"Ja?", sieht er mich genau an "den da", deutet er auf einen Mann, der eben noch mit einer jungen Frau an der Bar sahs. Ob es seine Freundin ist? Sie ist aufjedenfall jetzt weg und der sportlich gebaute Schwarzhaarige sitzt alleine vor seinem Bier. Ich will ihm erst vorschlagen einen anderen auszusuchen, jemand der vielleicht keinen Partner hat, aber noch weniger will ich diesem Abend kaputt machen und Mark einen Wunsch abschlagen. "Ich will das du diesen Mann fickst", haucht er mir, mit einem Kuss auf die Wange zu und sofort überzieht mich diese angenehme Gänsehaut die sein verlangendes Verhalten in mir auslöst. Mein Herz setzt eine Sekunde aus, als seine Zunge mein Kinn entlang fährt und an meinen Lippen stoppt, um sie dazwischen zu schieben. Sein immer süßer Geschmack löst sich aus mir und er sieht zu dem Mann den er ausgewählt hat. "Ich warte zu Hause auf euch", lässt er mich mit Chiara alleine zurück in der Bar.
Ehe ich mich versehe, stehe ich nun hier und sehe immer noch auf die grüne Tür, durch die Mark vor einigen Augenblicken einfach verschwunden ist. Wie soll ich denn den fremden Mann zu uns nach Hause bekommen? Meine Finger gleiten in Chiaras Fell, als ich darüber nachdenke, wie man einen Mann zum Sex einlädt, ohne das dieser gleich flüchtet oder die Polizei ruft. Man Mark! Presse ich den Kiefer feste aufeinander, sodass mich ein stechender Schmerz durchzieht. Mein erhöhter Puls treibt mir den Schweiß auf die Strin, als ich immer wieder zu dem Schwarzhaarigen sehe, dessen Glas sich von Minute zu Minute weiter leert. Was wenn er verschwindet, bevor ich ihn überhaupt angesprochen habe? Panik steigt in mir auf und ich fühle mich unwohl in meiner Position. Selbstbewusst, du weißt was du willst Phil! Rede ich mir selbst gut zu und klopfe Chiara zuversichtlich gegen die Flanke, als meine Schritte sich langsam auf mein Ziel zu bewegen.
"Hey...", ist das erste was ich hervorbringe, wobei ich mich angespannt an die Bar wende. Welch ein Meisterwerk Phil... diese Wortwahl, dieser Ausdruck und vorallem diese Kreativität! Ich sehe ihn schon sein Bier leeren und verschwinden, sag was! Trommelt es wieder in meinen Gedanken, doch ich weiß einfach nicht was ich sagen soll. Aus dem Augenwinkeln sehe ich zu dem Mann, seine Finger verkrampfen sich um das Glas und sein Blick ist auf das dunkle abgetrage Holz des Tresen gerichtet. Irgendwie sieht er verletzt aus, gebrochen. Ich drehe mich zu ihm und will gerade etwas sagen, da springt Chiara an mir hoch und will sich Liebe abgreifen. Sofort muss ich lächeln und greife in das lange Fell von meiner Kleinen, um sie hinter den Ohren zu wuscheln. "Einen schönen Hund haben sie", spricht der traurig wirkende Mann auf einmal mit mir, ohne auch nur den Blick zu heben. "Sie heißt Chiara", sehe ich immer noch zu ihr und setze sie dann neben mich. "Sind sie ganz alleine hier?", drehe ich mich auch wieder zu Lou und bestelle ebenfalls ein Weizenbier. "Jetzt ja", höre ich die schmerzlich klingende Stimme des Dunkelhaarigen. "Ich bin Phil, darf ich sie zu einem weiteren Glas einladen?", deute ich auf sein fast leeres Getränk. "Ich... weiß nicht, vielleicht sollte ich doch besser einfach gehen", schenkt er mir ein kurzes gespieltes Lächeln und seine dunkel grünen Augen treffen kurz meinen Blick. "Ich hab deine Freundin eben gesehen...", schiebe ich ihm mein unangefangenes Bier zu und bestelle mir selbst ein neues. "Sie hat dich nicht verdient, wenn sie dich einfach so hier hocken lässt", stoße ich aufmunternd gegen sein Bier. "Exfreundin... und Michi", sieht er mich dann das erste mal richtig an. "Freut mich dich kennen zu lernen Michi", grinse ich ihn dann freundlich an und nehme einen großen Schluck der Schaumkrone. "Magst du drüber reden?", lasse ich Chiara auf meinen Schoß springen und winke mit ihrer Pfote Michi zu. Dieser muss sofort Lachen und fährt mit der Hand über ihr glänzendes Fell. "Ich wollte auch immer so einen Hund", will er offenbar nicht darüber reden, doch Chiara scheint ihm zu gefallen. "Ich wollte eigentlich gar keinen Hund", gebe ich dann zu und kratze mich mit schiefen Lächeln hinter dem Kopf. "Mein Freund hat sie ausgesucht und jetzt...", lege ich sie wie ein Baby in die Arme: "...Liebe ich diese freche Ratte!" "Oh mein Gott der arme Hund kotz gleich", lacht Michi, als er sieht wie ich den Hund quäle, ohne dass es ihn stört. Als er so Lacht, tut mir mein Vorhaben plötzlich leid und ich sehe auf mein fast leeres Bier. Ich werde Mark sagen müssen, dass ich ihn leider nicht mitgebracht habe, beschließe ich in Gedanken und trinke den letzten Schluckt aus. Ich bringe es einfach nicht über das Herz diesen verletzten Mann für unsere Sexspiele zu mißbrauchen. "Also Michi, wir sehen uns bestimmt noch mal", will ich mich von dem etwas kleinern verabschieden. "Gehts du schon?", verzieht er dann angeschlagen das Gesicht, als würden seine Sorgen eben einen kurzen Moment verschwunden gewesen sein. "Ich wollte...", hätte ich fast einfach ausgeblaudert, was ich ihm für ein Angebot unterbreiten wollte, halte mich aber im letzten Moment zurück. "Ja, ich wollte eigentlich nach hause gehen, mein Freund ist schon vorgegangen und wartet auf mich", sehe ich ihm in sein schmerzverzogenes Gesicht. "Du bist Schwul oder?", raunt er mir direkt zu und seine Frage ist mir plötzlich unangenehm. Ja ich habe einen Freund und ja ich stehe zu meinem Freund, aber damit anfreunden, das ich prinzipiell Schwul bin, kann ich mich irgendwie nicht. Dennoch antworte ich ihm mit einem sanfen: "Ja.. irgendwie schon"
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Doch...keine Liebe? Boy x Boy, boyxboy, yaoi, boyslove
Romance"Doch er, war so unerreichbar wie die Sterne selbst" Phil hat es nicht immer leicht, aber als Mark in sein Leben tritt verändert sich einfach alles. Die Zuneigung zu diesem Mann wächst ins unermessliche. Kann diese Liebe ewig bestehen, oder findet P...