"Na mein Schatz, du willst doch auch ein kleines Geschwisterchen oder?", klingt die ruhige Stimme meiner Mutter an mein Ohr. "Nein!", höre ich mich selbst als Kind rufen. "Philipp mein Herz, du wirst immer unsere Nummer Eins bleiben", legen sich die Arme meiner Eltern um mich. "Versprochen?", sage ich weinerlich. "Versprochen!", wiederholt mein Vater mit kräftiger Stimme.
Das Bild vor meinen Augen verschwindet und ein neues verschwommenes entsteht. Eine dunkle Stimme ängstig mich und meine Mutter beginnt zu weinen. "Mama warum weinst du?", meine zierlichen Finger umschließen ihre Hand. "Mama!", rufe ich panisch und meine Stimme hallt laut immer wieder durch meinem Kopf. "Mama!"
Wieder verschwindet alles, lautes Geschrei."Verschwinde doch! Ich komm auch allein mit einem kranken Kind klar!", schreit meine Mutter heißer. Ich sehe mich zusammen gekauert auf einer Treppe sitzen. Tränen laufen mir über das kleine Kindergesicht. "Duu Phil, warum schreien Mama und Papa?",holt mich ein nuscheln aus meiner Angst. Die kleine Zoe mit ihren hübschen blonden langen Haaren sieht mich mit großen traurigen Augen an. Ihre Augen sind wie das weite blaue Meer, so unendlich. Sie trägt ihren Schlafanzug mit dem Teddy Muster und zwischen den Lippen, das Ohr ihres kuschel Hasen. "Geh wieder ins Bett!", sage ich zitternd und schließe sie in meine Arme.
Schweiß gebadet wache ich auf. Mein Gesicht ist von den getrockneten Tränen ganz verklebt und mein Puls rast. Immer wieder und wieder verfolgen mich diese Alpträume. Nachts liege ich oft wach, aus Angst vorm einschlafen, doch man kann nicht ewig wach bleiben. Zu oft habe ich es versucht und jedesmal haben sie mich eingeholt. Zoe, meine kleine Schwester, ich liebe dich, laufen wieder frische Tränen über meine Wangen. Die schönen Bilder unserer Kindheit, werden genau wie sie, von der Krankheit aufgefressen. Meine heile Welt ist bei ihrer Geburt zerbrochen, dennoch ist sie der wichtigste Mensch auf der Welt für mich. Ihr Lächeln, wenn die Sonne auf ihre goldenen Haare gefallen ist. Nie lässt sie sich etwas anmerken, auch jetzt nicht, wo all das goldene Haar lange verschwunden ist. Ich bin ihr großer Bruder, ich sollte der starke sein! 'Ich hab dich so lieb, Phil', hallt ihre Kinderstimme durch meinen Kopf. Zusammen gekauert sitze ich auf meinem Bett. "Ich dich auch Zoe, es tut mir so Leid!", hauche ich in mein einsames Zimmer. Wenn sie jemand geschubst hat und sie sich das Knie aufgeschlagen hat, konnte ich ein großer Bruder für sie sein, aber gegen den Krebs komme ich nicht an. Sie ist so viel stärker als ich es bin. Ich legen den Kopf in meine Knie und weine in meine Arme. "Zoe, ich würde dir alles geben, wenn ich nur könnte", wimmere ich. Unser Blut ist so gleich und doch zu verschieden. Das sie in mein Leben getreten ist, ist wie der Anfang vom Ende. Das Versprechen meiner Eltern ist spätestens als die Diagnose Leukämie für Zoe gestellt worden ist, hinfällig geworden, aber mir ist alles recht, wenn ihr nur geholfen werden kann. Auch das mein feiger Vater uns einfach im Stich gelassen hat, als wir ihn am meisten gebraucht hätten. "Es tut mir so Leid", wiederhole ich nochmal meine Worte.
Völlig erschöpft falle ich in einen Traumlosen Schlaf, dass ist das Beste was mir zur Zeit passieren kann.
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Doch...keine Liebe? Boy x Boy, boyxboy, yaoi, boyslove
Romance"Doch er, war so unerreichbar wie die Sterne selbst" Phil hat es nicht immer leicht, aber als Mark in sein Leben tritt verändert sich einfach alles. Die Zuneigung zu diesem Mann wächst ins unermessliche. Kann diese Liebe ewig bestehen, oder findet P...