Carrick POVIch gebe zu, ich bin ziemlich aufgeregt. Seit 10 Minuten stehen Grace und ich hier vor der Schule und warten auf unsere Enkel. Es ist sicher nicht das erste Mal. Aber sonst haben wir nur Teddy abgeholt. Jetzt sind unsere kleine Prinzessin und CJ noch dabei. Insbesondere den Jungen endlich zu sehen macht mich ein bisschen nervös. Christian hat die drei heute morgen zur Schule gebracht. Aber da Ana ja offiziell hier in Seattle nicht auftauchen darf, werden wir ihn in den nächsten Wochen unterstützen. Sicher könnten auch Taylor oder Luke die Kinder holen und das werden sie sicher auch, aber wir werden uns auch einbringen. Schließlich sind wir eine Familie und wir gehören zusammen.
Irgendwie bin ich stolz auf uns alle. Wir haben diese schlimmen Jahre als Familie überlebt. Auch wenn Kate uns verloren gegangen ist. Aber wir haben immer zusammen gehalten, egal wie schwer es war. Niemand kann sich vorstellen, wie glücklich wir alle sind, dass Christian wieder mit Ana und den Kindern vereint ist. Ich gebe zu, am Anfang war ich skeptisch. So ganz wollte ich nicht glauben, dass sie nicht freiwillig gegangen ist. Da kannte ich aber auch noch nicht die ganzen Details.
Welch und Christians ganzes Team haben in den letzten Wochen unermüdlich daran gearbeitet die ganze Geschichte Stück für Stück aufzuarbeiten. Aber Elena hat das ganze wirklich sehr gut eingefädelt. Sie hat nur wenige Spuren hinterlassen. Alles sind nur Indizien. Summen, die von Christians Konto abgehoben wurden mit Anas Karten oder durch Ausgabe eines Schecks, die dann irgendwann wieder auf Elenas Konto auftauchen. Summen, die sie in Bar abgehoben hat und dann irgendwann von Bob auf Anas Konto eingezahlt wurden. Das alles ist nicht wirklich belastbar. Fieberhaft suchen alle nach mehr. Die Emails zu finden wäre ein großer Fortschritt.
Während ich so in Gedanken bin, bemerke ich nur am Rande, das Grace die Türe unseres Autos geöffnet hat. „Carry, schau, da kommen die Kinder." sagt sie.
Als ich daraufhin nach draußen schaue und CJ und Phoebe entdecke, schlägt mein Herz ganz wild in meiner Brust. Es ist so schön, sie endlich live zu sehen. Bisher konnten wir ja nur Skypen.
Beim Anblick von CJ muss ich schlucken. Er ist wirklich das Ebenbild seines Vaters. Ich fühle mich mit einem Schlag um Jahrzehnte zurück versetzt. Als die Kinder noch klein waren, da haben Grace und ich uns mittags abgewechselt. Mal habe ich die Kinder geholt, mal sie. Immer abhängig von Grace Dienstplan. CJ's Gang ist genau so wie der seines Vaters. Hoffentlich ist er nicht so ein zorniger kleiner Junge wie Christian. Diese Aggressivität in sich hat er erst durch Elena verloren. Vielleicht das einzig positive, was ich dieser ganzen Geschichte abgewinnen kann.
Gerade nimmt Grace die Kinder, eine nach dem anderen in die Arme. Auch CJ scheint keine Scheu zu haben. Aber ich merke, dass es ihm schwer fällt. Es wäre sehr traurig, wenn er die Berührungsängste seines Vaters geerbt hätte. Das macht ihm das Leben nicht unbedingt einfacher. Manchmal habe ich noch heute Christians trauriges Gesicht vor Augen, wenn ich wieder mal mit Mia und Elliot herumgetollt habe. Das war mit ihm nicht möglich. Er bekam sofort Panikattacken, wenn man ihn am Oberkörper anfasste. Ich weiß noch ganz genau, wie sehr das Grace immer geschmerzt hat. Verständlich, dass sie geweint hat, als er sie das erste Mal umarmt hat, damals als Ana im Krankenhaus lag.
Um die Kinder zu begrüßen, steige auch ich aus. Teddy und ich klatschen uns ab. Das machen wir seit einiger Zeit so. Der Junge ist so groß wie ich und in einem Alter, wo man sich nicht mehr gerne von seinem Opa in den Arm nehmen läßt. Dann stehe ich vor Phoebe. Sie war noch so klein, als ich sie das letzte Mal gesehen habe. Meine kleine Prinzessin. Die Ähnlichkeit zu ihrer Mutter ist wirklich groß, aber sie hat Christians Augen. Sie kommt auf mich zu und hat Tränen in den Augen. „Hi, Grandpa." „Hallo Prinzessin." Ich nehme sie einfach in den Arm und drücke sie ganz fest an mich.
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Anrufe mit ungeahnten Folgen
Fanfiction16 Jahre ist es fast her, dass Ana Christian eine zweite Chance gab. Sie mussten einiges gemeinsam durchstehen, doch am Ende lebten sie eine Zeit lang glücklich mit ihren beiden Kindern im großen Haus am Sound. Doch dann....