand moments

Kapitel 51

Sicht Luana:
Die nächste Woche verlief langweilig und eintönig. Jo und ich hatten Schule und machten danach zusammen Hausaufgaben. Meistens machten wir diese bei Jo, weil wir dort einfach komplett unsere Ruhe hatten. Jannis war Montag Morgen wieder nach Köln gefahren.
Jo hatte sich nach dem Vorfall mit Mason für ungefähr drei Tage total zurückgezogen, machte jetzt aber einfach weiter wie vorher.
Ich saß gerade gegenüber von Jo am Küchentisch und versuchte Mathe zu verstehen, als Jule ins Zimmer geplatzt kam. Sofort hob ich den Kopf. „Und?" fragte ich. Er schüttelte den Kopf. „Er muss nach Berlin. Tut mir leid." ich seufzte. Jannis hatte mir versprochen bei unserem ersten Spiel beim BVB da zu sein. Jetzt war ihm aber ein wichtiger Termin dazwischen gekommen und Jule hatte alles versucht um eine Lösung zu finden dass Jannis doch kommen konnte. Aber offensichtlich hatte es nicht funktioniert. „Ja dann nicht. Kannst du mir das hier erklären?" ich deutete auf meine Mathehausaufgaben. Er fing an zu lachen. „Nee sorry. Aber frag mal Scarlett. Ich glaube die versteht sowas. Jo dein Handy klingelt übrigens." bei dem letzten Satz wandte er sich an seine Schwester und schon ihr ihr Handy rüber. Sofort nahm sie es an sich und verschwand in ihrem Zimmer. Verwirrt sah Julian ihr hinterher. „Was war das denn? Sie hat ihr Handy sonst nie mit dem Display zum Tisch liegen und hat ja gerade echt alles dafür getan, dass wir nicht sehen wer sie anruft." „Ist mir gestern auch aufgefallen." überlegte ich. „Hat sie wieder Kontakt mit Mason?" fragte Jule schließlich und setzte sich auf Jo verlassenen Platz. Ich schüttelte den Kopf. „Niemals. Ich glaube sie ist richtig sauer auf ihn."

Sicht Johanna:
„Habt ihr nicht verlängertes Wochenende?" fragte Mason. „Du könntest doch morgen nach eurem Spiel kommen. Und Lou würde bestimmt auch mega gerne mal zum Grab ihrer Mutter und auch ihre alten Freunde wiedersehen." „Ja klar schon," setzte ich an. „Aber wieder erkläre ich das? Juli würde ausflippen wenn er wüsste das wir Kontakt haben." „Hast du's immer noch nicht erklärt?" „Wie denn? Er ist wahnsinnig sauer auf dich." ich hörte ihn seufzen. „Dann besuch doch einfach Kai und wir treffen uns dann." ich überlegte. „Ja gute Idee. Ich red mit Juli."

Zwei Stunden später betrat ich das Wohnzimmer und blieb wie erstarrt stehen. Lou saß an Jule gelehnt auf dem Sofa und sie guckte Die Pinguine aus Madagaskar. Er hatte seinen rechten Arm um sie gelegt und beide lachten gerade über irgendwas. „Euer Ernst? Jannis kann für ein Wochenende mal nicht und direkt sitzt ihr hier so." rief ich wütend. Erschrocken sahen die beiden zu mir. „Jo beruhig doch mal." fing Jule an. „Das hier ist rein freundschaftlich und Jannis weiß das auch." ich schaupte. „Weiß er nur von eurer tollen Freundschaft oder auch davon wie ihr hier sitzt? Julian ich sehen wie du sie anguckst." er nahm seinen Arm von Lou weg und setzte sich gerader hin. „Was willst du hier gerade erreichen? Ich sehen in Lou eine mega gute Freundin. Mehr nicht und ich würde auch gar nichts mit ihr anfangen wollen. Schon allein weil sie Jannis Freundin ist. Ich weiß, dass du Jannis nie wieder so sehen möchtest wie damals wegen Klara. Aber du musst einfach verstehen, dass Lou nicht Klara ist und Jannis nie wehtun könnte." „Ach ja? Umarmt ihr beide euch deshalb auch so oft? Begrüßung und Verabschiedung kann ich verstehen, aber ihr umarmt euch ja schon wenn Lou nur in das gleiche Zimmer kommt wie du. Was wäre wenn ich jetzt Jannis anrufen würde und ihm das alles erzähle? Wäre scheiße oder?" „Jo." Lou stand langsam auf. „Es stimmt das Jannis nicht weiß wie wir hier sitzen, aber er weiß von den Umarmungen. Ich kann mir aber nicht vorstellen das er ein Problem damit hätte." ich lachte auf. „Natürlich würde er es dir nicht ins Gesicht sagen. Innerlich würde es ihm aber scheiße gehen."
Ich drehte mich wieder um und stürme die Treppe hoch. Gerade war ich oben angekommen als Julian mich rief. „Wir fahren morgen übrigens nach eurem Spiel nach London. Kai hat mich eben gefragt ob wir kommen wollen." „Ich weiß." rief ich zurück. „War ja meine Idee."