Kapitel 84

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Die Story ist fertig geschrieben, das hier ist jetzt das vorletzte Kapitel. Das letzte werde ich im laufe des Tages hochladen.

Sicht Johanna:
„JUNGS. HERKOMMEN." schrie ich über den ganzen Platz und die Jungs kamen lachend zu mir gelaufen. Seit drei Wochen war ich hier in London Trainerin und ich war froh, diese Entscheidung getroffen zu haben. Nur das ganze hin und her zwischen England und Deutschland nervte, aber auch das würde bald vorbei sein, wenn ich meinen Trainerschein hatte. Das Zusammenleben mit Kai gestaltete sich leichter als ich gedacht hatte. Er hatte zwar die nervige Angewohnheit, immer überall alles liegen zu lassen und nichts wegzuräumen, aber ich merkte, dass er sich Mühe gab daran zu arbeiten. Dafür konnte er kochen. Oder versuchte es zumindest. Aber der Wille zählt ja. Ich war zwar am Ende die, die Küche aufräumte aber damit konnte ich leben. Und tatsächlich war Julian derjenige gewesen, Jascha mobbte Julian eigentlich durchgehen damit, dass ich vor ihm zu seinem besten Freund geflüchtet wäre und hatte mir versprochen, dass er auf jeden Fall bevor die Ferien zu Ende sind uns in London besuchen würde.

Völlig kaputt schloss ich die Tür auf. „Babe?" hörte ich Kais Stimme. „Ja. Wo bist du?" „Küche." ich zog meine Schuhe aus und ging zu ihm. Er stand mit dem Rücken zu mir und fummelte an einer Tüte rum. „Was machst du da?" fragte ich grinsend und schlang meine Arme von hinten um seinen Bauch. „Ich hatte kein Bock zu kochen und du denke ich auch nicht. Ich hab dann eben einfach noch schnell Essen geholt aber ich kriege die Tüte nicht auf." maulte er und drehte sich zu mir um. Ich öffnete eine Schublade neben ihm und drückte ihm eine Schere in die Hand. „Das bleibt unter uns." murmelte er leicht beleidigt. Lachend nickte ich.

Abends lag ich im Bett und lauschte durchs offene Fenster den Geräuschen auf der Straße. Mein Leben hatte sich in den letzten vier Monaten so unglaublich stark verändert. Was, wenn ich tatsächlich nie nach Dortmund gegangen wäre? Wäre ich dann heute Kais Freundin? Wäre ich dann jetzt hier? Wahrscheinlich eher nicht. Ich merkte gar nicht, wie Kai sich zu mir legte. Erst als er mich zu sich zog, landete ich wieder im hier und jetzt. „Worüber denkst du nach?" fragte er leise. „Darüber wie sehr sich mein Leben plötzlich verändert hat. Das von uns allen. Lou zum Beispiel war hier in London und ein paar Tage später plötzlich bei uns in Bremen und noch ein paar Tage später hatte sie einen Freund, wobei sie nie gedacht hätte ihn wiederzusehen. Ist das nicht irgendwie krass? Wie extrem sich das Leben von so vielen Menschen ändern kann, wenn einfach nur eine Person eine Entscheidung trifft?" „Seit wann denkst du über sowas nach?" Kai stützte sich auf seinen Ellenbogen und sah mich lachend an, ich war aber nicht bin meinen Gedanken wegzubekommen.

„Jaschaaaaaa." kreischend fiel ich meinen Bruder um den Hals. „Was machst du hier?" fragte ich etwas überrascht. „Ich hab versprochen vorbeizukommen. Und Kai hat mich eben vom Flughafen abgeholt und dann hier her gebracht." lachte er. Ich hatte gerade das Training mit dem Kleinen beendet und wollte gerade gehen, als ich ihn vor der stehen gesehen habe. „Kai wusste davon?" er nickte. „Dieser Arsch." fluchte ich. Lachend legte Jascha mit einen Arm um die Schulter und schob mich in Richtung von Kais Auto. Was machte das bitte hier? „Was macht Kais Auto hier?" „Ich hab nen Führerschein Schwesterchen. Er hat mir sein Auto gegeben damit wir nicht laufen müssen." ich nickte verstehend. Das war dann wohl der Vorteil daran, mehrere Autos zu haben. Und einen Führerschein. „Ich gehe immer zu Fuß. Das sind dreihundert Meter. Noch nicht mal." rief ich. „Ja wir holen aber vorher noch Essen. Und außerdem, wer kann schon sagen mal mit dem Auto von Kai Havertz gefahren zu sein?" seit diesem einen Abend war es bei Kai und mir schon fast Gewohnheit geworden, Essen zu holen und nicht zu kochen. Konnte aber auch keine Langzeitlösung sein. Vielleicht sollten wir uns einfach mal zusammenreißen und wieder kochen.

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