Kapitel 25

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Ich schlenderte nachdenklich durch die Außengänge von Hogwarts. Hätten wir Dumbledores Armee überhaupt gründen sollen? Zumindest hätten wir sie anders nennen sollen, dann wäre Dumbledore jetzt nicht weg und hätte keine Probleme wegen uns. Vielleicht....

Plötzlich zog mich jemand am Arm in einen weiteren Gang. Mein Herz klopfte schnell und ich wollte nach meinem Zauberstab greifen, bemerkte aber, dass ich ihn im Gemeinschaftsraum vergessen hatte. "Luna." Mein Herz beruhigte sich wieder. "Hagrid! Sag mal, spinnst du? Du hast mich fast zu Tode erschreckt!" "'Tschuldigung, war nich' meine Absicht. Aber ich muss dir und den anderen was zeigen. Weißt du, wo sie stecken?" "Ne, kein Schimmer." Hagrid lief los und ich folgte ihm schnell. Vor einer Ecke blieb er stehen und zischte ein "Psht." "Hagrid?", erkannte ich Harrys Stimme.

Hagrid führte uns ohne ein Wort zu sagen in den verbotenen Wald. Ich klammerte mich an Harrys Hand fest und blickte mich aufmerksam um. Mit diesem Wald verband ich nichts Gutes. "Habt ihr eine Ahnung, wo er uns hinführt?", fragte Ron und blickte sich aufmerksam um, als erwartete er, jeden Augenblick von einer Riesenspinne angegriffen zu werden. Man konnte es ihm nicht verübeln, nach dem, was in seinem zweiten Jahr - meinem ersten - geschehen war. Erneut fragte ich mich, warum wir hier umher liefen. Ich hätte einfach im Gemeinschaftsraum bleiben und Hausarbeiten machen sollen.

"Hagrid, wieso kannst du es uns nicht sagen?", wollte Harry wissen und stolperte dabei über eine Wurzel. Ich zog schnell an seinem Arm und verhinderte so, dass er auf dem Boden landete. Mein Bruder rappelte sich wieder auf und tat so, als sei nichts gewesen.

Mit einem Mal wurden Rufe laut und Hufgetrappel schoss an uns vorbei. Hagrid blieb stehen. Vor uns donnerten die Zentauren durch das Unterholz. "So aufgebracht habe ich die Zentauren noch nie erlebt. Und die sind schon gefährlich, wenn sie gut drauf sind. Wenn das Ministerium ihr Revier noch kleiner macht, dann gibt es einen kompletten Aufstand. So viel ist klar", brummte Hagrid vor sich hin.

"Hagrid, was ist eigentlich los?", wollte Hermine wissen. Ja, das wüsste ich aber auch mal gerne! "'Tschuldigt, dass ich so geheimnisvoll bin, ihr vier. Ich würde euch damit ja gar nicht belasten, aber jetzt wo Dumbledore nicht da ist, da rechne ich Tag für Tag mit einem Rausschmiss." "Das werde ich nicht zulassen!", rief ich dazwischen und zerquetschte wütend Harrys Hand. Hagrid schmunzelte leicht. "Du hast ein gutes Herz, Luna. Aber es is' besser, wenn du dich von Umbridge fernhältst und sie nich' gegen dich aufbringst. Außerdem muss ich euch von jemandem erzählen, bevor ich gehe."

Vor uns erhob sich plötzlich ein Riese und wir stolperten zurück. "Robie! Hier unten, du großes Dummerchen", rief Hagrid. Was? Harry zog mich im letzten Moment nach unten, als der Riese seine großen Pranken über unseren Köpfen zusammenschlug. "Och, Robie. Hab dir Besuch mitgebracht." Der Riese blickte uns an und rannte mit einem Mal auf uns vier zu. Wir stolperten weiter zurück und ich klammerte mich an Harrys Arm fest. Der Riese wurde aber rechtzeitig von einer Kette um seine Hüften zurückgehalten. Puh.

"Ich konnte ihn nicht einfach alleine lassen, weil er mein Bruder ist", erklärte Hagrid. "Krass", hauchte Ron. "Naja, eigentlich Halbbruder. Er ist vollkommen harmlos. Er tut euch nichts. Er ist nur etwas übermütig." Das waren bei Hagrid alle Monster. Nur etwas übermütig.

Hermine stolperte nach hinten und plötzlich griff der Riese nach ihr und nahm sie hoch. "Hermine!", kreischte ich. "Rob, sowas macht man nicht", wies Hagrid ihn zurecht. "Hagrid, unternimm was!", zischte Ron. "Das hatten wir doch schon. Du sollst nicht zupacken, oder? Das ist deine neue Freundin Hermine", versuchte es Hagrid weiter. Ron unterdessen schlug Rob einen Ast gegen sein Bein, was reichlich wenig bewirkte. "Rob, lass mich sofort runter!", rief Hermine nun mit ausgestrecktem Zeigefinger. Ich trat einen Schritt vor und machte es ihr nach. "Rob, lass sie sofort runter!"

Rob blickte zwischen uns beiden hin und her und setzte Hermine wieder auf dem Boden ab. "Alles gut?", erkundigte sich Ron. "Es war nichts. Naja, er braucht nur eine feste Hand", erwiderte Hermine. "Ich glaub du hast einen neuen Verehrer", flüsterte Harry. "Du hältst dich schön fern von ihr, hörst du?", befahl Ron. Rob, der sich weggedreht hatte, wandte sich nun wieder uns zu. In der Hand hatte er einen Fahrradlenker, bei dem er einmal mit der Klingel klingelte. Dann reichte er ihn Hermine. Diese überlegte kurz, ehe auch sie mit der Klingel klingelte. Rob schien damit sehr glücklich zu sein.  

"Sein Essen besorgt er sich schon. Wenn ich weg bin, braucht er vor allem Gesellschaft. Ihr seht doch mal nach ihm, oder? Außer mir hat er ja keine Familie mehr", erklärte Hagrid. Harry neben mir schluckte und nickte. Als wir wieder aus dem Wald rauskamen, atmete ich erleichtert auf. 

Harry Potter und seine kleine Schwester 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt