Kapitel 7: Leeres Zimmer!

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Es ist bereits Mittag, als ich an diesem Montagmorgen aufstehe. Seit langen ist es die erste Nacht gewesen, beziehungsweise der erste Morgen, an welchem ich nicht mit verheutlen Augen aufgewacht bin, sondern der Tag gestern, hat mir wieder etwas Hoffnung gegeben, dass wir irgendwann wieder ein normales Leben führen können. Nur ihre Worte hatten immer einen bitteren bei Geschmack.

Mit recht guter Laune fahre ich ins Krankenhaus zu Zoe, heute mal wieder ohne Ritual. "Morgen Zoelein..." sage ich leise beim eintreten in die Tür, doch es kommt keine Antwort. "Zoe?, ich schaue in ihrem Bett nach, doch es ist leer, in meiner Stimme klingt leichte Panik mit und sofort suche ich eine der Schwestern auf, um zu erfahren was mit Zoe ist. Immer ist sie in ihrem Zimmer und wenn irgendwas an Untersuchungen ansteht, bin ich immer informiert. "Hallo, wo ist meine Schwester?!", panik steht mir bereits in den Augen, aber selbst wenn ihr etwas zugestoßen wäre, hätten sie mich doch rufen müssen...

"Wir haben einen Spender!", ruft Marry dann schon von weitem. "Was?!", ich kann meinen Ohren nicht trauen. "Einen Spender?!", frage ich noch mal um sicher zu gehen. In mir tobt gerade die Party des Jahrhunderts. "Wo sind sie, ich muss die Person kennen lernen, die meiner Schwester das Leben rettet!", meine Stimme ist so überschwänglich, dass es fast schon unnatürlich ist. Ich komme in den kleinen Raum in dem meine Schwester liegt. Ein junger Mann mit weißblonden Haaren und von zierlicher Statur sitzt in dem breiten Sessel neben ihr. Seine Augen strahlen eine gewisse Kälte aus, doch sein Gesicht ist so Engelsgleich, anders könnte man es nicht benennen. Irgendwie habe ich mir den Spender für meine Schwester anders vorgestellt, aber die freude darüber, dass endlich ein passender Blutspender gefunden wurde lässt mich alles andere ausblenden. "Phil! Das ist Mark, er ist mein Spender!", freut sich Zoe und lächelt mir entgegen. Doch bevor ich mich bei ihm bedanken kann, steht er auf und geht. "Ich werde jetzt ja nicht mehr gebraucht", sagt er irgendwie desinteressiert und verschwindet aus dem Zimmer ohne mich auch nur zu begrüßen. Ich sehe Zoe für einen kleinen Moment verdutzt an, bist die freude über meine Verwunderung siegt. Wie kleine Kinder kreischen wir zusammen auf dem Bett herum. "Es ist so unendlich toll, das wir endlich einen Spender haben!", drücke ich meine kleine feste. "Warum wusste ich davon nichts?", frage ich sie mit einem etwas vorwurfsvollen Ton. "Er hat sich erst jetzt dafür entschieden, ich wusste es auch noch nicht, aber jetzt wird wieder alles Gut Phil, ich werde wieder Gesund!", dabei strahlen ihre Augen und ich spüre wie meine Wangen feucht werden. Meine nächtlichen Alpträume werden nun endlich ein Ende finden.

Ein Arzt kommt rein und schließt Zoe an so ein merkwürdiges Gerät an. "Wie funktioniert das jetzt?", frage ich interessiert und beobachte ihn. "Wir haben in dem Blut des Spenders die weißen Blutkörper erhöht, welche wir jetzt in Zoes Blut abgeben. Sie werden selbstständig den Weg ins Knochenmark finden", erklärt mir der Arzt ganz sachlich: "Es ist nicht mehr nötig, über das Becke an das Knochenmark zu gelangen, so hat es viel weniger Risiken" ich nicke wieder zustimmend. Der Arzt lächelt uns an: "Wenn alles Klappt, ist sie in ein paar Monaten hier komplett draußen!", motiviert er uns, bevor er das Zimmer wieder verlässt. "Hast du das eben gehört?!", drehe ich mich aufgeregt zu Zoe, welche mich nur breit angrinst und heftig nickt. "Jaaa, ich freu mich so Phil!"

Doch...keine Liebe? Boy x Boy, boyxboy, yaoi, boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt