Kapitel 18

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Wieder einmal gab es einen neuen Erlass. Alle Schüler haben sich wegen Verdachts auf illegale Aktivitäten einer Befragung zu unterziehen. Die Befragungen begannen auch noch am selben Tag. Harry, unsere Freunde und ich selbst blieben vorerst verschont, was mich doch recht wunderte. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Umbridge uns zuerst verhören würde.

Das Training machte ebenfalls Fortschritte. Nur Neville hatte den Bogen noch nicht so recht raus. Harry stand die meiste Zeit bei ihm und gab ihm Tipps. Ich lief durch die anderen Schüler und verbesserte hier und da eine Haltung oder einen Spruch. Es war wirklich erstaunlich, dass alle meinen Bruder und mich als ihre Lehrer akzeptierten. Aber sie hatten den Ernst der Lage wohl begriffen.

"Super Hermine! Aber nicht ablenken lassen", grinste ich und beobachtete noch kurz ihren Schwebezauber, auf dem Colins Bruder Dennis schwebte. Im Augenwinkel sah ich Harry bei Cho, die Nigel in der Luft hielt. Er legte seine Hand auf ihre und kam ihr so ganz nahe. Cho ließ sich ablenken und Nigel fiel mit einem Aufschrei wieder auf den Boden. "Harry, kommst du mal?", rief ich durch den Raum. Mit Verzögerung reagierte Gerufener endlich und kam zu mir. "Ginny hat den Zauber noch nicht ganz raus. Hilfst du ihr bitte?" "Warum machst du das nicht?" "Weil, ähm..." "Weil sie mir helfen muss", sprang Colin mir von der Seite bei und zog mich an meiner Hüfte mit sich. "Genau", grinste ich und als Harry sich abwandte, hauchte ich Colin einen schnellen Kuss auf die Wange. "Gern geschehen", sagte dieser und grinste wie ein Idiot. Schmunzelnd beobachtete ich Harry, der nun Ginny wie zuvor Cho half. Zufrieden wandte ich mich wieder Colin zu. "Dann lass mich mal schweben, mein Held." "Nichts lieber als das", schmunzelte Colin und kurz darauf schebte ich schon in der Luft.

Fred und George hatten es sich zur Aufgabe gemacht ihre übelsten und ungetesteten Nasch- und Schwänzleckereien Filch unterzujubeln. So bastelten sie mit Ginnys und meiner Hilfe eine rosa Herzchenschachtel, packten alle ihre Pralinen rein und schlossen sie mit einer noch pinkeren Schleife. "Hat doch jeder gesehen, dass Filch was für die Alte übrig hat", grinste Fred. "Also schenken wir ihm mal einen kleinen Hoffnungsschimmer", lachte George. Ich begleitete die beiden. Wir warteten, bis Filch kurz verschwand, dann huschte ich los und die beiden Zwillinge standen Wache. Ich platzierte die Pralinenschachtel auf dem Tisch neben Filchs Stuhl und rannte wieder zurück zu den beiden. Grinsend warteten wir, bis Filch wiederkam. Er untersuchte die Schachtel und die Pralinen genau und aß dann eine. Kaum hatte er sie geschluckt, bekam er lauter riesige und rote eiternde Pickel. Unser Lachen unterdrückend und vor uns hin kichernd liefen wir wieder zurück in den Gemeinschaftsraum. Hinter uns konnten wir Filch fluchen hören. Die nächsten Tage ließ er sich kaum blicken.

Während Umbridge ein Inquisitionskommando gründete, lernten die anderen wirklich einiges dazu. Ohne überheblich klingen zu wollen, aber Harry und ich waren einfach die besten Lehrer. Abgesehen von Onkel Remus natürlich. Sogar Nigel, der noch in eine der unteren Klassen ging, konnte bald Schrumpfzauber und allerhand andere Verteidigungszauber. Harry hatte Begeisterung daran gefunden jede Stunde irgendwelche Motivationsreden zu halten und die anderen hatten ihren Spaß daran, das Inquisitionskommando, das ausschließlich aus Slytherins bestand, gegen die Wand laufen zu lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Sogar Neville hatte es irgendwann geschafft, sich ein paar Zauber anzueignen. Den größten Knaller allerdings brachte Ginny. Als alle in einem Kreis standen - außer Harry und ich, versteht sich - brachte sie einen einwandfreien Reductio zu Stande. Nicht nur ich war beeindruckt von dieser Leistung. Die Blechbüchse zerfiel zu Staub und leises Getuschel brach los. 

Harry Potter und seine kleine Schwester 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt