Zwei Tage später war meine Stimmung immer noch im Eimer und ich hatte Harry nicht verziehen, dass er bei Snape einfach abgehauen war. Fred und George wollten mich deswegen aufheitern und da sie eh vorhatten Hogwarts zu verlassen, wollten sie das gleich damit verbinden. Ich fand das aber alles andere als toll. Ich wollte nicht, dass die beiden gingen. Colin musste mich nun wegen beiden Sachen trösten: Harrys Verrat und der Abschied der Weasley Zwillinge.
Nun stand ich vor der der großen Halle und beobachtete, was die Zwillinge mit ihrem Feuerwerk alles anstellten. Sie flogen mit ihren Besen mitten in die Prüfung der Fünftklässer und zündeten jeden Menge Feuerwerk. Es war wirklich schön, aber leider konnte nicht mal der große Drache mich aufheitern.
Ich wurde von der jubelnden Masse nach draußen gezogen, die den Jungs folgten. Die Zwillinge ließen ein großes 'W' am Himmel erscheinen und flogen davon. Schwer seufzte ich und blickte ihnen wehmütig hinterher. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und drehte mich um. Colin, wer sonst. Sanft lächelnd strich er mir eine verirrte Haarsträhne hinter mein Ohr. "Hey, sie sind ja nicht aus der Welt", versuchte er mich aufzumuntern und ich lächelte ihm leicht zu.
Mit einem Mal wurde mir ganz komisch. Regelrecht schwindelig. Keuchend sank ich in die Knie und versuchte mich dabei an Colin festzuhalten. Er umgriff meine Hand. Die andere legte er auf meinen Rücken und ging mit mir in die Knie. Seine Worte und der Lärm um mich herum verschwammen. Eine fremde Macht versuchte in meinen Kopf einzudringen. Ich versuchte sie davon abzuhalten, aber trotzdem erhaschte ich noch ein paar Bilder. Sirius auf dem Boden, gefoltert von Voldemort. Eine Kugel mit milchig weißem Nebel darin.
Ich schleuderte die Macht aus meinem Kopf und kam keuchend wieder in die Wirklichkeit. "Luna? Luna!" "Harry", murmelte ich und blickte mich nach meinem Bruder um. Er konnte sich noch nicht schützen wie ich. "Was?", fragte Colin neben mir. "Wir müssen Harry finden, schnell", murmelte ich und stand wackelig wieder auf. Colin stützte mich und wir fingen an Harry zu suchen.
Wir fanden ihn, Ron und Hermine vor Umbridges Büro. "Brechen die da gerade ein?", raunte Colin mir zu. "Sieht so aus. Und das tun wir jetzt auch", murmelte ich, doch wurde ich plötzlich im Nacken gepackt und festgehalten. Colin erging es genauso. "Na wen haben wir denn da?" Zwei Slytherins aus Umbridges Kommando grinsten uns blöd an und schliffen uns zu Umbridge, die gerade ihr Büro betrat. Weitere kamen mit Ginny, Luna und Neville. Das war nicht gut.
Umbridge ließ Harry und mich in einen Stuhl verfrachten und stellte sich vor uns. "Sie wollten Dumbledore aufsuchen, oder?", fragte sie ruhig. "Wir wissen gar nicht, wo er sich befindet", antwortete ich, bevor Harry es konnte. Die Frau vor uns knallte mir eine. Erschrocken keuchte ich auf und blickte zu Boden. Meine Wange schmerzte. Colin versuchte sich aus dem Griff seiner Wache zu befreien und Harry schrie auf. "Sie haben nach mir geschickt, Schulleiterin?", vernahm ich mit einem Mal Snapes Stimme und wandte mich der Tür zu. Sein Blick fiel auf mich und verdunkelte sich augenblicklich.
"Snape, ja. Es wird höchste Zeit für Antworten. Ob die beiden sie mir nun geben wollen oder nicht. Haben Sie das Veritaserum?" "Sie haben meine Vorräte für die Verhöre zahlloser Schüler aufgebraucht. Das letzte Bisschen für Miss Chang." Dann hatte sie uns also gar nicht freiwillig verraten? Schade, jetzt würde Harry sich sicher wieder in sie vergucken. "So lange Sie die beiden nicht vergiften wollen - und ich versichere Ihnen, dass Sie bei Mister Potter dafür mein vollstes Wohlwollen hätten - kann ich nichts für Sie tun."
Snape drehte sich wieder um und wollte gehen, da öffnete Harry seinen Mund. "Er hat Tatze in seiner Gewalt! Er... Er hat ihn offenbar erwischt an dem Ort, wo sie versteckt ist." Harry war doch gar nicht so dumm. Snape war Mitglied des Ordens und er würde hoffentlich wissen, was Harry ihm versuchte zu sagen. Dann konnte er Sirius helfen! Aber was, wenn das eigentlich gar nicht stimmte und Sirius gar nicht in Gefahr war! Diese fremde Macht in meinemKopf... "Tatze? Was meint er damit? Was ist versteckt? Was redet er da bloß, Snape?", wollte Umbridge sogleich wissen. Snape drehte sich wieder um. "Keine Ahnung."
"Wie Sie wollen. Sie zwingen mich dazu, Potter. Da die Sicherheit des Ministeriums hier auf dem Spiel steht, lassen Sie mir buchstäblich keine Alternative. Der Crutiatus Fluch an Ihrer Schwester dürfte Ihre Zunge lockern." "Das ist illegal", warf Hermine sofort ein. Colin versuchte wieder, sich zu befreien. Ich riss meine Augen auf und blickte zu Harry, der mich genauso panisch ansah. "Was Cornelius nicht weiß, macht ihn nicht heiß." Umbridge zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf mich. Ich sah panisch zu Harry, der keine Ahnung zu haben schien, was er nun tun sollte.
"Sag's ihr, Harry!", rief Hermine mit einem Mal und wir alle blickten zu ihr. "Was soll er mir sagen?", hakte Umbridge nach. "Wenn du nicht sagen willst, wo sie ist, dann sag ich es." "Wo was ist?" "Dumbledores Geheimwaffe."
Umbridge verließ mit Harry und Hermine den Raum. Wir anderen wurden von den Slytherins festgehalten. Ich atmete erleichtert aus. Kein Folterfluch.
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Harry Potter und seine kleine Schwester 2
FanficDu ruhigen Jahre in Hogwarts sind vorbei und eine dunkle Zeit bricht an. Wird Luna es an der Seite ihres Bruders Harry, ihres Freundes Colin Creevey und ihrer besten Freundin Ginny Weasley schaffen, alle Herausforderungen zu meistern? (man sollte de...