Kapitel 40: Erdbeerkuss!

838 72 8
                                    

"Ich Liebe dich doch auch..", meine Finger halten das kleine Stück Papier wie einen wertvollen zerbrechlichen Schatz. Wieso? Wieso musste das alles so kommen? Wieso durfte sie niemals so aufwachsen wie sie es verdient hat... ich versuche gar nicht mehr die Tränen zurückzuhalten, welche mitlerweile schon auf dem Tisch runde Tropfen hinterlassen, in denen sich das Sonnenlicht spiegelt. Durch die Sonne entstehten kleine Regenbogen, welche in meinen Tränen tanzen. Es tut mir leid, das ich schon wieder weine, obwohl ich doch nur weinen sollte, wenn ich glücklich bin. Doch es tut so weh, es tu weh zu wissen das du auch Angst hattest...

"Bist du das?", frage ich dann das eingerissene Bild in meiner Hand. "Spiegelst du dich gerade in all deinen Farben in meinen Tränen wieder?", lächel ich dann leicht, doch auf meiner Brust liegt der Druck, welcher die nächsten salzigen Tropfen über meine Wangen wandern lässt. Meine Arme verschränken sich auf der Tischplatte und ich lege mein Gesicht mit dem Bild und dem Brief darin ab. Das einzige Geräusch was man in meiner Wohnung jetzt noch vernimmt ist mein erbärmliches schlurzen, bis ich durch das klimpern eines Schlüsselbundes, wie so oft aus meinen Gedanken gerissen werde.

Ich hebe meinen Kopf nicht an, als Mark zu Tür herein kommt. Er wird mich wieder fertig machen.. wird sagen das ich ein schwächling bin und wird wieder seines Weges gehen, doch das ist mir gerade egal.. ich kann mich nicht für ihn zusammen nehmen, kann nicht aufhören zu weinen und ihm zeigen das ich stark geworden bin. Ich bin nicht so stark wie du Zoe, siehst du das? Ich bin wirklich erbärmlich, kein Wunder das Mark mich nicht als ebenwürdigen Partner an sieht. Das er wieder die ganze Nacht weg war und ich alleine hier geblieben bin. Wie immer.

Ich spüre wie Mark in die Küche kommt und mein Körper will mich zwingen mich aufzusetzten und so zu tun, als ob ich ein selbstbewusster starker Mann wäre, der ihm ebenwürdig ist, aber mein Geist schafft es einfach nicht die Gedanken an Zoe los zu lassen, aber was würde das auch bringen, er hätte es eh bemerkt.

Ich spüre die Bewegung in der nähe meines Kopfes und höre wie er etwas neben meinem Gesicht abstellt und den Raum verlässt um ins Schlafzimmer zu gehen. Es dauert einige Sekunden, bis ich den Blick hebe und mir doch wieder versuche die Tränen aus dem Gesicht zu streichen. Als meine Sicht wieder einigermaßen klar wird, erkenne ich, dass Mark mir einen neuen Bilderrahmen besorgt hat. Nicht einfach irgendeinen, sondern einen aufwändig gearbeiteten, mit breitem Rand. Er sieht sehr teuer und hochwertig aus, ob er deshalb weg war? Nur um mir diesen Rahmen zu kaufen? Meine Tränen versiegen, als sich auf meinen Lippen ein anzeichen von Lächeln entwickelt.

Ich nehme ein Stück Klebeband und repariere damit den Riss, welcher sich quer über das Gesicht von Zoe erstreckt, in dem ich es auf der Rückseite zusammen klebe. So sieht man es von vorne kaum noch, stelle ich zufrieden fest und ohne es wirklich zu merken habe ich aufgehört zu weinen. Ich Summe leise ein Lied vor mich her, während ich den Bilderrahmen mit dem Foto und dem Brief dahinter bestücke. Im Wohnzimmer stelle ich das Bild dann wieder an seinen üblichen Platz und betrachte es zufrieden. Es sieht noch viel schöner aus als vorher! Ich nehme meine Gitarre aus der Ecke im Zimmer und betrete das Schlafzimmer in welchem mein Freund mit einem Buch in der Hand auf dem Bett liegt und liest. In seinem Mund dreht er einen großen riesen Lutscher mit rotem Stiel. "Danke..", sage ich leise mit zufriedenem lächeln bei seinem süßem Anblick. "Der Rahmen ist wirklich sehr schön", füge ich an, als ich mich zu ihm auf das Bett setze und einige Takte für ihn und natürlich Zoe beginne zu spielen. "Er passt zur neuen Einrichtung", erklärt er kalt, doch ich schüttel leicht den Kopf, denn ich weiß genau, dass er weiß wieviel mir diese Geste bedeutet. Wieviel kraft sie mir gibt und das sie mir zeigt wie es wirklich in Mark aussieht. Dass ich ihm eben doch etwas zu bedeuten scheine und nicht einfach irgendein Spielzeug für ihn bin. "Ich Liebe dich Mark", hauche ich ihm zu, als ich ihm das Buch aus der Hand nehme und es auf dem Nachttisch ablege. "Ich habe dir doch noch etwas versprochen", flüstere ich glücklich mit der Gewissheit von ihm geliebt zu werden und ziehe ihm den großen Lolli zwischen den Lippen hervor, um den klebrigen Erdbeergeschmack von seinen Lippen zu küssen. Wie immer beginnt mein Körper in seiner Nähe Feuer zufangen und meine Gitarre muss wohl doch noch auf ihren Einsatz warten, denn die Funken welche dieses Feuer entfacht, brennen sich durch meine Adern und versprühen seine Leidenschaft in mir.

Doch...keine Liebe? Boy x Boy, boyxboy, yaoi, boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt