Sicht Luana:
Als ich mich beruhigt hatte, löste ich mich von Marco und trat einen Schritt zurück. „Tschuldigung." murmelte ich. Er lächelte. „Alles gut."
„Leute?" rief Jo. „Ich hab Hunger." Jannis schüttelte verzweifelt den Kopf. „Du bist so verfressen." „Hör auf. Du frisst genauso viel und außerdem ist Jule am verfressensten." verteidigte sie sich. „Wir bestellen Pizza." bestimmte Kai und griff nach seinem Handy. „Was wollt ihr?" „Margarita." rief Jo. „Ja nehme ich auch." überrascht sah Jo zu Mason. „Können wir uns eine Teilen? Ich schaff alleine keine Ganze." fragte sie für ihre Verhältnisse schüchtern. Er nickte.
Nachdem auch alle anderen ihre Wünsche geäußert hatten, bestellte Kai die Pizza, welche eine Dreiviertelstunde später endlich ankam.„Und als ich dann auf dich aufpassen sollte, hat deine Mutter so ne Tasche gepackt mit allen wichtigen Sachen drin. Also Windeln, Ersatzkleidung und du hattest als Kuscheltier eine Emma. Die musste immer überall mit hin. Aber an dem Tag war nicht Emma in der Tasche sondern meine liebe Schwester hat sich gedacht sie ärgert mich mal und hat dieses scheiß Sch*lk* Maskottchen gekauft und eingepackt. Wir beide haben es dann zusammen im Garten verbrannt und als du wieder abgeholt wurdest, hat sich dein damaliger Wortschatz von fünf Wörtern (Mama, Papa, Emma, Marco, Ball und Lou wach) vergrößert und du hast jedem der es nicht wissen wollte erzählt „sch*lk* ist doof." deine Mutter ist vor Scham halb gestorben, ich fand das ganze eigentlich lustig. Aber meine Mutter fand das auch unlustig. Sie meinte man hätte es ja noch armen Kindern die nichts zu spielen haben, schenken können, anstatt es zu verbrennen. Aber ich finde dass niemand es verdient hat mit so etwas spielen zu müssen." „Wie alt war Lou da?" rief Jo mit vollem Mund. Sie saß neben Mason auf dem Sofa und sie teilten sich ihre Pizza. „Eineinhalb Jahre ungefähr." lachte Marco. „Das nenne ich mal gesunde Erziehung." erklärte Jule ebenfalls mit vollem Mund. „Kaiiiiii?" Ja?" „Bekomme ich was von deiner Pizza?" „Nein." „Och bitte. Ich hab noch nie Pizza mit Spinat gegessen." Kai sah Jo komplett verstört an und wandte dann seinen Blick langsam Richtung Jule. „Jule?" fragte er. „Was bist du nur für ein Bruder? Hast deiner Schwester immer den Zugriff auf Pizza mit Spinat verweigert." rief er. Er drückte Jo ein Stück in die Hand und nickte zufrieden als sie es sofort ganz aufaß.
„Lou, möchtest du jetzt schon mit rüber kommen oder diese Nacht noch hier bleiben?" fragte plötzlich Marco. „Ich glaube ich würde gerne mit rüber kommen und Scarlett und meine Cousine kennenlernen. Aber erst wenn Jannis wieder nach Köln fährt." Marco nickte. „Okay also Kai und ich wollten jetzt noch zocken. Seid ihr dabei?" fragte Julian an Mason und Marco gerichtet. „Joa denk mal schon." grinste Marco. Auch Mason war einverstanden und sofort stand Jule auf um die Controller zu holen. „Ich geh in mein Zimmer Sachen auspacken und so." rief Jo und verschwand. Jannis griff mach meiner Hand und zog mich zur Tür. „Komm wir gehen noch kurz raus."Zu zweit standen wir am Ufer des Phönixsees und starrten auf das Wasser hinaus. „Alles gut?" fragte ich und sah zu Jannis hinauf. „Ja klar." ich stellte mich direkt vor ihn und umarmte ihn einfach. „Stimmt nicht. Was ist los?" seufzend legte er seine Arme um mich und zog mich näher zu sich. „Ich hab Angst." meinte er schließlich leise. „Von Köln bis Dortmund ist es zwar nicht weit, aber trotzdem werden wir uns kaum sehen." „Wir schaffen das." murmelte ich an seine Brust. Er stützte sein Kinn auf meinem Kopf ab und sah auf den See hinaus. Plötzlich sprang ein Hund an uns hoch. Nala. Verwirrt sah ich Jannis an. Wir hatten sie doch gar nicht mitgenommen. Er deutete auf zwei Personen die langsam auf uns zu kamen, uns aber noch nicht bemerkt hatten. Es waren Jo und Mason. Ich grinste zu meinem Freund hoch. „Dafür dass die beiden sich erst seit heute Morgen kennen verstehen sie sich echt gut." lachte er leise. „Ich frage mich ob sie sich gut verstehen weil es einfach so ist oder ob Mason einfach nett zu ihr ist weil sie so Riesen Fan ist." „Ich glaube beides." murmelte ich.
Wir waren mit Mason, Jo und Nala zusammen wieder zurück gegangen. Mason hatte sich doch gegens zocken und fürs rausgehen mit Jo entschieden.
Nun stand ich mit Jannis an seinem Auto. Er hatte sich bereits von seinen Geschwistern und Kai und Mason verabschiedet. Mit Tränen in dem Augen sah ich zu ihm hoch. „Hey." er kam auf mich zu und wischte meine Tränen weg die nun über meine Wangen liefen. „Ich komme sobald es geht wieder." „und wann ist das?" schniefte ich. Verzweifelt zog er mich an sich. „Weiß ich nicht. Aber bitte hör auf zu weinen."
„Sobald du angekommen bist rufst du an ja?" Er nickte.
„Bro ich kann ja verstehen dass das schwer ist, aber wenn du nicht mitten in der Nacht in Köln ankommen möchtest, müsstest du jetzt losfahren." rief Kai von der Tür aus zu uns rüber. „Ich komme Freitag wieder." Jannis hob meinen Kopf an. „Versprochen." „Wirklich?" statt einer Antwort küsste er mich und zog mich an meiner Hüfte näher. Automatisch wanderten meine Händen in seinen Nacken um ihn weiter zu mir runter zu ziehen. Warum war er so groß? Oder eher, ich so klein? Langsam löste er sich wieder von mir und schob mich von sich. „Ich liebe dich." wieder brannten mir die Tränen in den Augen. „Ich liebe dich auch." murmelte ich und sah wie Jule langsam auf mich zu kam. Ein letztes Mal umarmte Jannis mich und küsste mich noch kurz. Dann stieg er in sein Auto und fuhr los. Schluchzend klammerte ich mich an Julian, der gerade bei mir ankam. „Er kommt wieder. Bitte verwechsle das hier nicht mit deiner Mutter. Er kommt Freitag wieder und bleibt übers Wochenende." er hatte recht. Hier kamen gerade alle Gefühle, die ich seit dem Tod meiner Mutter verdrängt hatte, wieder hoch. Vorsichtig schob er mich ins Haus und dort wurde ich direkt von Marco in Empfang genommen. „Wollen wir rübergehen?" fragte er vorsichtig. Ich nickte, griff nach zwei von meinen Taschen und ging zu den anderen ins Wohnzimmer um mich zu verabschieden.
Mit meinem restlichen Gepäck im Arm, verließen Marco und ich das Haus und liefen die Straße hinunter auf eine wunderschöne Altbauvilla zu. Sofort riss ein kleines, ungefähr drei Jahre altes Mädchen die Tür auf. „Luaaanaaa." schrie sich und warf sich mit in die Arme. „Mama hat gesagt du spielst mit mir." „Ich habe gesagt du kannst sie fragen ob sie mit dir spielen möchte." hörte ich eine lachende Frauenstimme und hob meinen Kopf. Vor mir stand Scarlett und sah lachend auf mich hinab. „Hey." begrüßte sie mich. „Ich bin Scarlett und dass ist unsere Tochter Emma." grinsend sah ich zu Marco der wohl sofort verstand was ich dachte und abwehrend die Hände hob. „Scarlett war damit einverstanden." empört sah ich ihn an. „Du hast deine Tochter nach dem Maskottchen des BVB benannt?" Jetzt musst Scarlett noch mehr lachen. „Der Name Emma steht für die Allumfassende oder auch die Große." erklärte sie. „Und hätte ich sie nicht nach dem Maskottchen benannt hätte Scarlett sie auch Emma genannt wegen Emma Bloom aus Insel der besonderen Kinder." „Aber ich heiße Emmi." „Genau." stimmte Scarlett ihrer Tochter zu. Dann wandte sie sich wieder mir zu. „Komm rein. Ich zeig dir dein Zimmer und dann gibt es gleich Abendessen. Hast du irgendwelche Wünsche? Ich hab nämlich noch nichts gekocht." ich überlegte kurz. „Am liebsten Spinatlasagne." Marco neben mir strahlte an. „Das finde ich auch Super." „Aber ich nicht." erklärte Emmi toternst. „Dann mache ich für dich Nudeln." seufztet Scarlett und verschwand in der Küche. Marco half mir meine Sachen nach oben zu tragen und zeigte mir mein Zimmer.
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Thousand moments
FanfictionLuana zieht nach dem Tod ihrer Mutter zurück nach Deutschland wo sie auf Johanna Brandt und deren Brüder trifft. Mit dem Jungs versteht sie sich sofort gut, mit Johanna jedoch eher weniger. Trotzdem wird Jo so etwas wie eine beste Freundin für sie W...