Kapitel 43

529 24 0
                                    

Harry hielt sein Versprechen, jedoch verspätet. Er berichtete mir was er gehört hatte erst im Hogwartsexpress. Dafür hatte er mich extra aus meinem Abteil geholt und zu seinem geschleppt. Er wollte nicht, dass Ginny und Colin etwas erfuhren. Dafür aber Ron, der mit im Abteil saßen. Hermine stand wohl auf Kriegsfuß mit ihm, denn sie war nicht da. Ungläubig hörte ich mir alles an, was Harry erzählte. Das war einfach nur unglaublich, unfassbar, verdammt schlecht!

"Unbrechbarer Schwur. Genau das hat Snape gesagt?", hakte Ron nach. "Ja. Huntertprozentig. Wieso?" "Weil, einen unbrechbaren Schwur kann man nicht brechen." "Ja, genau das sagt das Wort doch schon aus", meinte ich und blickte verwirrt zu Ron. "Aber das verstehe ich nicht. Man ey." Ich folgte Rons Blick. Da war wieder dieses Mädchen. Mittlerweile wusste ich, dass sie Lavender Brown hieß. Sie hauchte auf die Abteiltür und malte ein Herz darauf, in das sie R+L schrieb. Verstört blickte ich zu Harry. "Also so hab ich mich nie benommen", sagte ich und Harry lachte auf. "Zum Glück", grinste er.

"Süß, Ron", kommentierte Harry, als Lavender endlich weg war. "Die will nur knutschen. Von früh bis spät. Meine Lippen hängen schon in Fetzen." "Danke, das wollte ich jetzt eigentlich nicht wissen", murmelte ich und schüttelte mich kurz. Mit einem Mal tauchte Hermine vor der Tür auf. Sie blieb kurz stehen, sah das Herz und lief weiter. Oh man.

"Also was passiert denn dann, wenn man einen unbrechbaren Schwur bricht?", lenkte Harry die Aufmerksamkeit wieder auf das eigentliche Thema. "Man stirbt." "Was?", rief ich aus. "Das heißt, wenn Snape Draco nicht mehr beschützt, egal ob absichtlich oder unabsichtlich, dass er dann stirbt?" Ron nickte und ich schluckte schwer.

Die Weihnachtsferien verbrachten wir im Fuchsbau. Mein Herz schmerzte bei der Erinnerung daran, warum wir nicht mehr alle gemeinsam im Grimmauldplatz feierten. Es schmerzte so sehr, dass es mir kurz die Luft zum Atmen nahm und ich mich auf dem Tisch abstützen musste, auf dem ein kleiner Weihnachtsmann auf dem Kuchen Schlittschuh fuhr. "Hey Luna." "Alles ok?" "Du siehst so blass aus?", fragten Fred und George und ich musste leicht grinsen. Ich war verdammt froh die beiden wiederzusehen. Sie waren fröhlich und witzig wie eh und jeh. "Es geht schon", murmelte ich. "Schau mal, wir haben Zauberkracher", riefen beide aus und begannen an einer Art Papierrolle zu ziehen. Als das Papier riss, gab es einen kleinen Kracher und Konfetti flog durch die Luft. Ein paar Bonbons fielen auf den Boden. "Tadaa", riefen beide und zogen mich gleichzeitig in eine Umarmung.

Ich blickte kurz ins Nebenzimmer, in dem sich Harry mit Remus, Tonks und Arthur beriet. Aber ich wollte davon lieber Abstand halten, also ignorierte ich das mal lautere mal leisere Gerede. Es ging bestimmt um Malfoy und Snape und das brauchte ich nun wirklich nicht. Nicht an Weihnachten. Ich vermisste Colin. Mein Herz schmerzte weil Sirius nicht hier war.

Ich blickte wieder in den Raum. Harry und Ginny saßen alleine auf dem Sofa und sie bot ihm Kekse an. Ron machte sich mit einem weiteren Tablet auf in den Raum. Ich hielt ihn schnell am Ärmel fest was dazu führte, dass er seine Minipasteten fast verlor. "Was soll das denn?" "Lass den beiden ihre Zweisamkeit." "Hä?" Ron blickte von mir zu Harry und Ginny und wieder zurück. "Vielleicht verstehst du es ja mal irgendwann, Ron. Und jetzt mach was ich sage und lass die beiden in Ruhe." Vollkommen verwirrt lief Ron zurück in die Küche. "Ron, Schätzchen. Solltest du die Pasteten nicht ins Wohnzimmer bringen?", hörte ich Molly fragen. "Luna hat es mir verboten", war Rons Antwort. Ich musste leicht schmunzeln und beobachtete noch kurz Harry und Ginny, ehe ich mich abwandte und zum bestimmt zehnten Mal Colins heutigen Brief las.

Harry Potter und seine kleine Schwester 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt