Kapitel 43

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Sicht Johanna:
Juli öffnete die Haustür und sofort fiel ihm Lou in die Arme. Er schloss die Tür wieder mit dem Fuß und stand dann mit ihr im Arm im Flur und versuchte sie zu beruhigen. Die beiden standen locker zehn Minuten so da und ich spürte schon wieder das Misstrauen gegenüber Lou in mir hochkommen. Ich lief in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Es klopfte. Mason öffnete die Tür und schloss sie hinter sich wieder. „Deine beste Freundin weint und du bist hier?" fragte ich. „Julian kümmert sich und außerdem wollte ich mich verabschieden. Ich denke nicht dass du um halb zwei mit aufstehen möchtest." er setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. „Könnt ihr nicht noch was länger hier bleiben?" „Wir müssen zurück. Wir haben Training und diese Woche auch noch nen Haufen Pressekonferenzen. Ich würde aber auch lieber hierbleiben." „Bleibst du dann solange noch hier?" „Ich geh mich noch von Lou verabschieden. Dann komme ich." ich nickte und er verschwand.

Im Halbschlaf hört ich wie sich meine Tür öffnete. „Mason. Komm jetzt." flüsterte jemand. Ich spürte wie mir jemand durchs Haar strich und mir einen Kuss auf den Haaransatz gab. „ich gucke wann ich wieder kommen kann" vernahm ich ganz leise. „Hat der gerade meine Schwester geküsst Kai?" so langsam wurde ich ganz wach. „Lass ihn doch." murmelte Kai. Ich öffnete meine Augen und sah wie Kai, Mason und mein Bruder gerade mein Zimmer verließen. „Kai." flüsterte ich. Dieser drehte sich um. „Tschüss." „Tschüss Kleine." Ich lächelte und kuschelte mich wieder in meine warme Decke.

Die nächsten Tag verlief gleich ziemlich langweilig. Julian und ich standen gleichzeitig auf, ich traf mich mit Lou an der Bushaltestelle und wir fuhren zusammen zur Schule. Dort wurden wurden wir warum auch immer größtenteils ignoriert, nur Elena und Sophia waren super freundlich und zeigten uns alles was wir noch nicht kannten. Elenas Eltern hatten drei Jahren vor ihrer Geburt den Reiterhof von Elenas verstorbener Tante übernommen und lustiger Weise war es der Hof, auf dem auch Scarlett ihre Pferde stehen hatte. Sophia war vor vier Jahren hier in die Gegend gezogen und tanzte seit sie fünf war Ballett.
Nach der Schule holte Scarlett uns ab und fuhr mit uns zusammen in den Kindergarten um Emma abzuholen. Lou hatte mir erzählt was Emma ihr gesagt hatte und im Gegensatz zu Lou war ich stinksauer und wollte den Typ und die Erzieherin am liebsten sofort umbringen. Emma hatte sich doch geweigert alles ihrer Mutter zu erzählen und Lou und ich hatten beschlossen dass sie das entscheiden sollte, solange der Typ sie in Ruhe ließ.
Am Kindergarten lief ich schon mal vor und Emma rannte sofort auf mich zu. „Der will mich jetzt im Sand verbuddeln." flüsterte sie und kämpfte mit den Tränen. Ich sah aus dem Augenwinkel wie Lou neben uns im die Hocke ging und Emma musterte. Ich schob ihr Emma in die Arme und ging auf den kleinen Jungen zu. Ich kniete mich vor ihn und sah ihn an. „Du willst also Emma im Sand vergraben?" fragte ich ihn schließlich. Schnell schüttelte er den Kopf. „Die lügt." „Weißt du was? Wenn du sie nicht sofort in Ruhe lässt, vergrabe ich dich im Sandkasten. Und zwar ganz tief." „Traust du dich eh nicht." er versuchte mich böse anzugucken, doch ich sah die Angst in seinen Augen. „Das erzähle ich meinem Bruder." zischte er und lief weg. Lou sah mich vorwurfsvoll an. Ich zuckte nur mit den Schultern. Scarlett hatte inzwischen Emmas Sachen geholt und wir gingen zum Auto zurück.

Als ich mit Lou in ihrem Zimmer saß sprach sie mic nochmal auf den kleinen Jungen an. „Kanntest du den? Sah irgendwie so aus." „Das ist de kleine Bruder von diesem braunhaarigen Typ bei uns aus der Parallelklasse. Der Elena vorhin so zur Seite geschubst hat." sie nickte. „Mit dem hatten Jascha und ich im Frühling Stress. Wir haben Juli hier besucht und ich war abends noch draußen und als ich hier in die Straße eingebogen bin hat der mich blöd angequatscht und nicht gecheckt dass ich kein Bock auf ihn habe. Als ich ihm das gesagt habe, wollte er mit eine reinhauen." ich musste grinsen bei der Erinnerung. „In genau dem Moment kam aber Jascha und hat den Typ komplett zusammengeschlagen. Julian war leicht sauer auf uns."

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