Kapitel 4: Sand unter den Füßen!

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"Das geht schon irgendwie!", sage ich zuversichtlich und da fällt mir eine ganz besondere Schwester ein.

Ich trete auf den Flur und suche nach der Krankenschwester, welche oft mit uns zusammen gesessen hat. Wie heißt sie noch gleich... ah Marry. Ich habe Glück und sie hat sogar Dienst. "Schwester Marry, kann ich sie kurz sprechen?", frage ich sie hoffnungsvoll und sie sieht mich wie immer freundlich an. "Natürlich, wie kann ich dir helfen Phil?" "Ich habe ein bitte...", ich überlege kurz, doch dann frage ich gerade heraus: "ich würde gerne mit Zoe ans Meer fahren, nur einen Tag!" Sie sieht mich mit großen Augen an. "Phil, du weißt, dass das nicht geht. Sie braucht dauerhafte Betreuung, falls ihre Organe wieder ohne Vorwarnung versagen", entschuldigt sie sich. "Und außerdem ist es gegen die Krankenhaus Vorschrift" So schnell gebe ich diesmal nicht auf. "Aber Marry, vielleicht ist es das letzte mal das sie das Meer sehen kann!", bei diesen Worten kommen mir selbst bereits die Tränen, weil es einfach die Wahrheit ist. "Es geht nicht!", sagt sie dann streng und geht weiter. Wieder mal fühle ich mich alleine, obwohl diesmal alles voll mit Leuten ist...

"Und können wir?", will meine Schwester  aufgeregt wissen. Ich schüttel nur den Kopf. "Ist schon Okay...", sagt sie dann mit brüchiger Stimme "ich hab es ja schon vorher gewusst" Dann lächelte sie wieder: "aber es war ja schon ein Abenteuer nur daran zu denken" Mein Herz brennt als sie das so fröhlich sagt "Hör auf damit!", sage ich unerwartet Laut. Zoe zuckt zusammen und das Lächeln verschwindet aus ihren zierlichen Zügen. "Du kannst nicht immer nur die Starke sein, du kannst auch mal sauer auf mich sein, mich anschreien und hassen...",  flüstere ich dann schon wieder in den Raum und meine Augen beginnen, wie mein Herz, vor Schmerz zu brennen. "Aber das tue ich nicht, Phil, ich könnte dich niemals Hassen...", sagt sie eben so leise und ohne lächeln. "Aber ich tue es...", gebe ich zu. Ich bin einfach zu nichts in der Lage.

Am nächsten Morgen schleppe ich eine große Wanne in das Zimmer meiner Schwester. "Phil, was machst du da?", fragt Zoe verwirrt, als ich diesmal ohne mein Ritual in die Tür platze. "Na nach was siehts den aus? Wenn du nicht zum Meer kannst, kommt es eben zu dir!", sage ich erschöpft von der Last des Wassers. Aus dem Rucksack streue ich Sand auf den Zimmerboden, um die Wanne herum. "Noch etwas Salz und Wind, dann ist es Perfekt!" Dabei schalte ich den Ventilator an und streue normales Kochsalz ins Wasser. Zoe bekommt sich vor lachen nicht mehr ein: "Phil, du bist verrückt!" Das schönste an ihrem Lachen, sind die roten Wangen, die mir zeigen das immer noch etwas Blut in ihr steckt. "Wer ist hier verrückt? Ich halte nur mein versprechen!", antworte ich frech wie immer, dabei hebe ich Zoe aus dem Bett in den Sand. Sie spielt mit ihren Zehen in dem kleinen Sandberg, auf den ich ein paar Muscheln gestreut habe. "Hier am Strand ist es wirklich toll", sagt sie dann zufrieden. "Magst du noch ein cooles Beach Lied hören?", dabei greife ich schon nach der Gitarre. "Immer, ich liebe deine Musik!", schaukelt sie aufgeregt und klatscht in die Hände. Ich dunkle den Rolladen ab, als ob wir bei Nacht am Strand sitzen würden und beginne mein Lied. Zoe streckt ihre Füße in das salzige und sandige Wasser und hört mir zu, mit meinem Fuß schauckel ich an der Wanne und imitiere, den leichten Wellengang. Wenigsten eine kleine Freude konnte ich ihr machen...

Doch...keine Liebe? Boy x Boy, boyxboy, yaoi, boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt