Kapitel 75
Sicht Luana:
Als ich aufwachte, spürte ich einen Arm der fest um meine Taille geschlungen war und musste lächeln. Ich drehte mich zu Jannis um und strich ihm vorsichtig durch die Haare. Ich hatte ihn so unglaublich vermisst und war so froh, dass er hier war. Vor dem reden nachher hatte ich aber Angst. Noch immer wusste ich nicht, warum er gestern einfach hergekommen war und weshalb er sogar geblieben ist. Er war doch immer noch der Meinung, ich hätte ihn mit Julian betrogen. In meinen Augen sammelten sich wieder Tränen als ich daran dachte. An meine Dummheit und die Angst, dass Jannis Schluss macht. Wenn es denn überhaupt noch irgendwas gibt, was er beenden könnte. Wäre ich an diesem Abend einfach zu Jannis gegangen, hätten wir jetzt nicht diese Situation. Unsere Beziehung wäre nie so kaputt gegangen. „Ey Prinzessin, nicht weinen." flüsterte Jannis plötzlich. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er aufgewacht war. Er stürzte sich auf seinen Unterarm und strich mir mit der anderen Hand die Tränen weg. Seine Worte ließen mich leicht lächeln. Es konnte für ihn gar nicht ganz vorbei sein. Nicht nach gestern und seinen Worten von gestern und auch von gerade. „Hast du gut geschlafen?" fragte er und sah mich mit einer solchen Intensität an, dass ich eine Gänsehaut bekam und nur nicken konnte. „Dann komm. Frühstück und danach reden?" ich zögerte, schüttelte dann aber den Kopf. „Können wir jetzt reden? Ich möchte das hinter mir haben." es schien ihm nicht zu gefallen, er nickte aber und setzte sich auf um sich an das Kopfende meines Bettes zu lehnen. Auch ich setzte mich auf, rückte aber ein Stück von ihm weg. „Kannst du mir vielleicht erst zuhören und später was dazu sagen?" fragte ich vorsichtig. Wieder nickte er. „Ich... ich hatte Angst. Angst dass du mich nicht bei dir haben wolltest aber ich kam mit dem Gewitter nicht klar. Ich hatte Angst alleine zu bleiben und wusste nicht wohin. Und dann bin ich halt zu Julian." den letzten Satz flüsterte ich nur und sah auf die Decke, die über meinen Beinen lag. Ich schämte mich so unglaublich, das gemacht zu haben. Ich holte wieder Luft. „Und dann hat er versucht mich zu beruhigen. Ich hab aber sein ganzes Oberteil vollgeheult und..." „ich weiß. Julian hat es bereits erzählt." unterbrach Jannis mich. Überrascht sah ich auf. „Er hat schon alles erzählt?" „Ja hat er. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich gar nicht hier." „Aber worüber willst du denn reden?" fragte ich und klang wahrscheinlich ziemlich verzweifelt. Jannis vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Haben wir echt so ne scheiß Beziehung, dass du denkst du kannst nicht zu mir kommen? Hatte dieser scheiß Pfleger recht? Du hattest Angst. Ich hab dir doch gesagt wir machen was zusammen, damit du nicht alleine bist. Warum gehst du zu Julian und nicht zu mir?" seine Stimme brach am Ende und schnell rutschte ich zu ihm rüber und schlang meine Arme um ihn. „Ich dachte du wärst sauer auf mich und wolltest mich nicht sehen. Ich dachte es wäre dir in dem Moment egal was jetzt wegen dem Gewitter ist." murmelte ich leise während ich ihm durch die Haare strich. Er krallte sich an mich und atmete tief durch. „Deine Ängste sind mir nicht egal. Wenn du Angst hast, versuche ich dir zu helfen und dir die Angst zu nehmen, aber es ist mir doch nicht egal." mir rollten die Tränen über die Wangen. „Ich wollte das nicht. Ich hatte nur Angst irgendwas kaputt zu machen. Meine größte Angst besteht darin, dich auch noch zu verlieren. Ich habe die ganze Zeit schiss was falsch zu machen und..." Jannis unterbrach mich und rutschte ein Stück von mir weg. „Also vertraust du mir nicht wirklich?" „Doch natürlich aber..." „Nein tust du eben nicht. Sonst hättest du nicht die Angst was falsch zu machen und ich würde direkt Schluss machen." rief Jannis. Ich senkte wieder den Kopf. Auf diesen Ausbruch von ihm war ich nicht vorbereitet gewesen. „Ich habe einfache Angst dass du auch noch verschwindest. Versteh das doch bitte einfach." wieder fing ich an zu weinen. Diesmal nahm Jannis mich aber nicht einfach in den Arm. Wahrscheinlich war das auch besser so. „Ich verstehe das. Aber was habe ich getan, dass dieses Vertrauen nicht da ist? Am Anfang war es doch da." „Du hast gar nichts getan. Ich weiß nicht wie das kam. Aber bitte lass uns es jetzt einfach nochmal versuchen." ich bettelte fast. Ich hatte mir vor ein paar Jahren mal vorgenommen, niemals bettelnd vor jemandem zu stehen und auch nie auf diese Weise einem Typen hinterher zu laufen und ihn anzubetteln zu bleiben. Und eigentlich wusste ich, dass das auch gar nicht gemusst hätte. Aber ich war überfordert und fühlte mich eingeengt weil er meine Angst so offen angesprochen hatte. Jannis streckte seine Hand aus und strich ein Strähne hinter mein Ohr. „Das klingt als hätte ich gerade wirklich Schluss gemacht." flüsterte er und ich konnte den Schmerz in seinem Blick sehen. „Ich hab dir gestern schon gesagt, dass ich dich liebe egal was ist und Lou, ich habe auch Angst dich zu verlieren, aber diese Angst kann doch nicht dazu führen, dass sie fast eine Beziehung zerstört." „Fast?" fragte ich schniefend. Jannis zog mich zu sich und sofort kuschelte ich mich fest an ihn und klammerte mich an seinem Shirt fest. „Ja fast. Wir schaffen das ja? Jetzt gehen wir erst frühstücken."
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Thousand moments
FanfictionLuana zieht nach dem Tod ihrer Mutter zurück nach Deutschland wo sie auf Johanna Brandt und deren Brüder trifft. Mit dem Jungs versteht sie sich sofort gut, mit Johanna jedoch eher weniger. Trotzdem wird Jo so etwas wie eine beste Freundin für sie W...