Kapitel 68

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Sicht Julian:
Drei Tage nach Jos aufwachen saß ich mit Marco bei ihm im Auto, auf dem Weg nach Hause. Wir hatten gerade Training gehabt und waren zusammen gefahren, weil ich keine Lust gehabt hatte, selbst zu fahren. Als wir bei ihm hielten, holte ich Luft. „Also was ist los? Du willst die ganze Zeit was sagen, aber weißt nicht wie." auffordernd sah ich ihn an. Er seufzte. „Wegen Lou. Was ist passiert? Warum macht sie nichts mehr mit Jannis? Hängt das irgendwie mit dem Unfall zusammen?" ich zögerte. „Sprich selbst mit ihr. Sie hat Streit mit Jannis. Mehr kann ich dazu nicht sagen." „Dein Ernst?" ich nickte. Wir stiegen aus und Marco deutete mir an, noch mit rein zu kommen.
Drinnen lies ich mich aufs Sofa fallen. Sofort kam Emma auf mich zu gerannt. „Juliiii." quitschte sie und hüpfte zu mir aufs Sofa. „Was machst du denn hier? Fragte Marco irritiert und sah sich nach seiner Frau um. „Sie meinte heute morgen, dass es ihr nicht gut geht. Ich habe sie dann hier gelassen. Ich denke aber morgen kann sie wieder in den Kindergarten gehen." erklärte Scarlett, als sie den Raum betrat. „Ist Lou in ihrem Zimmer?" fragte ich. Scarlett nickte. „Kann ich kurz zu ihr?" wieder nickte sie. „Ganz oben, dritte Tür links."

Vorsichtig öffnete ich die Tür uns trat ein. Lou saß mit ihrem Handy in einem Sessel und sah auf, als ich den Raum betrat. „Was ist?" fragte sie und sah mich emotionslos an. „Ich wollte einfach mal nach dir sehen." erklärte ich verwirrt. „Hast du jetzt ja. Dann kannst du ja wieder gehen." sie wandte sich wieder ihrem Handy zu. Ich blieb einfach in der Tür stehen und versuchte zu realisieren was sie gerade gesagt hatte. „Julian was willst du? Ich will dich nicht sehen. Ich muss dich nur angucken und ich habe das Gefühl Jannis zu hintergehen. Also was willst du?" seufzend ging ich auf sie zu. „Ich fahre jetzt ins Krankenhaus. Möchtest du vielleicht mitkommen? Die anderen sind auch da." sofort schüttelte sie den Kopf. „Okay. Melde dich wenn du was brauchst."

Ich packte gerade alles zusammen um losfahren zu können, als es klingelte. Schnell lief ich zur Tür und öffnete diese. Vor ihr stand junge Frau, die ich irgendwo schon einmal gesehen hatte. Sie hatte einen Strauß gelber, orangener und roter Gerbera im Arm und hielt in der anderen Hand eine kleine Papier-Geschenk-Tüte. „Hallo." fing sie unsicher an. „Hey." begrüßte ich sie. „Ähm Ja also... ich... ich bin die, die ihre Freundin angefahren hat." überrascht sah ich sie an. „Ich wollte mich einfach mal entschuldigen und ich weiß, man kann sowas nicht gut machen. Aber ich wollte einfach irgendwie zeigen, dass mir das ganze wahnsinnig leid tut." sie hatte die ganze Zeit über den Kopf gesenkt gehalten und sah jetzt langsam zu mir hoch. „Okay also... ich wollte jetzt zu ihr ins Krankenhaus fahren. Wollen sie vielleicht mitkommen und es ihr persönlich geben?" fragte ich. Ich war völlig überfordert mit der Situation. „Geht das denn? Ich möchte echt niemanden stören und..." ich lächelte sie aufmunternd an. „Natürlich geht das. Ich bin Julian." „Emilia." murmelte sie. Ich nahm ihr die Blumen ab und deutete ihr an mit zum Auto zu kommen.
„Ach Ja bevor ich's vergesse, Johanna ist meine Schwester und nicht meine Freundin." erklärte ich während der Fahrt. „Was erwartet mich da gleich?" fragte Emilia leise. „Also einmal halt Johanna. Aber die ist eigentlich voll in Ordnung, solange niemand Jannis zu lange anguckt." „Ihr Freund?" ich schüttelte den Kopf. „Auch Bruder. Aber sie ist bei ihm etwas speziell was das Thema Freundin für Jannis betrifft. Lange Geschichte. Ihr Zwillingsbruder ist ansonsten noch da und mein bester Freund. Eventuell auch unsere Eltern. Sehr wahrscheinlich sogar, weil die heute Abend wieder nach Bremen fahren."
Ich parkte vor dem Krankenhaus und betrat mit Emilia den Eingangsbereich.
Vor Jos Zimmer stockte sie. „Sie wird dich nicht umbringen. Sie ist im Moment wahrscheinlich besser auf dich zu sprechen als auf mich." ergeben nickte sie und ich öffnete die Tür. Kai saß wie immer bei Jo, Jascha hockte auf der riesigen Fensterbank und bewarf Jo von dort mit Gummibärchen. Jannis und unsere Eltern waren nicht da. Ich schon Emilia mit mir in den Raum und schloss anschließend die Tür. Kai stand auf und kam auf mich zu. „Wie gehts ihr?" er zuckte mit den Schultern. „Soweit ganz gut. Wer ist das?" „Emilia. Sie hat Jo angefahren." überrascht sah Kai erst mich an und dann zu Emilia. „Hi." flüsterte sie leise. „Jo?" rief ich. Genervt sah meine Schwester zu mir. „Emilia würde gerne mal mit dir reden." ich schon diese nach vorne und sie ging langsam auf Jo zu. Dort stellte sie düngenden Sachen ab und sah sich dann hilfesuchend nach mir um. „Jo ich verschwinde direkt wieder, aber das ist Emilia und wäre cool wenn du ihr mal zuhören könntest." Jo schnaupte. „Ist das ne Therapeutin oder was? Soll sie jetzt für dich sprechen?" Emilia neben mir schüttelte den Kopf. „Wegen mir liegst du hier. Ich... es tut mir so leid. Ich weiß, es gibt dafür keine Entschuldigung und... es tut mir einfach so unglaublich leid. Du kamst da plötzlich angelaufen und ich habe einfach nicht aufgepasst und..." völlig überfordert hörte sie auf zu sprechen und sah zu Boden. „Alter hier ist die geilste Schokolade drin. Lass dich mal öfter überfahren." rief Jascha plötzlich. Er stand neben Jos Nachttisch und untersuchte gerade die Tasche die Emilia mit den Blumen zusammen mitgebracht hatte. Jo fing an zu lachen und sah grinsend zu Emilia. „Danke. Das wäre echt nicht nötig gewesen." erstaunt sah diese sie an. Ich sah schmunzelnd zu Kai.

Heyy, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen🤍

Ich würde hier gerne mal was loswerden.
Vor ungefähr acht Monaten habe ich hier das erste Kapitel dieser Story hochgeladen. Innerhalb von 24 Stunden hatte ich circa 100 Leser und kam da echt so null drauf klar.
Eben habe ich Kapitel 67 hochgeladen und keine Minute später bekam ich schon die ersten Benachrichtigungen. Das alles macht mich jedesmal so unglaublich glücklich.
Vielen Dank für eure Unterstützung und Danke an alle, die mir mit ihren Nachrichten gezeigt haben, dass ich hier weitermachen soll und mir egal sein kann, was anderen erzählen/denken.
Danke🤍

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