Angestrengt raffe ich mich auf und betätige die Spülung. Wie krank muss man bitte sein, sich sowas auszudenken, beziehungsweise es dann auch noch in die Tat umzusetzen? Noch leicht benommen ziehe ich mein Handy aus der Tasche und Tippe erneut die Nummer der Polizei und bestelle sie zu uns.
In der Zeit, in der die Polizei auf sich warten lässt, gehe ich zurück zu Mark in die Küche. Ich versuche meinen Blick nicht auf das Bett zurichten, auf welchem die blutverschmierten Pferdepenise liegen. Es sieht so aus als hätte man sie einfach abgerissen, den das Gewebe sieht eher ausgefranzt aus und besitzt keinen glatten Schnitt. Allein bei dem Gedanken daran wird mir wieder übel. Wie als hätte man das Pferd, oder besser die Pferde, hier geschlachtet, klebt überall das bereits geronnene Blut an der Wand und der leicht metallische Geruch, löst in mir erneut das Würgegefühl hervor. Ein großes Herz aus, ich würde sagen einem Darm, liegt um einen der Pferdepenise, welcher in ein, am Hintern aufgerissenes Babypüppchen gesteckt wurde. Weitere Körperteile, die in meinem Schlafzimmer liegen sind Hoden auf meinem ehemals weißem Kissen, aber um den ganzen einen Hauch von Romantik zu verleihen, wurden glitzernde Herzen und Rosenblätter auf dem Schlachtfeld verteilt.
Das Mark sich bei dieses Anblick nicht ebenfalls übergeben musste wundert mich. "Ist alles Klar bei dir?" Ich nehme meinen Freund tröstend in den Arm: "die Polizei kommt gleich", flüstere ich sanft, doch ich glaube ihn nimmt es weniger mit als mich. Mark löst sich aus meinem Arm und dreht sich gleichgültig einen riesigen Lolli auf. "Das du jetzt überhaupt an essen denken kannst",sehe ich ihn etwas perplex an, denn mein Magen fühlt sich immer noch gereizt an. Er zuckt nur mit den Schultern und setzt sich mitten ins Chaos, zwischen die Scherben.
Ich will ihn aus dem zersprungenden Glas holen, aber dann Klingelt schon die Polizei und ich öffne ihnen die Tür. Wieder die beiden Beamten vom letzten mal, doch diesmal scherzt der junge Mann nicht, als er unsere Wohnung sieht. "Dürfen wir eintretten?", sagt er im ernsten Tonfall und ich erwidere nur mit einem nicken. Die beiden Begrüßen Mark ebenfalls mit einem kurzen: "Guten Tag", und sehen sich in meinen vier Wänden um. "Da meint es jemand wirklich ernst mit ihnen", bestätigt der Beamte das unübersehbare und will in Richtung Schlafzimmer gehen "warten sie.. ", sage ich schnell "vielleicht sollten sie wissen, dass es da aussieht wie nach einem Massaker!", warne ich die beiden vor. Beide nicken bestätigend und gehen durch die Tür. Nach kurzer Zeit kommt die junge Frau blass aus unserem Schlafzimmer. "Es gibt wirkliche kranke Menschen..", flüstert sie vor sich hin und versucht ihre Haltung wieder zu erlangen. Der Polizist kommt ebenfalls etwas blass mit einer Kamera in der Hand aus dem Zimmer. Er atmet einmal tief durch und kommt dann zu uns.
"Wir werden ihre Wohnung für ein paar Tage sperren müssen, also sollten sie sich ein Hotelzimmer nehmen..", beginnt er dann und man kann ihm den Ekel ansehen. "Versuchen sie sich einige schöne Tage zu machen, wir melden uns bei ihnen sobald wir hier fertig sind und die Tierteile beseitigt haben" Dankend nicke ich wieder nur und strecke meine Hand zu Mark aus. "Und noch was, denken sie doch mal über ein Überwachungssystem nach, oder ähnliches. Das schreckt viele schon von weitem ab", gibt er uns noch auf den Weg, nachdem wir den ganzen Papierkram ausgefüllt haben.
Kostenloser Urlaub, wenn man es so nennen kann, sollte uns doch eigentlich etwas aufheitern, doch nach Spaß haben, ist mir alles andere als zu mute. Wir checken in das Hotel ein und gehen gemeinsam eine Kleinigkeit essen. Mark will unbedingt in der Hauseigenenkonditorei den Kuchen probieren. Er nimmt sich drei Kuchenstücke und beginnt zu essen. Ich sehe ihm dabei nur zu, wie er genüsslich erst die Sahne von der Torte kratzt, dann den in Kirschwasser getauchten Boden isst. "Was hälst du von der Idee mit der Kamera?", frage ich Mark immer noch beobachtend. Er ist wirklich selbst mit drei Kuchenstückern vor sich, einfach nur süßer als die Sahne selbst. "Hmm", antwortet dieser und steckt mir eine Kuchengabel in den Mund. Obwohl ich keinen Hunger habe, esse ich den Bissen und lächle Mark zu. "Also?", hake ich noch mal nach und lege meine Hand auf seine. Seine zarten weichen Finger kreuzen sich mit meinen und das Gefühl der Verbundenheit legt sich auf mein Herz. "Einen Hund", lächelt mein Freund mit etwas Puderzucker an der Wange und halb kauend. "Einen Hund?", sage ich etwas stutzig. "Der Polizist meinte doch sicher ein Überwachungssystem mit Kameras und keinen Hund", wiederhole ich nochmal die Worte des Beamten. Mark hingegen steht auf und schiebt mir ein halbes Stück seiner Torte entgegen. "Wir holen einen Hund", sagt er diesmal mit nachdruck und ich weiß das dieser Ton keine Diskussion zulässt. "Dann aber einen Wachhund", versuche ich raus zuhandeln und beginne Marks Reste zu essen. Dieser zuck erneut mit den Schultern: "mal sehen"
DU LIEST GERADE
Doch...keine Liebe? Boy x Boy, boyxboy, yaoi, boyslove
Romance"Doch er, war so unerreichbar wie die Sterne selbst" Phil hat es nicht immer leicht, aber als Mark in sein Leben tritt verändert sich einfach alles. Die Zuneigung zu diesem Mann wächst ins unermessliche. Kann diese Liebe ewig bestehen, oder findet P...