Kapitel 71

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Sicht Johanna:
Obwohl ich inzwischen seit drei Tagen aus dem Krankenhaus raus war, durfte ich mich kaum bewegen und konnte deshalb auch nicht zur Schule gehen. In ungefähr einer Stunde würde Julian vom Training zurück kommen und Essen mitbringen.
Wie ein fetter, bewegungsloser Seestern lag ich auf dem riesigen Sofa rum starrte vor mich hin. „Was machst du da?" ich zuckte zusammen und hob den Kopf. In der Tür stand Kai und sah mich belustigt an. „Ich genieße." lachend kam er näher und ging schließlich neben dem Sofa, auf Höhe meines Kopfes in die Hocke. „Was genießt du denn bitte?" „Die Ruhe." er nickte nur, ich konnte aber sehen, dass er sich anstrengte, sein Lachen zurück zu halten.
Er strich mir vorsichtig durch die Haare und sah mich lange an. „Wie gehts dir?" ich zuckte mit den Schultern. „Eigentlich ganz gut. Aber es nervt, dass ich immer so schnell müde bin und ich hab Kopfschmerzen." „Rutsch mal nen Stück." Kai schob mich etwas zur Seite und setzte sich anschließend neben mich. Er breitete die Arme aus und grinste. „Na los. Hilft gegen Kopfschmerzen." Kopfschütteln setzte ich mich auf und rutschte zu ihm, um mich gegen ihn zu lehnen. „Ich vermisse Jannis." murmelte ich und vergrub mein Gesicht in Kais Shirt. „Der ist doch erst gestern gefahren." „Ja schon, aber ich hasse es, wenn wir alle irgendwie Streit haben und dann einer geht. Das ist zwar eigentlich geklärt, aber er hat gar nicht mehr mit Luana geredet." ich spürte, wie Kais Hand durch meine Haare strich und mich schließlich an meiner Hüfte ein Stück höher zog. „Wie lange bleibst du noch hier?" fragte ich und hob meinen Kopf. Er zuckte mit den Schultern. „Tuchel meinte ich soll wiederkommen wenn es meiner Freundin besser geht." verunsichert schaute ich ihn an. Lächelnd drückte er mich an sich und gab mir einen Kuss auf den Haaransatz. „Ich bleibe noch was hier." murmelte er. Ich nickte und kuschelte mich an ihn.

Ich wurde wach, weil ich stimmen hörte. Laute Stimmen. Es klang als würden sich zwei Leute streiten. Ich wollte jetzt aber nicht einfach die Augen öffnen, denn ich spürte, dass ich immer noch in Kais Armen lag und wollte da jetzt einfach nicht aufstehen müssen. Aber meine Atmung hatte mich wohl verraten. „Ich weiß, dass du wach bist Kleine. Julian ist gerade mit Essen hier angekommen." hörte ich Kai sagen. Ich hatte also nicht wirklich lange geschlafen. Verschlafen öffnete ich meine Augen. Ein paar Meter vom Sofa entfernt standen Jascha und Julian. Julian wirkte etwas angepisst, während Jascha sich das Lachen verkneifen musste. „Kannst du sie jetzt loslassen Havertz?" fragte mein großer Bruder und sah Kai an. Nun musste auch ich lachen. „Juli, Jannis hat dir das doch schon mal erklärt. Du hast gesagt er ist dir lieber als Mason, jetzt musst du damit leben." lachte Jascha ihn aus. „Er meinte sogar es wäre in Ordnung für ihn. Völlig unabhängig von Mason." murmelte ich und legte meinen Kopf wieder auf Kais Brust ab. „Ja verkackt Bro." breit grinsend ging Jascha in die Küche.

Während dem Essen hatte Julian sich aber zum Glück wieder eingekriegt und wir konnten in Ruhe essen. „Emilia kommt nachher vorbei." erklärte Julian plötzlich. Jascha verschluckte sich und fing an zu husten. „Was?" fragte Kai überrascht. „Ich dachte das wäre einmalig, dass sie hier aufgetaucht ist. Oder halt zweimalige Sache..." auch ich war überrascht und sah grinsend zu Julian. „Ja ihr könnt dann ganz freundlich alle verschwinden." „Was macht ihr?" fragte ich sofort. „Sie kennt die Pinguine aus Madagaskar nicht." antwortete er und Kai klatschte sich neben mir gegen die Stirn. „Euer Date bestehet daraus, dass ihr zusammen die Pinguine aus Madagaskar guckt? Man Jule vor zwei Jahren hattest du die geilsten Ideen für das Date von mir und Eveline und jetzt kommst du mit sowas." „Eveline?" fragte Jascha bevor ich auch nur drüber nachdenken konnte. „Ja ist vorbei." antwortete Kai sofort. Jascha sah ihn nur an, nickte dann aber.

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