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Noch immer lastet der Tod meiner Mutter auf den Schultern

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Noch immer lastet der Tod meiner Mutter auf den Schultern.
Dieser Verlust machte mir zusätzlich zu schaffen, denn sie war immer da, wenn ich Liebeskummer hatte.

Hanma Shuji.. Was er wohl gerade macht?

Ich hob meinen Kopf und öffnete meine Augen wieder und blickte auf den großen Stapel Arbeit, den ich hier noch erledigen musste. Seufzend machte ich mich wieder an die Arbeit und unterschrieb einige Dokumente, während ich die anderen nur abheften musste. Zudem machte ich noch die Gehaltszettel fertig und als ich damit fertig war, klopfte es erneut an der Türe.
"Ja..?"
fragte ich und blickte zur Tür.

Ist er es?
Nachdem wir uns widergesehen hatten..

Doch es war nur James.
"Darf ich kurz stören?"
fragte er much und verbeugte sich leicht.
"Natürlich.. Was kann ich für dich tun?"
fragte ich ihn und lächelte ihn leicht an. Zwar meinte ich dies nicht wirklich ernst, aber ich wollte höflich sein.
"Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.. Hast du schon die Gehaltsabrechnung fertig?
Ich muss noch die Medikamente für meine Mutter holen, aber das Geld ist so knapp.."
sagte er leise und sein Kopf fiel nach vorne. Ich konnte zwar sein Gesicht nicht sehen, aber ich konnte deutlich die Verzweiflung in seiner Stimme hören.
Ich legte meinen Kopf schräg und suchte gleichzeitig bereits seinen Gehaltsscheck heraus. Danach packte ich ihn in einen Umschlag und legte noch extra etwas Geld mit dazu.

Immerhin hatte er seine Mutter noch und er kümmerte sich wirklich liebevoll um sie.
"Hier.. Alles gut. Mach dir keine Gedanken.
Aber mach es bitte erst auf, wenn du zu Hause bist!"
sagte ich und gab ihm den Briefumschlag in die Hände.
Er schaute mich etwas verwundert an und ich nickte ihm zu.
"Genieße die Zeit mit deiner Mutter. Ich habe es nicht getan und bereue es.."
sage ich leise und schaute ihn an.

"Ja.. Ich weiß es zu schätzen..
Auch wenn sie nicht mehr weiß, wer ich eigentlich bin..
Es ist zwar hart aber sie ist noch immer meine Mutter."
sagte er mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen. Ich nickte verständnisvoll und er verabschiedete sich dann mit einem zögerlichen winken. 

Ich lehnte mich an meinen Schreibtisch und hörte das Prasseln des Regens an das Fenster.
Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf in den Nacken.
Mein Leben fühlte sich einfach nicht mehr lebenswert an und ich beschloss, zu meiner Mutter, an ihr Grab, zu gehen. 

Nachdem ich mir meinen Regenschirm geschnappt hatte, machte ich mich auf den Weg zum Friedhof. Der Regen prasselte beruhigend auf den schwarzen Schirm, den ich über mir hielt und ich sah mich um.
Kaum eine Menschenseele war noch auf den Straßen, denn es wurde schon dunkel. Es war es noch Sommer, was hieß es war mindestens schon 22Uhr. 

Ich sah bereits das große Tor und als ich endlich vor diesem zu stehen kam, seufzte ich nochmal, bevor ich es, mit einem laufen quietschen, öffnete. Hinter mir fiel das Tor laut ins Schloss und ich schloss einen Moment meine Augen.
Hier war es so still und friedlich.

Ich lief langsam durch die Reihen, bis ich bei den Urnengräbern ankam.
Ich las die verschiedenen Namen, bis mein Blick an dem meiner Mutter hängen blieb.
Ich hielt unbewusst meinen Atem an und sah, wie schön dieses Grab gemacht worden ist. 

Hier liegt M/N, stehts liebende Ehefrau und Mutter

'Ich werde immer über euch wachen!'

Stand auf dem Grabstein und ich lächelte traurig. Ich kniete mich vor ihr Grab. Es kümmerte mich nicht, ob ich nass wurde, oder krank. 

"Hallo Mama.. Es tut mir Leid."
sagte ich leise und legte meine Hand auf den Grabstein. 

"Ich weiß, du hasst es mich so zu sehen, aber was soll ich sagen.. "
sagte ich und starrte auf ihren Grabstein. 

Wieso muss sie denn unbedingt tot sein?
Ich brauche sie doch so sehr!

"Ich weiß, Du sagtest immer ich sollte von solchen Typen weg bleiben.
Er ist ein böser Mann und trägt seit langem keine weiße Weste mehr.. Und ich weiß auch, das ist nicht schlau.."
brachte ich gerade so hervor.
Ich schloss meinen Schirm und legte ihn neben mich. Der Regen prasselte auf mich nieder und ich genoss dieses Gefühl.
Ich seufzte, bevor ich weitersprach.

"Er tötet die Menschen, die ihm im Weg sind. Dieser Mann ist unberechenbar und er hat kein Gewissen. Ich weiß, ich sollte ihn loslassen, doch ich kann es nicht.." schluchzte ich und blickte gen Himmel.
Die Tropfen fielen auf mein Gesicht und ich schloss meine Augen, denn die Tränen die sich anbahnten, brannten wie Feuer.

"Aber Mama ich liebe diesen Kriminellen.. Und diese Liebe beruht nicht nur auf einfachen Gefühlen, nein sie ist auch körperlich.
Ich brauche seine Nähe um zu leben. Ich verdränge all die schlechten Dinge die er getan hat.
Ich kann es nicht länger leugnen, ich liebe diesen Typen wirklich.."
flüsterte ich und wischte mir die Tränen weg.

"Mama, bitte weine nicht, mir wird es wieder besser gehen!
Nur kann ich es nicht mehr leugnen, ich liebe ihn wirklich.."
sagte ich mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen. Ich wollte, dass sie sieht das ich nicht aufgeben werde. Dass ich kämpfen werde. 

Doch plötzlich prasselten all die Erinnerungen auf mich ein.
All die Enttäuschungen. 

"Verzeih mir, Mama, dass ich so früh erwachsen wurde.
Verzeih mir, dass ich dir Schmerz bereitete, Wunde um Wunde zufügte. Bitte verzeih mir, Mama. Ich weiß ich bin an vielem Schuld.."
brachte ich unter Tränen heraus.
All der Schmerz der sich die Jahre über aufgestaut hatte, kam nun heraus.
Ich fiel in ein tiefes schwarzes Loch und es war alleine unmöglich dort heraus zu kommen.

"Sag mir, Mama, was ist mein Leben überhaupt wert?"
flüsterte ich leise und faltete meine Hände und presste sie verzweifelt an meine Brust. 

Doch natürlich bekam ich keine Antwort.
Ich starrte ausdruckslos in den Himmel und als mir ein kalter Schauer über den Rücken fuhr, fühlte ich mich plötzlich beobachtet.
Ich stand auf und sah mich um, doch dort war niemand.
Ich griff nach meinem Schirm und lief langsam los. Mein Herz war nun schwerer als vorher und ich dachte noch, es würde mir helfen. 

Mir alles von der Seele reden sollte doch helfen? 

Als ich zu Hause ankam, wurde mir wieder einmal bewusst, wie alleine ich war.
Ich ging schnell duschen, trocknete meine Haare und legte mich ins Bett. Allerdings konnte ich wie so oft nicht schlafen und starrte einfach nur an die Decke und hörte dem prasselnden Regen zu.
Meine Gedanken waren so laut, dass es bereits weh tat, doch nichts half. Ich machte die Augen zu und nach unzähligen hin und her wälzen, den Gedanken an Hanma, schlief ich irgendwann vor Erschöpfung ein.

 Ich machte die Augen zu und nach unzähligen hin und her wälzen, den Gedanken an Hanma, schlief ich irgendwann vor Erschöpfung ein

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~1109 Wörter

Die KommandantinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt