Anrufe mit ungeahnten Folgen

Anruf von Ted

Es war gerade mal 1.15 Uhr als Christian unsanft vom Klingeln seines Handys aus dem Schlaf geweckt wurde. Er war vor nicht mal zwei Stunden endlich todmüde eingeschlafen. Zuviel ging ihm im Kopf herum. Morgen war wieder mal so ein Tag, vor dem er sich fürchtete. Der Tag an dem er vor 16 Jahren eine zweite Chance von Ana erhielt. Josés Vernissage in Portland, der Flug mit Charly Tango I. Sie hatte ihm seinen größten Fehler verziehen. Danach war alles so schnell gegangen. Keine 11 Monate später waren sie verheiratet und Eltern. Ted. Sein ganzer Stolz. Wieder kam der Schmerz hoch. Seine unsägliche Reaktion auf die Schwangerschaft. Mias Entführung, Anas Alleingang. Hyde das Arschloch. Ana auf dem Boden liegend. Seine Angst um sie und das Baby. All das kam wieder hoch und lies ihn keine Ruhe finden.

Der Blick auf sein Handy lies in schlagartig hellwach werden. Ted! Es war abgemacht er meldet sich nur im absoluten Notfall. Ted wollte es so. Wenn es nach Christian gegangen wäre, dann hätte er täglich dreimal anrufen müssen. Schließlich durfte er, dort wo er war, keinen Bodyguard bei sich haben, obwohl.... diese Vorschrift hatte Christian ignoriert und Sawyer war immer in Teds Nähe, unauffällig natürlich. Vorgestern Abend war Ted mit Luke in den Flieger nach Paris gestiegen. Auch hier hatte Ted wieder seien Dickschädel durchgesetzt. Christian wäre viel lieber mit ihm geflogen und hätte ihn persönlich ins Sprachlager gebracht. Aber diesmal hatte Ted den Kampf der Dickschädel gewonnen. Gemeinsam mit Gail, Jason und Luke hatte er Christian schließlich überzeugt. Dafür würde Christian ihn in vier Wochen wieder abholen und danach noch eine Woche mit ihm durch Europa reisen. Ted wollte nach Berlin und London und Christian wollte das ganze mit einem Messebesuch kombinieren.

„Ted, ist was passiert?" ohne große Begrüßungsformel kam er auf den Punkt. Das war so zwischen den beiden, immer direkt raus, keine großen Umwege, nicht abschweifen.

„Dad Du musst sofort herkommen." hörte er seinen mittlerweile 15jährigen Sohn sagen.

„Ted, was soll der Scheiß, Du kennst die Vereinbarung." „Schau auf Dein Handy, ich hab Dir ein Foto geschickt, dann weißt Du warum."

Christian schaute auf das Display seines IPhones. Ted hatte ihm über den eigens für die Grey-Family gebauten Messenger eine Bildnachricht geschickt. Er öffnete diese und das Handy fiel ihm aus der Hand. Das konnte nicht wahr sein!

Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich wieder im Griff hatte.

„Ich mache mich auf den Weg Ted. Hast Du schon mit ihr gesprochen?"

„Du siehst es also auch so?"

„Das kann man nicht anders sehen Ted."

„Dad, was soll ich tun? Sie hat mich, glaube ich, nicht erkannt und da ich hier unter anderem Namen registriert bin, wird sie wohl auch keinen Verdacht schöpfen. Falls sie sich überhaupt noch an mich erinnert. Sie war ja noch ganz klein."

„Ted ich werde sobald wie möglich los fliegen. Wenn sie Dich anspricht, verhalte Dich bitte ganz normal. Sie darf keinen Verdacht schöpfen. Und sollte sie Dich etwas persönliches fragen, dann weich aus, so gut es geht. Du hast das mit Flynn geübt. Du kannst das. Edward Smith."

„Sie nennt sich Grace Hardy."

„Das klingt ganz nach Deiner Mutter. Ted ich komme. Wir werden endlich eine Antwort finden, das verspreche ich Dir."

„Dad, danke, dass Du immer für mich da bist."

„Für Dich immer mein Sohn. Ich regle hier alles und dann bin ich bei Dir."