Sicht Luana:
Jo hatte zum Abendessen Lasagne gemacht und zum Glück verlief das Essen ruhig. Jannis lief danach direkt ins Gästezimmer, weil er angeblich noch was zu tun hatte. Ich wollte gerade nach Hause gehen, als Jule mich aufhielt. „Kannst du hier bleiben? Was auch immer plötzlich mit dir und Jannis ist, klärt das bitte. Wie, ist mir egal. Hauptsache morgen ist alles wieder gut." ich seufzte. „Will er mich denn jetzt überhaupt sehen? Er wirkte eben so, als ob er jetzt einfach allein sein möchte." gab ich zu bedenken. „Dann setzten wir uns halt noch raus ins reden einfach, du übernachtest halt hier." ich fing an zu lachen. „Danke dass du für mich die Planung übernimmst."Zusammen setzten wir uns auf die Terrasse und redeten noch ziemlich lange. Langsam ging die Sonne unter und ich erhob mich. „Ich geh hoch. Wenn Jannis noch wach ist, rede ich mit ihm." „Okay. Gute Nacht." „Nacht."
Vorsichtig öffnete ich die Tür und musste grinsen. Jannis lag auf dem Bett und war offensichtlich ungeplant eingeschlafen, da er auf der Decke lag. Ich setze mich zu ihm und strich ihm durch die Haare. Müde öffnete er die Augen. „Du liegst auf der Decke." flüsterte ich. „Hmm." er griff nach meinem Arm, um mich zu sich zu ziehen. Als er merkte, dass es nicht klappte wurde er richtig wach. „Was machst du hier?" „Ich möchte eigentlich schlafen. Du liegst aber quer auf dem ganzen Bett und hast die Decke unter dir begraben." grinste ich. Er zog die Decke unter sich weg und rutschte zur Seite. „Warum schläfst du hier?" ich hob überrascht den Kopf. „Jannis was ist los? Ich verstehe einfach nicht was dein Problem ist und warum fragst du, warum ich hier schlafe? Eventuell haben wir uns fast zwei Wochen nicht gesehen? Vielleicht habe ich dich vermisst? Und ich kann langsam nicht mehr. Deine Schwester achtete auf jeden Schritt von mir und dass ich Julian bloß nicht zu nahe komme, mein bester Freund benimmt sich komplett anders als ich ihn kenne, ich war vor paar Tagen am Grab meiner Mutter die ich wahnsinnig vermisse, dich sehe wenn überhaupt nur am Wochenende und mit meinem Vater läuft es auch einfach scheiße." brach es aus mir heraus und ich merkte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Sofort nahm Jannis mich in den Arm. Ich klammerte mich schluchzend an ihn und spürte, wie all die angestaute Last aus mir herausbrach.
Lange saßen wir so da und ich beruhigte mich langsam. „Schlafen? Wir haben halb eins." schlug Jannis irgendwann vor. Ich nickte. Kaum hatte er sich hingelegt, kuschelte ich mich an ihn und klammerte mich an seinem Arm fest. „Alles gut. Ich laufe nicht weg." lachte er leise. „Du kannst ja meinen Arm festhalten, aber bitte nicht so dolle. Du drückst mir das Blut ab." „aber das war bequem." jammerte ich und rollte mich auf ihn drauf. „Besser?" maulte ich. „Oder was quetsche ich dir jetzt ab?" „Alles gut." murmelte er und legte seine Arme um mich. „Erzähl mal was von deiner Mutter." forderte er mich auf. „Was denn?" „Am besten alles." „Aber... das ist so schwer." ich schluckte. „Ich glaube reden hilft." meinte Jannis und strich meinen Rücken entlang. „Sie hat das beste Essen der Welt gemacht. Sogar noch besser als Scarlett. Und Mason ist fast jeden Tag nach dem Training zu uns gekommen und hat mitgegessen, weil er keine Lust hatte selbst zu kochen. Später ist Kai dann auch oft mitgekommen. Sie hat grundsätzlich mehr gekocht, weil immer irgendwer vor der Tür stand und Hunger hatte. Manchmal sind auch ein paar andere Freunde von mir mitgekommen, aber das war nie so entspannt wie mit Kai oder Mason oder dem anderen Jungs, weil Mum immer direkt angefangen hat über Fußball zu reden und die Jungs konnte sie damit direkt in ein Gespräch verwickeln. Ich glaube, sie hat sie viel darüber geredet weil sie Papa und Marco so vermisst hat. Als sie erfahren hat, dass Kais bester Freund beim BVB spielt, hat sie ihn pausenlos ausgequetscht. Einmal kam ich von der Schule nach Hause und Kai saß tatsächlich mit Mum im Wohnzimmer und die beiden haben sich über das letzte Chelsea Spiel unterhalten." mir liefen einzelne Tränen übers Gesicht, welche Jannis aber sofort vorsichtig wegwischte. „Ich hätte sie mega gerne kennengelernt." flüsterte er. „Sie dich auch. Sie hat so gehofft, dass wir uns irgendwie wiedersehen. Als ich nach der Party so langsam verstanden habe, dass ich dich wohl nie wieder sehen werde, hat sie immer noch davon geredet, dass wir uns irgendwann wiedersehen und sie dann unbedingt den Jungen kennenlernen möchte, wegen dem ihre Tochter wochenlang in der Schule unkonzentriert war und auch sonst geistig nicht wirklich anwesend. Aber sie hätte dich so geliebt und wäre so glücklich gewesen, dass wir uns wiedergetroffen haben." ich stockte plötzlich. „Aber wir... du... sie... wir hätten ja..." ich schluchzte auf und vergrub mein Gesicht in Jannis Shirt. „Wir hätten uns gar nicht wiedergesehen. Würde sie noch leben." er drückte mich fest an sich während ich die ganze Zeit diesen Satz vor mich hin murmelte.
Nach ein paar Minuten hatte ich mich wieder einigermaßen beruhigt. „Aber ist das dann nicht irgendwie falsch? Ich bin glücklich weil ich bei dir bin, aber ich bin nur bei dir, weil sie tot ist." sofort schüttelte Jannis seinen Kopf. „Daran ist gar nichts falsch." er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wischte anschließend noch meine letzten Tränen weg. „Wollte sie nicht unbedingt, dass wir uns wiedersehen? Sie wollte es bestimmt nicht auf diese Weise, aber sie wollte es."Ich habe mich dazu entschieden einfach weiter zu machen. Das hochladen gibt mir zwar echt nen scheiß Gefühl, aber die Kapitel existieren ja und es wäre irgendwie dumm wenn niemand sie liest weil sie in meinen Notizen gammeln
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Thousand moments
FanfictionLuana zieht nach dem Tod ihrer Mutter zurück nach Deutschland wo sie auf Johanna Brandt und deren Brüder trifft. Mit dem Jungs versteht sie sich sofort gut, mit Johanna jedoch eher weniger. Trotzdem wird Jo so etwas wie eine beste Freundin für sie W...